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Kinderwunsch, Wunschkind, Designerbabys: „Woche für das Leben“ startet

Am Samstag (29. April) wird in Kassel mit einem ökumenischen Gottesdienst die bundesweite „Woche für das Leben“ eröffnet. Unter dem Thema „Kinderwunsch – Wunschkind – Designerbabys“ geht es bis zum 6. Mai um Themen wie Schwangerschaft, Geburt und reproduktionsmedizinische Techniken zur Erkennung von Krankheiten oder genetischer Defekte am Embryo. Träger der Veranstaltung sind die Evangelische Kirche und die Katholische Bischofskonferenz.

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker forderte im Vorfeld der Veranstaltung eine öffentliche Diskussion über Gentests bei Embryos und die Risiken von liberaleren Richtlinien in der Reproduktionsmedizin. Die Frage, wie weit der Mensch in dieser Hinsicht zu gehen bereit sei, werde immer dringlicher, unterstrich Becker. „Denn es geht um Grundlegendes: um unser Menschenbild und damit um die Zukunft der Kinder.“ Jedes Kind müsse das Recht haben, vom ersten Augenblick seiner Empfängnis an als Person geachtet zu werden, so der Erzbischof.

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Unerfülltem Kinderwunsch sensibel begegnen

Kritik an der Wortwahl des Themas der Woche für das Leben äußerte der Chef des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock. Er finde es schwierig, die Begriffe „Kinderwunsch“, „Wunschkinder“ und „Designerbaby“ in eine Reihe zu bringen, sagte der evangelische Sozialethiker dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das hinterlässt ein schales Gefühl: Kinderwunsch sei okay, bei Wunschkindern werde es bedenklich, und der Weg zum Designerbaby sei dann nicht mehr weit“, sagte er. „Auch erwarte ich mehr Sensibilität gegenüber Menschen, die sich der Präimplantationsdiagnostik unterziehen, nicht weil sie ein ‚Designerbaby‘ wollen, sondern weil sie nicht die dritte Totgeburt miterleben wollen“, erklärte Dabrock. „Ihnen von der hohen moralischen Warte anzuempfehlen, auf ein biologisch eigenes Kind zu verzichten, ist zwar nicht falsch, aber moralisch weidlich unsensibel“, ergänzte er.

Die Reproduktionsmedizin setzt sich mit Fortpflanzungsmöglichkeiten auseinander und umfasst Bereiche aus der Gynäkologie, Genetik aber auch Medizinrecht und Bioethik. In Deutschland sind die reproduktionsmedizinischen Maßnahmen streng geregelt. So ist Leihmutterschaft oder das Einführen fremder Eizellen in Deutschland verboten.

Evangelische und Katholische Kirche in Deutschland veranstalten die „Woche für das Leben“ seit 20 Jahren, um, so heißt es auf der Webseite der Aktion, einen „Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens“ zu leisten. Dazu laden Gemeinden, Kirchen und Akademien in ganz Deutschland unter einem Schwerpunktthema innerhalb einer Woche zu Veranstaltungen und Aktionen ein. Lebensrechtler aus dem evangelikalen Umfeld hatten in der Vergangenheit kritisiert, dass der Schutz ungeborener Kinder bei der „Woche für das Leben“ ungenügend thematisiert werde.

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