Religion spielt in Israel wieder eine größere Rolle. Das ergab eine Studie zur Religiosität bei jüdischen Israelis. Demnach glauben rund 80 Prozent der israelischen Juden an Gott.
Die Studie wurde vom "Guttman Center" am "Israel Democracy Institute" in Zusammenarbeit mit der "Avi Chai-Stiftung" durchgeführt. Die Umfrage fand im Jahr 2009 unter 2.803 jüdischen Israelis statt. Nach einer umfassenden Analyse und dem Vergleich mit früheren Studien aus den Jahren 1991 und 1999 wurden die Ergebnisse am vergangenen Donnerstag veröffentlicht.
Laut der Befragung glaubten 65 Prozent der Teilnehmer, dass die Torah gottgegeben ist. 56 Prozent glaubten an ein Leben nach dem Tod, und rund 70 Prozent glaubten, dass die Juden das "auserwählte Volk" sind. 55 Prozent der Befragten glaubten an die Ankunft des Messias, im Jahr 1991 waren dies nur 45 Prozent.
Rund 46 Prozent der jüdischen Israelis bezeichneten sich als säkular. Im Jahr 1999 lag diese Zahl noch bei 52 Prozent. 22 Prozent der Teilnehmer gaben an, sie seien orthodox oder ultra-orthodox. Ihre Zahl lag 1999 bei 16 Prozent. Die restlichen 32 Prozent bezeichneten sich als traditionell.
Für den Anstieg der Religiosität nannten die Verfasser der Studie laut der Tageszeitung "Ha´aretz" zwei Gründe: Zum einen habe die Einwanderungswelle aus den Ländern der früheren Sowjetunion in den 1990er Jahren zu einer Abnahme der Religiosität in Israel geführt. Mittlerweile hätten sich die Einwanderer jedoch in die israelische Gesellschaft integriert. Zum anderen sei der Anstieg auf einen demographischen Wandel zurückzuführen, der aus den höheren Geburtenraten im orthodoxen und ultra-orthodoxen Sektor resultiere.
(Quelle: Israelnetz.com)