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Nordkirche: Erstmals mehr Austritte als Sterbefälle

Der Mitgliederverlust in der evangelischen Nordkirche hat sich 2022 deutlich beschleunigt. Die Landesbischöfin nennt Gründe.

Rund 46.500 Menschen seien in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aus der evangelischen Kirche ausgetreten, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Dienstag in Hamburg. Insgesamt habe die Nordkirche 66.000 Mitglieder verloren, die Sterbefälle mit eingerechnet.

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„Neu ist, dass wir mehr Menschen durch Austritte verloren haben als durch die demografische Entwicklung“, sagte die Landesbischöfin. „Das muss einem natürlich Sorgen machen.“ Als möglichen Grund für die hohe Zahl der Austritte vermutete Kühnbaum-Schmidt zum einen die steigenden Energiepreise und Lebenshaltungskosten im vergangenen Jahr. Viele Menschen könnten sich gefragt haben, ob sie weiter Mitglied bleiben und Kirchensteuern zahlen wollen.

Zum anderen könne es einen Nachholeffekt gegeben haben, weil in der Corona-Zeit für Kirchenaustritte weniger Amtszeiten zur Verfügung standen. Bei ihrer Gründung 2012 hatte die Nordkirche rund 2,3 Millionen Mitglieder. Ende 2021 waren es den Angaben zufolge noch gut 1,8 Millionen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gibt die Zahlen zur Entwicklung der Kirchenmitglieder Anfang März bekannt.

Quelleepd

8 Kommentare

  1. Ich trete auch aus der Kirche aus. Nein, es liegt nicht am Geld.
    Es liegt daran, das ich Glauben dort vermisse. Und es liegt an einem Hirten, der ohne JESUS lebt. Und es liegt daran, das wir eben nicht an der Liebe erkannt werden.
    Ich fühle mich dort schon lange einsam, deswegen bin ich jetzt in einer anderen Kirche. Vielleicht wäre es bei Austritten mal angebracht, die Menschen zu fragen, warum sie austreten, dann müßte man nicht mutmaßen. Vorausgesetzt, die Menschen antworten.
    Mich hat mal eine Pastorin gefragt, warum ich nicht in meiner Heimatgemeinde bin? Ich habe gegen gefragt, ob sie an JESUS als den Sohn GOTTES glaubt?
    Ihre Antwort war nein. Ich sagte ihr, das sie dann ja wisse, warum ich nicht in der Gemeinde bin. Ich für mich brauche eine Gemeinde, die einen guten Hirten hat, der mich, geleitet durch GOTTES Wort, begleitet.
    Leider sind in den großen Kirchen viele Hirten, die die Schafe in die Irre leiten.

  2. Mich würde Mal interessieren, wie hoch die Austrittsquote wäre wenn der Austritt nicht künstlich durch persönliches Erscheinen erschwert wäre!
    nicht erst im Jahr 2060 sondern viel früher hätten sich die Austrittszahlen verfielfacht!
    Der Staat hätte keinen Schaden – ersparte Kirchensteuer bedeutet weniger Sonderausgaben in der Steuererklärung!

  3. Jesus wurde vom heiligen Geist gezeugt
    Er stieg nach etlichen Wundern in den Himmel auf.
    Mohammed – an den immerhin eine Milliarde Menschen glauben- stieg mit seinem Pferd in den Himmel auf…
    wer soll bei klarem Verstand so etwas glauben… geschweige denn dafür Kirchensteuer bezahlen ???

  4. Vielleicht liegt es ja auch gar nicht am Geld? Waren denn die, die ausgetreten sind, auch Kirchensteuerzahlende? Die meisten der Kirchenmitglieder (ca 2/3) zahlen nämlich gar keine Kirchensteuer, weil sie auch keine Lohn- oder Einkommenssteuer in maßgeblicher Höhe zahlen (die Kirchensteuer wird ja prozentual dazu errechnet).
    Und ein „Nachholeffekt“? Was soll das denn bitte sein?
    Was die Statistik angeht, ist das ja immer relativ (und darum auch in % angegeben).. Wenn ich beim Schwund mal die Ausgetretenen abziehe, bleiben 19.500 übrig. Das wären dann ca. 54 Sterbefälle pro Tag (statistisch gesehen). Da wäre es doch spannend, auf die Altersstatistik der Kirche zu schauen, ob da nicht langsam die „geburtenschwächeren“ Jahrgänge alt werden und sterben oder in welchem Alter und warum diese Menschen gestorben sind?
    Und letztlich: wie viele Gemeindeglieder verlieren die Kirchen wohl durch kleine „Fehler“ beim Umzug, wenn man sich nicht als evangelisch am neuen Wohnort anmeldet oder das irgendwo in den Tiefen der Computertechnik verschollen ist? Das wären dann die so genannten „stillen“ Austritte …
    Überhaupt kann man mit Statistiken eigentlich alles beweisen und widerlegen ;o).
    Aber vielleicht sind es ja doch inhaltliche Gründe, die die Menschen zum Austritt bewegen? Vielleicht vermissen die Menschen ja klare Aussagen zum Glauben? Vielleicht denken sich manche: wenn ich eigentlich gar nicht mehr drin sein muss, um die Angebote der Kirche zu nutzen (z.B. eine Trauung) – wozu also soll ich Mitglied bleiben. Vielleicht kommt auch der Glaube – nicht nur die Kirche – im Alltag der Menschen immer weniger vor? Das „christliche“ Abendland ist doch längst keine Realität mehr, auch wenn es Gott sei Dank noch immer zahlreiche Christen in diesem Land gibt, die ihr Handeln am Glauben orientiert sein lassen. Aber „mit Gottes Hilfe“ muss man ja nicht mehr unbedingt rechnen, auch bei sehr schwierigen und verantwortungsvollen Ämtern. Das kriegen wir schon selber in den …
    Ich denke manches Mal, dass die Menschen ein echtes Gegenüber vermissen, mit dem man diskutieren kann, an dem man durchaus kritisieren kann, aber von dem man auch etwas mitnimmt: als Herausforderung, als Stärkung, als Begleitung.
    Vielleicht sollten wir nicht so viel Angst haben, unseren Glauben deutlich zu bekennen – im Respekt und in Achtung vor denen, die etwas anderes glauben, aber auch in Respekt und Achtung vor dem eigenen Glauben, den wir nach Jesus, dem Christus, nennen.

  5. Die Bischöfin scheint sich gar nicht erst zu fragen welche Fehler die Kirche wohl macht und schiebt es direkt auf die Lebenshaltungskosten. Aus dem Sportverein trete ich auch nicht aus weil der Strom teurer wird. Unsere Gemeinde vor Ort ist zu 90 % 60 plus. Digitalisierung – Fehlanzeige! Kinder- und Jugendgruppen? Gibt es nicht. Moderner Gottesdienst? Auch nicht. Welchen „Mehrwert“ bietet mir so eine Kirche noch in meinem Leben?

  6. 2013 sind ca. 24.000 Menschen ausgetreten, dass waren knapp über 1 % der Kirchenmitglieder. Wenn jetzt 2022 46.500 ausgetreten sind, sind das ca 2,6 %. Wenn man der Landesbischöfin folgt, dass die hohe Zahl mit Verzögerungen zu tun hat und man den Durchschnitt der Ausgetretenen der Jahre 2020 bis 2022 nimmt, ca. 35.000 jährlich, dann sind das ca. 1,9 %, also im Verhältnis fast eine Verdoppelung zu 2013.

  7. Erstaunlicherweise geht es nicht um den Glauben. Denn wenn den Menschen das Geld fehlt, dann darf das doch nicht der Grund sein die Kirche zu verlassen, oder? Ist Kirche nur etwas für Menschen mit Geld?

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