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Ex-Bundespräsident Köhler mit 81 Jahren gestorben

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler ist im Alter von 81 Jahren gestorben. 2004 nahm er das Amt an und trat sechs Jahre später überraschend zurück.

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler ist tot. Der 81 Jahre alte CDU-Politiker sei am frühen Samstagmorgen «nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in Berlin verstorben», teilte Köhlers Büro in Berlin mit. Köhler war von Juli 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihn in einem Kondolenzschreiben als «Glücksfall für das Land».

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Besonderes Engagement für Afrika

Der evangelische Christ Horst Köhler sei überzeugt gewesen, «dass ethische Maximen und praktische Politik zusammengehören und auch zusammenpassen», sagte Steinmeier. «Er prägte ein frisches Bild Deutschlands als ‚Land der Ideen‘, bis heute unvergessen.» Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte Köhler in einem Post auf der Plattform X «einen engagierten Politiker, der sich Zeit seines Lebens für eine gerechtere Welt eingesetzt hat».

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte Köhler als einen «visionären Staatsmann mit einer überzeugenden europäischen Perspektive». Bätzing erinnerte an die Verdienste des Verstorbenen für den afrikanischen Kontinent: «Afrika lag Bundespräsident Köhler besonders am Herzen. Wie kaum ein anderer hat er Brücken zwischen den Kontinenten gebaut.» Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte zum Tod Köhlers: «Gerade in einer Zeit, in der globale Krisen, soziale Spaltung und wirtschaftliche Unsicherheit uns fordern, erinnert uns sein Wirken daran, dass Politik Mut, Weisheit und Haltung braucht.»

Merz: „Wir verlieren einen aufrichtigen Demokraten“

«Mit ihm verlieren wir einen klugen Kopf, einen aufrichtigen Demokraten und einen Staatsmann, der unser Land geprägt hat», erklärte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), auf der Plattform X. «Sein Weitblick und sein Engagement werden uns fehlen.» Der studierte Wirtschaftswissenschaftler Köhler begann seine Berufslaufbahn 1969 als wissenschaftlicher Referent am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen. 1976 wechselte er in die Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums. Anfang 1990 wurde Köhler Staatssekretär in dem von Theo Waigel (CSU) geführten Bundesfinanzministerium.

Als Staatssekretär übernahm Köhler die Zuständigkeit für die Grundsatzabteilung des Finanzministeriums, die Währungspolitik, die Finanzbeziehungen zur Europäischen Gemeinschaft (EG) und die Treuhandanstalt. Beim Maastricht-Vertrag über die Europäische Währungsunion war er Chefunterhändler.

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Im Jahr 1993 wechselte Köhler in die Finanzwelt und wurde Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), 1998 wurde er zum Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gewählt. 2000 wurde er Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Bundespräsident und überraschender Rücktritt

2004 trat Köhler als Nachfolger von Johannes Rau das Amt des Bundespräsidenten an. Ein Jahr nach seiner erneuten Wahl trat er am 31. Mai 2010 überraschend mit sofortiger Wirkung zurück – als erster Bundespräsident in der Geschichte der Bundesrepublik. Als Grund nannte Köhler die Kritik an seinen Äußerungen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Die Unterstellung, er habe einen grundgesetzwidrigen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen befürwortet, entbehre jeder Rechtfertigung, sagte er. Das lasse den notwendigen Respekt vor dem höchsten Staatsamt vermissen.

Quelleepd

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1 COMMENT

  1. Fromme Wünsche Im Angedenken des Todes von Bundespräsident Köhler

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte zum Tod Köhlers: «Gerade in einer Zeit, in der globale Krisen, soziale Spaltung und wirtschaftliche Unsicherheit uns fordern, erinnert uns sein Wirken daran, dass Politik Mut, Weisheit und Haltung braucht. Ich würde hier anfügen, dass Politik in diesen Zeiten von Populismus, Hass, Hetze, Verschwörungstheorien, Donald Trump, Rechtsradikalismus und das nach rechts rücken leider fast aller Parteien der Mitte folgendes erforderlich ist: 1) Eine anständige Sprache, geprägt von Sachlichkeit und mit der Fähigkeit friedlich-konstruktiven Streites. Dazu bestehen seit langem gute Methoden, die allerdings Politiker:innen unbekannt zu sein scheinen. 2) Einübung einer intelligenten Kommunikation, die sehr erforderlich ist wenn Parteien zusammenarbeiten und koalieren müssen, deren Programme und Ideen normalerweise inkompatibel sind (also zu konstruktivem Kompromiss) und 3) Kompromisslose Mauer gegen die AfD.

    Damit würden wir jeden toten Bundespräsident mehr ehren als nur die üblichen guten Worte des Staates (die selbstverständlich dazu gehören). Ich würde mir wünschen, daß jenseits des Wahlkampfes demokratische Parteien sich erneut als Mitbewerber, nicht aber als Gegner oder Feinde betrachten. Es sollte keine Toleranz gegen Intoleranz und Intolerante geben. Ich halte das Asylrecht auch im Rahmen der Menschenrechte und unserer Verfassung für unaufgebbar. Die Lösung des Migrationsproblemes liegt nur in der noch fehlenden Bereitschaft aller oder zumindest der meisten EU-Staaten, die Flüchtenden unter sich in Kontingente aufzuteilen. Sonst scheitert jede EU-Gesetzesverbesserung der Migration.

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