Arbeitet der Nationale Kirchenrat der Philippinen mit Terroristen zusammen? Das sagt die Philippinische Armee – der Rat selbst hält dagegen.
Die Philippinsche Armee und das Verteidigungsministerium haben den Nationalen Kirchenrat der Philippinen (NCCP) sowie 17 weitere Organisationen angeklagt, kommunistische Terrorgruppen zu unterstützen. Dem hat der Nationale Kirchenrat nun widersprochen. Unter anderem erhält er Rückendeckung vom Weltkirchenrat.
Der NCCP verurteile die Nennung auf der Liste, schreibt er in einem Facebook-Statement. Man betrachte den Schritt des Militärs als Angriff auf „unseren christlichen Glauben und unsere christliche Tradition“. Auch wenn der demokratische Raum schrumpfe und Straflosigkeit zunehme, bliebe man entschlossen im prophetischen Zeugnis und im Dienst am Volk. Der Kirchenrat ist nach eigenen Angaben die größte Versammlung protestantischer und nicht-katholischer Konfessionen auf der Inselgruppe. 81 Prozent der Bevölkerung dort sind Katholiken. Neben der NCCP wurde unter anderem auch der Hilfsorganisations-Verbund Oxfam gelistet.
Grünes Licht für tödliche Attacken
Mehrere christliche Organisationen verurteilten den Schritt des Militärs mittlerweile, so beispielsweise das Student Christian Movement-UPV, die Rural Missionaries of the Philippines oder die South-Central Luzon Bischofskonferenz. „Im Kontext der aktuellen Philippinischen Politik gibt ein solches ‚red-tagging‘ faktisch grünes Licht für Belästigungen und tödliche Attacken durch Sicherheitskräfte und das Militär gegen die, die gelistet sind“, schreibt der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Olav Fykse Tveit.
Der Weltkirchenrat vermutet den Grund für die Listung im politischen Engagement des Philippinischen Kirchenrats. Dieser habe sich gegen den Drogenkrieg des Philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte ausgesprochen. Duterte habe zugelassen, dass vermeintliche Drogenkriminelle ohne gerichtliche Verurteilung ermordet wurden. Dagegen hatte sich der Nationale Kirchenrat ausgesprochen: „Bischöfe, andere Geistliche, Gemeindemitglieder und viele andere Menschenrechtsaktivisten auf den Philippinen sind bereits angegriffen, verhaftet und mit Repressalien bedroht worden“, schreibt Tveit.