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Theologe kritisiert behördliche „Gesinnungsprüfungen“ bei Flüchtlingstaufen

Der evangelische Theologe und Migrationsexperte Thorsten Leißner hat behördliche Einmischungen bei Erwachsenentaufen von Flüchtlingen kritisiert. Bei staatlichen Anhörungen habe er wiederholt regelrechte „Gesinnungsprüfungen“ erlebt, sagte Leißner am Montag bei einem Fachtag der hannoverschen Landeskirche in Hannover.

Er mahnte: „Der christliche Glaube ist grundsätzlich nicht überprüfbar.“ Allerdings müsse der Staat selbstverständlich prüfen, welche Gefahren sich ergäben, sollte ein getaufter Flüchtling abgeschoben werden. Leißner war bis 2016 theologischer Referent für Menschenrechte und Migration der Evangelische Kirchen in Deutschland (EKD). Unter anderem habe er bei seiner Arbeit beobachtet, wie Flüchtlinge zu ihrem Glauben ausgefragt worden und dabei in Zwickmühlen gerieten seien. So seien etwa Gebete oder Glaubensbekenntnisse abgefragt worden. „Wenn dann jemand etwas richtig aufsagte, wurde das als bloße Fleißleistung abgetan. Antwortete jemand zögerlich oder gar nicht, hieß es, derjenige könne es nicht sonderlich ernst meinen mit dem Christentum.“

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Die Kirchen hätten ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber Taufen von Flüchtlingen, betonte der Experte. Transparenz und klare Kriterien seien für eine Erwachsenentaufe unabdingbar. „Ob es Menschen mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte sind, spielt beim Taufbegehren keine Rolle.“

Für Flüchtlinge sei es dennoch bis heute nicht immer einfach, sich den christlichen Glauben anzueignen, sagte Leißner. „Aktuell mangelt es noch immer an der Qualität von Übersetzungen in Glaubenskursen.“ Es sei durchaus vorgekommen, dass ein Übersetzer die christliche Terminologie nicht verstanden habe. „Da wurde dann aus der Trinität das heilige Dreieck. Das mag in anderen Zusammenhängen erheitern, in einer solchen Situation ist es aber fatal.“

Quelleepd

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