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Reformationstag: Bischöfe rufen zu mehr Mitmenschlichkeit auf

Evangelische Bischöfe haben zum Reformationstag zu mehr Mitmenschlichkeit aufgerufen.

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 Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann kritisierte einen zu hohen gesellschaftlichen Erwartungsdruck für perfekte Leistungen. Die Erwartungen an die ideale Beziehung in Ehe, Partnerschaft und Familie sowie an den idealen Job «überfordern uns» und führten zu Streit, erklärte Junkermann am Freitag in Magdeburg. Die Abkehr von einem übertriebenen Perfektionismus und die Hinwendung zum Menschlichen seien «ein zutiefst reformatorischer Gedanke», fügte Junkermann hinzu.

 Die Protestanten erinnern am Sonntag an die Entstehung der evangelischen Kirche vor fast 500 Jahren. Für christlich motiviertes Bildungsengagement ehrt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in diesem Jahr drei Frauen mit der Martin-Luther-Medaille. Die Schulleiterinnen Astrid Hahn und Cornelia Schäfer sowie die Unternehmerin Barbara Lambrecht-Schadeberg werden bei der Reformationstagsfeier in der Nürnberger St. Lorenz-Kirche geehrt. Mit der Martin-Luther-Medaille soll bis zum Reformationsjubiläum 2017 jährlich herausragendes Engagement für den Protestantismus gewürdigt werden.

 Zu den zeitgleich zum Reformationstag stattfindenden Halloween-Aktionen sagte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, bei dem aus den USA importierten Brauch gehe es vor allen Dingen um Vergnügen. Es sei daher nicht zu befürchten, dass ein «keltisches Neuheidentum» in Deutschland Terrain gewinne. Man solle «den Kürbis niedriger hängen», heißt es in einem Beitrag Heins für die «Fuldaer Zeitung» (Freitagsausgabe).

 Allerdings sei es schon bedenklich, wenn Kinder und Jugendliche den 31. Oktober und den 1. November mit Halloween und nicht mehr mit dem Reformationstag oder dem katholischen Allerheiligenfest (1. November) verbänden, räumte Hein ein. Hier seien Kirchen, Eltern Kindergärten und Schulen gefordert, die Dinge gerade zu rücken.

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 Als evangelisches Konkurrenzangebot zu Halloween gilt die inzwischen traditionelle bundesweite «ChurchNight». Zu der Kirchennacht erwarten die Organisatoren mehr als 100.000 vor allem junge Besucher zu rund tausend Veranstaltungen rund um den Reformationstag. Angeboten werden unter anderem Filmnächte, Mittelaltermärkte, Luther-Quiz oder Lesenächte, wie die Initiatoren in Stuttgart mitteilten.

 Nach Ansicht des Schleswiger Bischofs Gerhard Ulrich hat die von Martin Luther ausgelöste Reformation nichts von ihrer revolutionären Bedeutung für die Gesellschaft eingebüßt. Luther (1483-1546) habe die Freiheit des Denkens in die Wissenschaft, in das Staatswesen und in die Kirche gebracht, sagte der Vorsitzende der nordelbischen evangelischen Kirchenleitung dem epd.

 Der Deutschlandfunk und die Deutsche Welle übertragen am Sonntag zwischen 10.05 Uhr und 11 Uhr den Reformationsgottesdienst live aus der Konstantin-Basilika in Trier. Thema des Gottesdienstes wird der Bildungsbegriff des Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560) sein. Die Konstantin-Basilika, einst Thronsaal des römischen Kaisers Konstantin (274-337), ist weltweit die einzige evangelische Kirche in einem Gebäude aus der Römerzeit.

 Am Reformationstag (31. Oktober) erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546). Ob Luther seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 tatsächlich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, ist zwar historisch nicht gesichert. Die öffentliche Wirkung, die von der Anprangerung kirchlicher Missstände wie dem Ablasshandel ausging, ist jedoch unumstritten.

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(Quelle: epd)

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