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Papstbesuch: Bischofskonferenz dämpft Ökumene-Hoffnungen

Knapp vier Wochen vor dem Deutschlandbesuch des Papstes hat der Sekretär der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, Erwartungen auf große Fortschritte in der Ökumene gedämpft

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. Ein «ganz großes Ding» sei schon der geplante Besuch von Benedikt XVI. im Erfurter Augustinerkloster, in dem der spätere Reformator Martin Luther lebte. «Der Besuch dieser Stätte ist etwas Außerordentliches, ja Ungeheuerliches», sagte Langendörfer in einem Interview des Nachrichtenmagazins «Focus».

 Der Papst wird nach seinen Worten die Rolle Luthers (1483-1546) und der Reformation würdigen, die zum Entstehen der evangelischen Kirchen führte. Die Betonung der Heiligen Schrift und der Volksfrömmigkeit seien wichtige Anliegen, die die katholische Kirche teile. «Und natürlich wird der Papst eine Position auch zu den schwierigen Seiten der Reformation beziehen», sagte Langendörfer.

 Der Theologe trat der Hoffnung entgegen, der Papst «könnte den Evangelischen nun einen neuen Status verleihen» und die Regeln für das Abendmahl ändern. «Das funktioniert so nicht», sagte er: «Es gibt offene Fragen und keine Spielräume für rasche, publikumswirksame Entscheidungen.» Bisher ist aus Sicht der katholischen Kirche kein gemeinsames Abendmahl mit Evangelischen möglich.

 Nach Überzeugung Langendörfers wird der Papst einen Weg in der Ökumene vorgeben: So könnte es sein, dass die Katholiken «noch stärker von der Idee wegkommen, die evangelische Kirche sei vor allem spalterisch». Langendörfer: «Die Reformation war nicht nur die Geburt des Protestantismus, sondern auch eine für die Katholische Kirche wichtige Zäsur.» Im Blick auf das Jubiläum der Reformation 2017 wäre eine solche Wahrnehmung der Geschichte des Christentums befruchtend.

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 Benedikt XVI. besucht Deutschland vom 22. bis 25. September. Stationen seiner Reise sind Berlin, das Bistum Erfurt und Freiburg. Im Erfurter Augustinerkloster ist am 23. September eine Begegnung mit Spitzenvertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geplant. Die viertägige Reise ist der erste offizielle Besuch Benedikts in seiner deutschen Heimat.

 Im Erfurter Mariendom werden zum Papst-Besuch die Heiligen Adalar und Eoban aufgebahrt. Der Papst werde vor ihrem Schrein beten, sagte Martin Hoffmeier vom Bistum Erfurt dem MDR Thüringen. Adalar und Eoban, die einstigen Gefährten des Bistumsgründers Bonifatius liegen in einem Sarkophag in der Krypta des Domes. Zuletzt waren die Reliquien 1954 nach oben in den Dom gebracht worden.

(Quelle: epd)

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