Nach Ansicht von SPD-Chef Sigmar Gabriel gibt es für den von einigen Mitgliedern geplanten Arbeitskreis von Laizisten keinen Platz in der Partei.
«Wir haben uns im Parteivorstand einstimmig dagegen entschieden», sagte Gabriel in einem epd-Gespräch. Die SPD stehe dazu, «dass die Verfassung unseres Landes den Kirchen mit ihrem sozialen und seelsorgerlichen Engagement bewusst einen Platz gibt.»
Selbstverständlich hätten Konfessionslose ihren Platz in der SPD. «Aber dass der Parteivorstand einen Arbeitskreis damit beauftragt, für eine laizistische Verfassung zu kämpfen, kann ich mir nicht vorstellen», sagte der evangelische Christ Gabriel zum Vorstandsbeschluss vom Mai. «Die Kirchen schaffen Bindungen», sagte er: «Das tun natürlich auf ihre Art auch Sozialverbände oder Gewerkschaften, aber die Rolle der Kirchen ist doch eine andere.»
Nach Einschätzung Gabriels gibt es eine Sehnsucht nach Orientierung und Religiosität in der Gesellschaft – «gerade auch bei jüngeren Menschen». «Und daher finde ich es wichtig, dass die Kirchen den Kern dessen, was Glauben ausmacht, nicht aus dem Blick verlieren. Sie müssen die Seelen ansprechen», sagte Gabriel: «Es gibt mehr als die pure Ratio.»
(Quelle: epd)