Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wählt eine neue Führungsspitze. Auf der Synodentagung in Bremen vom 8. bis 11. November werden der neue Rat der EKD, der Ratsvorsitzende und dessen Stellvertreter für sechs Jahre gewählt. Seit November 2014 steht der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm an der Spitze der EKD.
Kraft Amt gehört die Präses der EKD-Synode, die ehemalige Bundesministerin Irmgard Schwaetzer (FDP) dem Leitungsgremium an. Für die übrigen 14 Sitze im Rat sind 23 Kandidaten vorgeschlagen. Neben Bedford-Strohm sind darunter die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, die westfälische Präses Annette Kurschus, der Berliner Bischof Markus Dröge, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, sowie der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung.
In einem ersten Schritt bestimmen die Synode und die Kirchenkonferenz – als Vertretung der 20 evangelischen Landeskirchen – 14 Mitglieder für den Rat der EKD. Bei der Ratswahl am kommenden Dienstag (10. November) sind alle 120 Mitglieder der Synode stimmberechtigt sowie die Kirchenkonferenz mit 20 Stimmen. Gewählt ist, wer mindestens zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen erhält. Aus der Mitte der gewählten Ratsmitglieder bestimmen Synode und Kirchenkonferenz gemeinsam in getrennten Wahlgängen mit Zwei-Drittel-Mehrheit am Mittwoch (11. November) den neuen Ratsvorsitzenden sowie dessen Stellvertreter. Die Amtszeit des neuen Rates erstreckt sich bis 2021.
Reformationsjubiläum soll vorbereitet werden
Inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens sind die Vorbereitungen zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Dazu werden der frühere Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio und die Bonner Theologieprofessorin Cornelia Richter vor dem Kirchenparlament sprechen. Der Katholik Di Fabio ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates „Luther 2017“. Ein Grußwort vor der Synode spricht Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden.
Zudem wird das Kirchenparlament über die Weiterentwicklung des Verbindungsmodells, mit dem die Arbeit der konfessionellen Bünde der Lutheraner und Unierten enger mit der EKD verzahnt werden soll, und den Haushalt 2016 beraten. Auch die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) tagen zeitlich und personell verbunden in Bremen.