1. Glaube und Kirche darf hell und bunt sein

   Also lieber Ulrich Wößner: Ich bin nicht dafür bekannt, evangelikal zu sein. Ich bin auch nicht unbedingt nur charismatisch, oder in Vollform liberal. Ich bin einfach NUR Christ. Und grundsätzlich gehe ich mit Respekt mit allen um, welche die beste Botschaft im Universum in welcher Form auch immer weitersagen. Ob im Kleinformat im Dorfgottesdienst, beim landeskirchlichen evangelischen Gottesdienst in der Stadt, mit schönem Chorgesang, oder auf der grünen Wiese. Egal ob evangelisch, katholisch, orthodox oder freikirchlich. Oder auch im Messezentrum. Ich freue mich sehr,dass auch unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichen Frömmigkeitstraditionen, dies im Namen des Herrn gerne nach eigenem Gusto tun. Und ich Sie bitte, doch wenigstens im Grundsätzlichen, nicht immer gleich das Haar in der Suppe finden zu wollen. Wären wir hier alle gleich, würden wir vor lauter Langweile schnell Depressionen bekommen. Etwas Buntheit ist in allen Kirchen und Konfessionen erlaubt. Wer aber nur das glauben darf und will, was eine kleine Herrenriege bis auf Punkt und Komma in einer fernen Stadt weltweit erlaubt, mit Denkverboten, der hat nichts mit dem Menschensohn Jesus und seiner Auferstehung an Ostern gemeinsam. Denn selbst Jesu Jünger haben erst nach der Auferstehung ihres Herrn auch das Wesentliche des Glaubens verstanden. Erstens: Niemand ist vollkommen. Zweitens: Jeder soll gerettet werden. Drittens: Jeder hat im Prinzip Anspruch auf Achtsamkeit, Geduld, Liebe und sogar Toleranz. Also, schüttet doch wenigstens an Ostern, vielleicht auch mit einem langen Nachhall, die Gräben zwischen zweitrangigen Glaubensfragen zu. Und lieber Herr Wößner: Es darf auch Show sein, wenn es Menschen guttut und es ihnen und ihrer Seele hilft, vielleicht Gott in ihrem Leben zu finden. Und wer das stille Kämmerlei will, der gehe hinein. Man darf durchaus in der Art wie man empfindet, seelig werden. Nur Ignoranz macht unselig. Egal was Sie schreiben, sie verfestigen möglicherweise mein Vorurteil, dass Sie nur sich selbst wirklich ernst nehmen. Trotzdem ein schönes Osterfest. Es wäre ja auch mal ein kleiner freundlicher Satz zu irgendeinem Kommentar von irgend einem Menschen ein erster Anfang.

2. Prüft das doch bitte einfach mal anhand der Bibel.
   Ich lese dort nur das uns die Sünden vergeben worden sind durch seinen Namen, und das wir nun ein neues Leben führen dürfen durch den Heiligen Geist.
   Ich bin mir nicht so sicher, ob Gott das möchte.

3. Über Frömmigkeitsstile lässt sich bekanntlich streiten, auch über die Floskel, „der Erfolg gibt ihnen recht“.
   Was können vernünftige Kriterien sein um eine Freikirche zu beurteilen ?
   Ich meine beurteilen und nicht verurteilen !
   ICF München, (kenne ich nur aus dem www) erlebe ich als betont moderne Gemeinde, die vermutlich vorwiegend junge Leute anspricht.
   Ich habe aber den Eindruck, das Evangelium wird in Klarheit gepredigt, was die Sündhaftigkeit des Menschen und seine Erlösungsbedürftigkeit einschließt. Jesus wird als Retter verkündigt und sein „Herrschaftsanspruch“ an den Menschen nicht verleugnet. Das ist das Wesentliche!
   Dann widmen sich die Teichens und ihre Co-Leiter gerne Themen wie der „christlichen Ehe“. Das ist sehr wertvoll und für die christliche Szene ein Gewinn. Verstehen kann ich die Bedenken von Leuten, denen der Stil zu locker ist und die Gefahr sehen, die Ernsthaftigkeit und Schwere des Evangeliums gehen verloren. Auch die Einsetzung von Frauen als Pastorinnen kann man kritisch sehen. Sicher gebe es noch andere Kritikpunkte, aber man muss ja nicht das Haar in der Suppe suchen.
   Gott sei Dank, gibt es für Leute die es gerne etwas gediegener und traditioneller lieben auch noch passende Gemeinschaften !

4. Noch ein Kommentar zur im Text erwähnten ‚EKD Online Datenbank‘, die offensichtlich weniger hält, als durch den Text hervorgerufene Such-Erwartungen für möglich halten: Sofern unter ‚ONLINE‘- oder ‚VOR ORT & OPEN AIR‘-Angeboten mit der Filtereinstellung ‚Evangelische Landeskirche in Baden‘ oder ‚Evangelische Landeskirche in Württemberg‘ gefiltert wird, erscheint — Nichts!!
   Im gesamten Südwesten Deutschlands keine nennenswerte Gottesdienste von Karfreitag bis Ostermontag?? Da hat die EKD in Sachen Datenbank wohl Nachhol-‚Datenfütterungs‘-Bedarf…
   Da lob ich mir die ‚Evangelische Lutherische Kirche in Bayern‘: Hier gibt es ein großes Angebot – der ‚Südosten‘ versteckt sich nicht hat einiges zu bieten ….
   Aber für alle im Südwesten hier ein Hinweis auf etwas ‚echt überkonfessionelle‘ Osterfreude in der Oberschwabenhalle in Ravensburg am Ostermontag um 19:00 Uhr: https://immanuel-online.de/events/oster-lobpreiskonzert/
   LG

   PS: Wer in Wilhelmsdorf oder Umgebung lebt, hier gibt es in der ‚Ev. Brüdergemeinde‘ von Gründonnerstag bis Ostermontag auch ein vielfältiges ‚Osterangebot‘

5. Ja, „Show“ ist eine gute Bezeichnung für das, was da geboten wird …

6. Leider kann ich nicht vor Ort sein, werde es mir aber nicht entgehen lassen. Online kann man auch mit dabei sein.
   Tobias Teichen gehört zu den interessantesten Pastoren, ich bin regelmäßig im ICF in München.

   Gute Themen, gute Theologie, guter Worship.
   Das gute am ICF ist, dass es keine normale Freikirche ist, sondern Überkonfessionell.
   Da wird man als Katholik nicht doof angeschaut oder zwangsbekehrt, im Gegenteil. Und natürlich sind die Celebrations mehrsprachig.
   Offen, respektvoll, tolerant, bibelnah zutiefst christlich und sehr modern.
   Vom ICF kann man lernen wie man vieles richtig macht.

   • „Überkonfessionell“, da muss ich lachen. Die Konfession heißt ICF, ganz einfach.

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