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Präses Nikolaus Schneider: Kirche muss Anwältin der Menschen sein

Der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, regt ein neues Sozialwort der beiden großen Kirchen in Deutschland an.

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 «Wir sollten auf die katholische Bischofskonferenz zugehen, um darüber zu beraten, wie wir nach dem gemeinsamen Sozialwort der Kirchen von 1997 erneut ein großes gemeinsames Werk zur sozialen Frage erarbeiten können», sagte Schneider in einem epd-Interview in Düsseldorf. Wenn sich die Kirchen gemeinsam zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen äußerten, steigere das die öffentliche Aufmerksamkeit und die politische Durchschlagskraft.

 Nachdem sich die EKD im vergangenen Jahr zur Bedeutung des Unternehmertums geäußert habe, hält es der Präses der rheinischen Landeskirche nun für sinnvoll, die Arbeitnehmerseite näher zu betrachten. «Die Kammer für soziale Ordnung der EKD sollte sich in nächster Zeit mit der Würde der Arbeit und mit der Bedeutung der Gewerkschaften befassen», schlägt der 62-jährige Theologe vor. Er verstehe die Kirche auch als Anwältin der Menschen, die von der Politik verlange, Eigensinn und Gemeinsinn in eine Balance zu bringen.

 Kritik äußert der sozialethisch profilierte Theologe an der schwarz-gelben Steuerpolitik. «Höheres Kindergeld für die Normalverdiener, aber noch höhere Kinderfreibeträge für die Reichen und gar keine Erhöhung für Kinder in Hartz-IV-Familien – so etwas treibt die Gesellschaft auseinander», sagte er. Die neue Steuergesetzgebung verstärke den Effekt, dass sich die Einkommens- und Vermögensschere immer weiter öffne. «Dagegen erheben wir mahnend die Stimme», sagte Schneider, der auch Vorsitzender des Diakonischen Rates der EKD ist. 

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