Jesus.de-Kolumnist Tom Laengner ist tot. Er verstarb am 19. Oktober im Alter von 67 Jahren. Ein persönlicher Rückblick auf unsere letzte Begegnung.
Dass Tom krank war, wusste ich schon lange. Aber er hatte eine ganze Weile nicht darüber gesprochen. Vor drei Wochen fragte ich ihn deshalb: „Tom, wie geht es dir?“ Und er antwortete: „Du merkst es meinen Kolumnen und Mails vielleicht nicht an, aber gesundheitlich so schlecht wie nie. Ich bin im Krankenhaus.“ Wir vereinbarten einen Besuch.
Als wir uns trafen, war Tom wieder zu Hause. Ich hatte ein Geschenk für ihn mitgebracht: Eine „Jesus.de-Kolumnentasse“. Tom lachte und freute sich sehr. Tassen – genauer gesagt: viele Tassen! – waren schließlich das optische Markenzeichen seiner Kolumne. Für jede einzelne fotografierte er jeweils eine andere Tasse als Titelbild. Ich liebe diese Bildersammlung!
„Tom, ich sehe dich!“
Wir unterhielten uns eine Stunde lang angeregt – über den Glauben, Jesus.de, Politik und vieles mehr. Hätte Tom nicht im Bett gelegen, ich hätte beinahe vergessen können, wie schlecht es um ihn stand. Doch schließlich erzählte er mir, dass ihm wohl nur noch sehr wenig Zeit bliebe. Tage, Wochen, Monate – er wüsste es nicht. Aber sein Gemütszustand sei erstaunlich gut. „Ich weiß, dass Gott da oben nicht sagt: ‚Tom Laengner? Der ist mir egal.‘ Nein, er schaut mich an und sagt: ‚Tom, ich sehe dich.'“ Das war Tom, genauso wie ich ihn bei unseren Gesprächen und in seinen Kolumnen persönlich immer erlebt hatte: ein Jesus-Mensch. Ihm hat er vertraut. Von ihm hat er immer wieder erzählt. Ganz ohne Phrasen. Out of the Box.
„Daniel, ich habe noch etwas für dich“, sagte er zum Abschied. „Ich möchte dir einen Bruderkuss geben. Und Gottes Segen zusprechen.“ Das taten wir dann beide. Bewegt. Und traurig-fröhlich. Als ich ging, lächelte er mir zu und hob die Hand zum Gruß.
Eine Woche später schickte mir sein Sohn Nils die Nachricht, dass Tom friedlich verstorben war.

„Kennst du Jesus?“
Insgesamt hat Tom in dreieinhalb Jahren 93 Out of the Box-Kolumnen für Jesus.de geschrieben. Der Kolumnentitel war seine Idee, obwohl er Anglizismen nicht mochte. Tom hatte die Gabe, in alltäglichen Dingen und Situationen „Größeres“ zu sehen. Und so schrieb er ausgehend von vermeintlich banalen Dingen und Ereignissen über grundlegende Fragen des Lebens und des Glaubens. „Kennst du Jesus?“ Diese Frage hörte er zum ersten Mal, als er 15 Jahre alt war. Sie hat ihn durch sein Leben begleitet.
Ich habe nachgezählt: Zusammen mit einigen älteren Beiträgen aus seiner Feder komme ich auf 99 Texte, die Tom für uns verfasst hat. 99. Warum konnten es nicht 100 sein? Klar, eigentlich spielt das keine Rolle. Aber ich habe diesen Satz im Kopf, den Tom mir bei meinem letzten Besuch gesagt hatte: „Sollte ich nur noch ein paar Tage zu leben haben, dann sorge ich mich höchstens um die nächste Kolumne.“ Er sagte das in (s)einer unnachahmlichen Mischung aus Augenzwinkern und Ernsthaftigkeit.
Ich schaue mir noch einmal den Text seiner letzten Kolumne an (Ist nach Weihnachten wieder einmal vor Weihnachten? – veröffentlicht am 11. Oktober). Darin zitierte Tom die Botschaft des Engels aus Lukas 2 („Fürchtet euch nicht! …“) und schrieb daran anschließend: „Dolle Sache! Doch damit sich diese Botschaft entfalten kann, sollte ich mich heute auf den Weg machen.“ Nur wenige Tage später hat sich Tom auf den Weg in die Ewigkeit gemacht.
Von Daniel Wildraut (Portalleitung Jesus.de)
Irgendwie erschütternd zu lesen, dass er verstorben ist. Ich werde seine Artikel hier bei Jesus.de vermissen. Ruhe in Frieden.
ich habe das mit Bestürzung gelesen! Ich habe mich selten so regelmässig angesprochen gefühlt wie beim Lesen von Tom Laengners Kolumne.
In seinen Gedanken steckte viel Zuspruch. Ich werde das vermissen.
Gibt es eine Zusammenfassung seiner Beiträge?
Ja, siehe großen blauen Kasten direkt unter dem Beitrag oben. Dort ist die Kolumne verlinkt.
Sympathisch, das war Tom Laengner, empfindsam und liebenswert, gläubig und aufrichtig.
Gewiß noch vieles mehr, und für Menschen , die ihm nahe standen ein großer Verlust.
Mein aufrichtiges Beileid an seine Familie und Freunde.
Tom Laengners Beiträge regten immer zum Nachdenken an und ich empfinde sie als wertvoll. Seine Erkrankung war auch dadurch zu erahnen, aber dass diese so schwer war, kommt doch für mich überraschend. Ich werde seine Kolumne und damit auch ihn vermissen.
Er ruhe in Frieden. Und mein herzliches Beileid an seine Familie und Freunde.
Nie „biblisch geschwollen aber immer mitten aus dem Alltagsleben – ohne große Schnörkel. Ich könnte mir vorstellen, dass Jesus auch so gelebt hat
Mit Tom Laengner verlieren wir einen ehrlichen und nie selbstdarstellerischen Menschen … ein Geschenk, ihn auch durch Eure Kolumne noch etwas besser kennengelernt zu haben.
Danke an Euch, danke an Tom und danke an Jesus!
Ein sehr bewegender Rückblick auf den Tot von Herrn Laengner.
Du musst leben, mit allen Dingen! Was leichtfällt, da mich kein Gedanke an ein „ewiges Leben“ tröstet.
Zum Gedenken an Tom Laengner
Ein Mensch ist heimgegangen, der wunderbare und optimistische Sprachbilder beherrschte und stets in de Lage war, das alltägliche Leben von uns Christinnen und Christen, auch wo es menschelte, optimistisch auszudrücken. Er wird nach meinem Gefühl bei jesus.de fehlen und unersetzbar sein. Am Ende seines Lebens wird ihn Gott im Himmel in die Arme geschlossen und sein Licht ihn umhüllt haben.