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Studie: Immer mehr Reiche mit materiellen Sorgen

In Deutschland ist nach einer neuen Studie nur ein Prozent der Bevölkerung «sorgenfrei reich». Obwohl es mehr Reiche als vor zehn Jahren gebe, müssten sich immer weniger Personen um ihre finanzielle Lage keine Gedanken machen, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin mit.

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«Insgesamt nimmt der gesellschaftliche Stress in Deutschland zu», sagte der Autor der Studie, Olaf Groh-Samberg.

  Die nach eigenen Angaben «sorgenfreien Reichen» verdienen dauerhaft mindestens das Doppelte des nationalen Durchschnitteinkommens und haben  in sechs- bis siebenfach höheres Vermögen. Bei dieser Gruppe handelt es sich zumeist um ältere Paare, die ohne Kinder im westdeutschen Eigenheim leben. Im Durchschnitt besaßen Angehörige dieser Gruppe im Jahr 2002 fast 400.000 Euro. Selbst unter den zehn Prozent mit den geringsten Vermögen verfügte der Reichste über fast 100.000 Euro. Der gesamtdeutsche Mittelwert lag bei 60.000 Euro.

  In Deutschland gilt als reich, wer mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Nettoeinkommens verdient. Das waren im vergangenen Jahr 2.600 Euro. Demnach sind rund sieben Prozent der hiesigen Bevölkerung reich. Vor zehn Jahren waren dies fünf Prozent. «Diese Reichtumsschwelle ist aber willkürlich gewählt. Das Einkommen kann zeitweise schwanken und die tatsächliche finanzielle Lage deutlich anders aussehen als das verfügbare Einkommen», betonte Groh-Samberg.

  In seiner Studie hat der Sozialforscher daher den Reichtum mit den Sorgen über die persönliche wirtschaftliche Lage verknüpft. «Wahrer Reichtum ist mehr als die Summe von Einkommen und Vermögen: Wer wirklich reich ist, sollte auch frei von materiellen Sorgen sein.» In seiner Studie gilt sein Augenmerk somit denen, die dauerhaft viel verdienen und keinen Stress bei dem Gedanken verspüren, sich und ihre Familie durch die eigene Arbeit am Leben erhalten zu müssen.

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  Die Studie basiert auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), einer seit 25 Jahren laufenden Widerholungsumfrage unter mehr als 20.000 Menschen. Danach macht die Gruppe der dauerhaft reichen Personen in Deutschland einen Anteil von etwa einem Prozent aus.

  Von den aktuell Berufstätigen der «sorgenlos Reichen» sind 53 Prozent beamtet oder sie arbeiten im öffentlichen Dienst meist in leitenden, hoch qualifizierten Berufen. Sie würden auch die aktuelle Krise im Großen und Ganzen unbesorgt überstehen, nicht zuletzt dank der Privilegien, die der Beamtenstatus ihnen verleihe, sagte Groh-Samberg.

(Quelle: epd)

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