Zur Not verlässt er auch mal mitten im Film den Kinosaal: Tom Laengner ist es wichtig, auf die Gesundheit seiner Seele achtzugeben.
Auweia, es gibt ihn immer noch! Der „Tatort“ hat Tradition seit 1970. Jüngst ging es um Gangster-Rapper aus Wien. Nicht sehr überraschend: Jetzt gibt es in der Hauptstadt Österreichs einen weniger. Vielleicht, um authentisch zu wirken, wurden immer wieder Textbausteine eingespielt. Wieso tun die das? Jeder Mensch weiß, dass Rapper nicht für die Heilsarmee arbeiten. Soll ich über die vertonten Gewaltphantasien, frauenfeindlichen Gedichte und gröbsten Schimpfwörter meditieren? Ich weiß schon vorher, dass sie nicht gut sind und mir nicht guttun.
Ich habe ein paar persönliche Ideen zur Vermeidung von Umweltverschmutzung eingeübt. Die Herzverschmutzung brauchte Befreiung von der Aschenputtel Rolle. So haben wir seit Jahren etwas eingeübt. Zu viel sprachlichen Bildschirmmüll schalten wir stumm. Für Szenen, die unserer Seele nicht guttun, wechseln wir das Programm. Und wenn die Filme unsere Warnsignale gar nicht achten, schalten wir den Bildschirm aus.
Denn das Eine ist mal klar: All diese Worte und Bilder machen was mit mir. In dem beschriebenen Falle leider nichts Gutes.
Den Kinosaal verlassen?
Ein Kino oder Theater kann ich während der Vorstellung verlassen. Ob die Leute dann schauen? Ob sie mich für engstirnig, nicht weltoffen oder gar für unreif halten? Allerdings bin ich einem Sender, Kinobetreiber oder mir völlig unbekannten Publikum nicht zu Loyalität verpflichtet. Mir selbst gegenüber bin ich das durchaus. Ehrlich gesagt, war das für mich lange schwierig. Die Meinung der Leute war mir wichtiger, als ich zugeben wollte. Irgendwann erlebte ich dann, dass Jesus mir gegenüber Wort gehalten hatte, als er sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen“.
Deshalb verlasse ich zur Not lieber den Saal. Die Freiheit habe ich jetzt. Mich macht das froh und ruhig. Grundsätzlich ist mir doch wichtig, was an mich herankommt oder in mich hinein. Menschen essen vegan und suchen nach sanfter Kosmetik. Doch was ist mit meiner Seele? Wähle ich sorgsam, was an sie heran- und was hineinkommt?
Kosmetik für die Seele
Gutes in uns zu kultivieren, scheint nicht die einfachste Übung im Leben eines Menschen zu sein. Dabei lernen wir immerzu und alles Mögliche, solange wir lebendig sind. Wir lernen zu laufen und unsere Schuhe zu binden. Später lernen wir lesen und Rad fahren. Auch den Führerschein für ein Auto kriegen wir unter die Füße. All das übe ich ein, bis es so gut klappt, dass mein Leben gestaltbarer wird. Wenn es um Herz und Gewissen geht, sind wir lässiger. Für mich würde ich sagen: schlampiger. Und das blieb in meinem Leben nicht ohne Folgen.
1975 sah in den USA jeder Dritte den Film „Der Weiße Hai“. Die Einen machten sich nass wegen des vielen Wassers; die Anderen wegen des Grauens.
Ich war damals für einen Kinobesuch zu ängstlich. Doch ein paar Jahre später spürte ich mehr Stahl in meiner Seele. Zumindest dachte ich das. Denn ich hatte die Augen mehr geschlossen als geöffnet. Nach 2 Stunden und 4 Minuten fühlte ich mich dann als ganzer Kerl. Obwohl, eigentlich nicht ganz. So blöd war ich damals auch nicht mehr. Auch damals war mir klar, dass Mann und Mensch zu sein mehr sein muss, als gruselige Filme auszuhalten.
Auf das Herz achtgeben
Dann kam der Sommer und ich fuhr an die Adria. Da hatte ich schwimmen gelernt und lebte im offenen Wasser immer auf. Doch dieses Mal war es anders. Als ich draußen war, dachte ich: ‚Und wenn der jetzt käme, wäre ich ohne Chance!‘ Das war für mich ein bahnbrechender Weckruf. Was hatte ich da in mich hinein gelassen! Irgendwann fiel mir auf, dass meine Fragestellungen die Menschen seit Urzeiten bewegen. Sie machten sich Gedanken über das Leben und schrieben ihre Erfahrungen auf. Dazu gehörte Salomo. Er war Herrscher des Vereinigten Königreichs Israel. Auch der hatte etwas im Leben gelernt: „Mehr als auf alles gib acht auf dein Herz, denn aus ihm strömt das Leben.“
Manches ihm Zugeschriebene ist historisch kritisch umstritten. Als unumstritten sollte gelten, dass dem weisen König weder der Tatort noch der Gangster Rap vertraut waren. Wie auch immer: In mir hat diese knapp gefasste Lebensweisheit, auf mein Herz zu achten, durchaus Wind gemacht. Mir kam dazu ein Kindergebet in den Sinn: „Ich bin klein.“ – Bin ich das, mit Blick auf eine unübersichtliche Welt, nicht immer noch? – „Mein Herz mach rein!“ – Ein reines Herz? Das wär doch was! – „Soll niemand drin wohnen, als Jesus allein!“
Im Unterschied zum Tatort wird das Sandmännchen seit 1959 ausgestrahlt und hat inzwischen über 22.000 Folgen. Ich hab’s mir angeschaut. Mich beruhigt es immer noch. Danach hatte ich zumindest keine belastenden Gedanken.
Ein sehr wertvoller Impuls von Herrn Laengner . 🙂
Inhalte die wir konsumieren verändern uns immer. Genauso wie eine Cola oder ein Zigarette den Leib schadet so schadet auch ein Schlechter Song oder Film die Seele.
Ich bin kein Fan von Verallgemeinerungen. Bei mir jedenfalls beobachte Ich das schlechte Inhalte einen massiv verändern hin zum Schlechten.
Deswegen überlege Ich mir sehr genau ob das was Ich mir anhöre und anschaue gut ist, wahr ist, dem Frieden und der Wahrheit dient. Und ob es sinnvoll ist es zu gucken.
Wenn nicht denke Ich ist es nicht wertvoll. Wenn ja dann konsumiere Ich eher und bewusster.
Ich habe keinerlei Studien und dennoch denke Ich, dass Rapmusik oder Actionfilme einen asozialer machen. Das war schon in meiner Schulzeit so als die Kinder die Rapmusik gehört haben mir auffielen als die die andere beleidigten, schlugen, belästigten oder beklauten.
Natürlich wird man nicht sofort zum Gewalttäger wenn man mal einen Actionfilm hört oder wenn man einen Rap hört. Aber man bekommt ja auch nicht sofort Lungenkrebs wenn man Raucht. Oder man wird nicht sofort zum Alkoholiker wenn man mal was trinkt.
DIe Dosis macht das Gift. Ich jedenfalls habe immer wieder im Leben erlebt, dass der krankhafte Konsum von falscher Musik oder FIlmen Menschen komplett hat entgleisen lassen. Hin zum falschen Weg.
Es ist wichtig immer auch gute und friedliche Musik sich anzuhören. Und gute FIlme sich anzugucken. Da wären viel Worship-Songs zu nennen oder Christliche FIlme.
Ganz weg wird man sicherlich nie von Aktionfilmen oder Rapmusik kommen. Oder Nachrichten was auf der Welt falsch läuft. Und ein bisschen ist auch ok.
Nur man sollte immer gucken das das eigene Herz rein bleibt und das man für sich und andere ein Lebensbejahender Segen ist. So wie Jesus Christus unser Herr 💛 💚
mal ganz davon abgesehen, dass viele christliche Filme oder viele christliche Musik für Menschen mit normalen Geschmack kaum erträglich sind, verstehe ich den Text anders..
Es geht darum, zu verstehen, was wie auf uns wirkt.
Gewalt als Selbstzweck oder Lösung in einem Film ist nicht gut. Gewalt als Stilmittel, als Teil des Lebens hingegen wirkt anders. Nehmen wir mal einen Film wie Forrest Gump. Dieser enthält einiges an Gewalt. Aber es ist ein Stilmittel für eine entgegengesetzte Botschaft. Nämlich dass jeder Mensch wertvoll ist, auch die, auf die man schnell herab schaut.
Nehmen wir einen Rap-Film wie 8 mile. Da ist doch nicht die Botschaft Gewalt sondern die Botschaft ist, dass man es trotz aller Widrigkeiten schaffen kann.
Man sollte schon differenzieren.
Und wenn man so denkt wie du, kann man auch leicht sogar christliche Filme nicht erkennen. Oder würdest du Blues brothers dazu zählen? Sicher nicht. Dabei ist der Kern des ganzen Films, dass Gott zu den ungewöhnlichsten Menschen sprechen kann und diese beiden Menschen das im Film auch nicht in Frage stellen sondern fortan im Auftrag des Herrn unterwegs sind.
Ausserdem ist die Musik klasse. Blues kommt auch aus dem christlichen Gospel. Das merkt man stark. Es muss nicht immer dieses christliche Lalala sein. 😉
Guter Einwand lieber oder Liebe Chey,
Ja das stimmt. Es gibt viele weltliche Filme mit tiefer und friedvoller Message. Erbauend.
Im übrigen gibt es auch Christliche Filme oder solche die sich christlich nennen die Ich ablehne.
Ja bei Musik bin ich vor knapp 10 Jahren auf Worship gekommen.
bevor Ich Gläubig war war es langweilig für mich.
Blues und Techno höre ich immer noch.
Nette Grüße und schönes Wochenende
Was wären denn für Dich gute christliche Filme? (Beispiele)
Ich mag durchaus Filme mit christlichen Elementen, aber ein rein christlicher Film, den ich gut finde, fällt mir nicht ein.
Um bei meinen Beispielen zu bleiben, es wäre interessant, wie viele Christen den Film ‚die Stunde des Siegers ‚ kennen. Immerhin u.a. Oscar für den besten Film. Und nach einer wahren Geschichte um 3 britische Olympiateilnehmer, ein reicher Adliger, ein Jude und ein freikirchlicher Christ (Eric Liddell)
Letzterer ist Vorbild seiner Gemeinde und diese erhofft sich von seinem nahezu sicheren Olympiasieg auch einen missionarische Schub. Doch dann wird der Vorlauf auf einen Sonntag angesetzt und Eric Liddell hat stets gepredigt, dass Sonntag der Tag des Herrn ist und man da nicht läuft. Wie wird er sich entscheiden?
Wie gesagt eine wahre Geschichte, aber kein christlicher Film weil es nur eine von 3 Geschichten des Films ist. Beim Juden Abrahams geht es um den Wunsch nach Anerkennung und antisemitische Ausgrenzung.
Toller Beitrag, danke!
Ich habe leider erst nach Jahren gemerkt, dass alles, was ich konsumiere „ansetzt“.
Meine Erfahrung ist es, dass Gewalt als Stilmittel dennoch Gewalt ist, die ich sehe.
Ich bin in „Der Soldat James Ryan“ mit dem Grauen des Krieges konfrontiert auch wenn das doch ein vielleicht „guter“ Film ist.
Ich fühle mich durch den Artikel hier eingeladen genau hinzuhören, wo Jesus zu meinem Herzen spricht um die Grenzen zu ziehen, zwischen dem was förderlich ist und dem, was -– auch in kleinen Dosen – Gift für meine Seele ist.
Und mir tut es gut mir der Freiheit bewusst zu sein, dass man sich all dem einfach entziehen darf. Im Kino, beim Sehen, beim Hören beim Lesen, beim Spielen.