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„The Chosen“ – „die am besten recherchierte Predigt“

Im Herbst erscheint Staffel 3 der erfolgreichen Bibel-Serie „The Chosen“ auf Deutsch. Lukas Furch, Leiter des deutschen „The Chosen“-Teams, erzählt, wie er die Serie nach Deutschland brachte und was ihn daran begeistert.

Lukas, wie kam es dazu, dass du Leiter von „The Chosen“ in Deutschland wurdest?

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Lukas Furch: Ich habe erst in Frankfurt Volkswirtschaftslehre, dann in Kolumbien Theologie studiert. Danach stand ich vor der Frage: Was mache ich mit diesen beiden Puzzlestücken? Ich hatte eigentlich vor, in die Entwicklungshilfe zu gehen.

Doch dann hatte ich ein sehr folgenschweres Telefonat mit Samuel Koch [Schauspieler und Autor, bekannt geworden durch seinen Sturz und die schwere Verletzung 2010 bei „Wetten, dass …?“; Anm. d. Red.]. Wir haben eine Firma gegründet und versuchen seitdem, verschiedenste Projekte, die wir für sinnvoll erachten, zu unterstützen – wie „The Chosen“.

Wie seid ihr auf die Serie aufmerksam geworden?

Furch: Die Mutter von Samuel hat mir als erste davon erzählt. Wir haben dann dort angefragt, ob wir sie übersetzen dürfen, damit sie in Deutschland die Kirchen miteinander vereint und eine gemeinsame Basis schafft für die verschiedensten Konfessionen. Seitdem ist viel passiert, viele haben daran mitgewirkt, damit die Serie auch in Deutschland so erfolgreich werden konnte. Wir haben ein Team aufgebaut, Strategien entwickelt und die SCM [Stiftung Christliche Medien, zu der auch Jesus.de gehört; Anm. d. Red.] als Vertriebspartner gewonnen.

Was begeistert dich an der Serie?

Furch: Dass ich mich mit den Menschen, die ich kennenlerne, identifizieren kann. Auch wenn sie in einem anderen Kontext leben, kann ich ihre Erlebnisse nachempfinden. Jesus ist zwar die wichtigste Person für die Story, er hat aber nicht die meiste Bildschirmzeit. Mir macht es Freude, viele, viele Geschichten von Menschen zu sehen, die davon erzählen, was Gott in ihrem Leben bewirkt hat und was passiert ist, als Jesus in ihr Leben getreten ist.

Kannst du verstehen, dass es auch Kritik von christlicher Seite gibt?

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Furch: Ich war erst überrascht, kann es aber inzwischen auch nachvollziehen. Das Spannende ist: Die Kritik ist eine andere, je nachdem, wen man fragt. Einige finden es zum Beispiel problematisch, dass so viele Mormonen an der Serie mitwirken. Aus deutscher Sicht gehören diese einer Sekte an. In anderen Ländern ist die große Kritik, dass Jesus von einem Katholiken gespielt wird.

Und für manche ist der große Kritikpunkt, dass Dinge dargestellt werden, die so nicht in der Bibel stehen. Ja, es werden Sachen dazu erfunden. Aber wir erzählen eine Geschichte, die schon sehr, sehr nah an der biblischen Erzählung ist. Und die ihr vor allem nicht widerspricht. Es ist die am besten recherchierte Predigt, die du in deinem Leben hören wirst.

Da steckt so viel Aufwand dahinter, die Fakten zu checken, die Wahrscheinlichkeiten zu prüfen. Wenn man nur danach geht, was in der Bibel steht, wäre Jesus ja auch nie auf dem Klo gewesen. Es ist eine Historical-Fiction-Serie, die es schafft, die Bibelgeschichten so zu ergänzen, dass noch klarer wird, wie unfassbar liebevoll Jesus war.

Wie kann „The Chosen“ zur Einheit unter Christen beitragen?

Furch: Wir ermutigen dazu, indem wir die Geschichte zeigen, die uns alle miteinander verbindet – auch weit über das Christentum hinaus. Denn bei jedem von uns steht eine Jahreszahl im Ausweis, die seit Jesus zählt. Diese Geschichte verbindet uns also alle. Ob Christ oder Nichtchrist.

„Die Serie kann für jeden Menschen auf der Welt eine Inspiration sein. Weil sie Hoffnung macht, egal, wie schlimm es in deinem Leben gerade aussieht.“

Lukas Furch

Inzwischen ist „The Chosen“ auch bei Netflix zu sehen – ein großer Erfolg für euch?

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Furch: Ja, das war ein wichtiger Schritt, weil ich glaube, dass die Serie sehr viel mehr kann, als Menschen zu beglücken, die sowieso Fans von Jesus sind. Die Serie kann für jeden Menschen auf der Welt eine Inspiration sein. Weil sie Hoffnung macht, egal, wie schlimm es in deinem Leben gerade aussieht.

Wünschst du dir, dass Menschen durch die Serie zum Glauben kommen?

Furch: „The Chosen“ ist keine missionarische Serie. Aber sie möchte Menschen dazu einladen, den authentischen Jesus kennenzulernen. Was die Zuschauer dann damit machen, ist ihre Sache. Wir erleben, dass sich viele Menschen bekehren, nachdem sie die Serie gesehen haben. Und noch mehr Christen und Interessierte versöhnen sich mit ihrem Gottesbild.

Laut deiner Insta-Bio willst du Menschen und ihre Motive verstehen. Was meinst du damit?

Furch: Ich will wissen, warum mein Gegenüber so glaubt, wie es glaubt. Ich habe auch Verständnis dafür, wenn mir jemand erzählt, dass seine Mutter gestorben ist, und er deswegen nicht mehr glauben kann, dass Gott gut ist.

Fällt es dir leicht, dich öffentlich angreifbar zu machen?

Furch: Es kostet mich etwas, für die Dinge einzustehen, die mir wichtig sind. Aber ich setze auch Grenzen. Zum Beispiel habe ich bei Insta-Stories die Kommentarfunktion ausgeschaltet. Ich ziehe es immer vor, mit Freunden mein Herz zu teilen statt mit der Öffentlichkeit.

Du bist mit einigen christlichen Influencern unterwegs. Was wünschst du dir von Christen mit Reichweite bei Social Media?

Furch: Ich würde mir wünschen, mehr Vielfalt zu sehen. Denn es gibt unter Christen so viel Vielfalt. Es glauben ja nicht alle gleich. Ich fände es gut, wenn einige ein bisschen ehrlicher wären und auch mal aus der Reihe tanzen. Das würde der christlichen Szene guttun. Oft wird nur das nach außen getragen, was keine Kritik bekommen kann.

Rauswerfer-Frage: Wie war es, an Samuel Koch angeklebt, in den Hauspool der Real Life Guys zu hüpfen?

Furch: Ich habe schon viele abenteuerliche Sachen mit ihm erlebt. Aber in diesem Moment hatte ich schon Respekt. Ich habe nicht lange drüber nachgedacht und bin runtergesprungen. Samuel ist total der Action-Typ, der braucht das einfach. Er hat mal gesagt, dass der schönste Moment für ihn ist, wenn er im Salto kurz schwerelos ist.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Tobias Hambuch.


Ausgabe 3/23

Dieses Interview ist in der Jugendzeitschrift Teensmag erschienen. Teensmag ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

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3 Kommentare

  1. Jesusnachfolger sollte sammeln und nicht polarisieren

    Dies zu lesen macht mich insofern froh, dass offensichtlich hier nicht aus jeweils konfessionellen Schubladen argumentiert wird. Ist doch schön, wenn da Mormonen mitwirken (auch weil deren Glaubenslehre etwas abweichend ist). Wer sich daran stört, dass es vielleicht zu katholisch oder zu evangelikal ist, dann spricht dies eher für den guten Inhalt dieser Serie. Es gibt genug Fliehkräfte, die uns als Christinnen und Christen in den Glaubensgemeinschaften und Kirchen spalten will. Jesus ist aber nicht katholisch, evangelisch oder kein Mormone und auch nicht Evangelikal oder auch nicht-evangelikal. Er ist, der er ist – Jesus der Erlöser – der Sohn Gottes, dem wir in unserem Seele begegnen können, egal wo wir uns selbst bei Lehre und Glauben einnorden. Ich werde jetzt spontan zum Konsumenten der Serie und ich finde es gut, wenn man solche Produktionen auch unterhaltend und emotional gestaltet, denn man kann Gott nur mit dem Gefühl lieben. Mein alter Pfarrer sagte auch: Jeder sollte eine Beziehung zu Gott haben. Aber mit Gott darf man auch hadern, an ihm zweifeln und ihn kritisieren. Denn Beziehung ist auch, wenn man sich am Kreuz, am Leiden und an persönlichem Leid reibt. Aber besser ist noch, ich werfe mich meinem Gott in die Arme und ich bin sicher, dass bei solchen Aktionen niemand ins Bodenlose fällt, sondern aufgefangen wird.

  2. Ich finde die Serie sehr warmherzig, stellenweise allerdings etwas langatmig. Schön, wenn Menschen dadurch zum Glauben kommen oder sich ihr Gottesbild zum Positiven hin verändert. Bei mir persönlich muss ich sagen, hat sich meine Vorstellung von Jesus irgendwie auch konkretisiert. Insgesamt ist dieses Projekt eine gute Idee.

  3. Ich finde die Serie toll!

    Auf Grund des Interviews habe ich nun einige Seiten aufgerufen, wo einige extreme Geister wegen The Chosen über Katholiken und andere herziehen.
    Das schockiert mich. Ich weiß nicht was Jesus für richtig hält und ob er nun mehr katholisch oder evangelisch oder evangelikal wäre. Nein ich weiß es wirklich nicht, niemand weiß das, außer Jesus. Deshalb habe ich nicht das Recht über andere Christen herzuziehen, wenn gerade die Serie Christen in der Liebe zu Jesus einigt und das Wort von Jesus verkündet.

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