Evangelium21:

Wie Jesus die Sicht auf Frauen revolutionierte

Im griechisch-römischen Denken waren Männer den Frauen überlegen. Im Christentum änderte sich die Stellung der Frau radikal.

In Rom „benutzten Männer Sklaven und Prostituierte so selbstverständlich zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse wie den Straßenrand als Toilette“, zitiert die Autorin Rebecca McLaughlin den Historiker Tom Holland. Frauen hätten damals kein Recht gehabt, über ihren Körper selbst zu bestimmen. „Das Christentum warf dieses Modell über den Haufen“, schreibt McLaughlin in einem Artikel für das calvinistische Netzwerk Evangelium21.

Frauen seien aufgewertet und auf die gleiche Stufe mit Männern gestellt worden. Die Begründung: Beide sind als Ebenbild Gottes erschaffen. Gleichzeitig seien Männer nicht mehr frei gewesen, Frauen zu benutzen. Denn sie „sollten einer Frau treu sein oder aber als Ledige in Keuschheit leben“.

„Kein Wunder, dass das Christentum auf Frauen so attraktiv wirkte.“

Rebecca McLaughlin

Im Christentum sollten Männer ihre Frauen lieben, wie Christus die Gemeinde. Sie durften sie nicht beherrschen. Christlichen Frauen sei es erlaubt gewesen, später zu heiraten, schreibt McLaughlin. Nicht schon vor der Pubertät, wie in anderen römischen Familien. Außerdem hätten verwitwete Frauen allein bleiben dürfen – oder aber wieder heiraten. Und: In allen vier Evangelien sind Frauen die ersten Zeugen der Auferstehung Jesu. „Kein Wunder, dass das Christentum auf Frauen so attraktiv wirkte“, bilanziert McLaughlin.

All das baut auf Jesu Umgang mit Frauen auf. „Jesus nahm sich Zeit für Frauen und begegnete ihnen mit Zuwendung und Respekt“ – egal, ob es kleine Mädchen waren, Prostituierte, Ausländerinnen, Unreine, Verheiratete, Alleinstehende, Kranke oder Frauen mit Behinderung.

Link: „Wie Jesus die Sicht auf Frauen revolutionierte“ (Evangelium21)

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1 Kommentar

  1. Christen dürfen emanzipatorisch sein

    Für weibliche Menschen ist das Christentum an der Antike attraktiv gewesen, weil nach dem Schöpfungsbericht Frau und Mann von Gott und nach seinem Bilde geschaffen wurden. Alle Menschen haben nach jüdisch-christlicher Überzeugung jene Würde innen, die sich nach ihrer Herkunft richtet: Nämlich von Gott aus sich selbst erschaffen – als Geist nach seinem Geist. Fängt man alttestamentarisch an, wird ein Anrecht auf innere und äußere Freiheit bereits grundgelegt durch die Befreiung durch Gott, mit der Hilfe Moses, aus ägyptischer Gefangenschaft. Als Gott ein Mensch wurde, sind die Dimensionen jener Befreiung noch wesentlich weiter gewachsen: Jesus ist für alle Menschen aller Zeiten gekommen, predigte das anbrechende Reich Gottes und ist auch für alle Menschen dieser Welt am Kreuz zur Versöhnung mit Gott gestorben. Der Schöpfer aller Dinge ist bereits mit uns versöhnt, allerdings fehlt in der Gänze noch der Versöhnungsakt aller Menschen mit Gott. Da Jesus aber – nach eigenen Worten – auch für alle Menschen gekommen ist, zum Freispruch ebenso für alle, sind wir Christen (hoffentlich) jeden Tag in der Vergebung lebend und die Noch-nicht-Christen müssten es noch nachholen. Allerdings schränkte Jesus seine Erlösungstat nicht ein auf einen Heiligen Rest, sondern bezog ihn auf alle Menschen und sogar die gesamte Schöpfung. Da wir zudem immer stillschweigend davon ausgehen, dass Gott sich weder irren kann noch zu scheitern vermag, wäre unbedingt zu konstatieren: Erstens sollten wir uns heute mit Gott versöhnen. Zweitens gibt es für alle anderen Menschen aber eine zweite Chance jener Versöhnung. Am Ende steht ein Neuer Himmel und eine Neue Erde, ein völlig anderes Universum und damit die Wiederherstellung des Paradieses. Der Alte Adam hat ausgedient, der neue Mensch nach Jesus lebt. In dieser Wertigkeitskategorie geht es also bei jeder Form von Emanzipation, sowohl der Frau, als auch des Mannes. Wenn es hier auch übertrieben klingt: Der freieste Mensch im Universum ist die Christin oder der Christ, ihm sind seine Unvollkommenheiten, alle innere Abgründe, jede Schuld und alle Sünden vergeben. Dies hört sich so wunderbar an. In Wirklichkeit ist aber die irdischen Wirklichkeit eher bescheiden: Männer verdienen bei gleicher Leistung immer noch mehr als Frauen. Nur katholische Männer, aber nicht Frauen, dürfen Priester*innen werden. Menschen sind immer noch versklavt in modernen Formen von Unfreiheit – etwa durch Prostitution. Es existieren auf Erden mehr Staaten, in denen keinerlei Freiheit der Gedanken, des Tuns und wo demokratische Entscheidungen praktiziert werden, als es Demokratien gibt. Die 10 Gebote werden geradezu ignoriert in jedem unserer Kriege, etwa nicht zu töten. Genauso ist die Bereitschaft mangelhaft, sich auch ganz persönlich auf alle Werte der Bergpredigt einzulassen. Wobei Christen sich aber niemals der Überheblichkeit hingeben sollten, sie seien vollkommen und gerecht. Wir leben aus Dankbarkeit mit Gott versöhnt zu sein, jene erwähnten Werte nach unserem Vermögen. Dabei steht die Praxis des Lebensvollzuges über der Lehre, nach dem Motto.: Glaube, Hoffnung und Liebe, die Liebe aber ist die Größte unter ihnen. Jesus als der Friedefürst ist auch für uns eine Vorgabe, friedlich, barmherzig und freiheitlich miteinander umzugehen. Aus Selbstüberheblichkeit entstehen: Arroganz, Dominanz, fehlende Empathie bzw. Augenhöhe und jede Lieblosigkeit.

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