Christliches Medienmagazin PRO

Theologe Dietz: Ehe ist „Sicherheitsnetz“, aber keine christliche Idee

Die Feministin Emilia Roig will die Ehe abschaffen. Theologe Thorsten Dietz verteidigt die Ehe, warnt aber vor einem christlichen „Hype“.

Die französische Politologin Emilia Roig hält die Ehe für eine überkommene „Säule des Patriarchats“, die Frauen benachteilige. Der Theologe Thorsten Dietz hält im Interview mit dem Medienmagazin PRO dagegen: „Das ist ziemlich einseitig.“ Roig habe recht, dass Frauen in Beziehungen den Großteil der Care-Arbeit (Haushalt, Familie, Beziehungsarbeit, Pflege) leisten. Das führe dazu, dass Frauen Beruf und Familie nur schwer miteinander vereinbaren könnten und sie finanziell von ihrem Mann abhängig würden. Es müsse sich noch viel ändern, aber grundsätzlich habe es bereits einen „Ruck“ in Richtung Gleichberechtigung gegeben, meint Dietz.

Dietz sieht in der Ehe etwas Schönes: „Sie bringt Liebe und Sexualität zusammen mit einer rechtlichen Ordnung.“ Von Verliebtheit allein können niemand leben. Treue, Verbindlichkeit und Fürsorge seien das „Sicherheitsnetz“ fürs Leben. In Krankheit und Leid helfe vor allem die Familie. Dietz erkennt in der Ehe einen Spiegel der Liebe, die Gott zum Menschen hat. Dazu gehöre auch die Treue. „Liebe kommt und geht […]. Die Ehe aber nährt die Zuversicht, dass Liebe in Wellen wiederkommen kann.“

Warum „hypen“ Christen die Ehe so?

Die Ehe ist keine christliche Idee, sagt Dietz. Es habe sie schon lange vor dem Juden- oder Christentum gegeben. In der Bibel fänden sich zudem wenige Texte, „die so etwas wie eine Theorie der Ehe bieten“. Jesus spreche nur einmal darüber. Paulus äußere sich eher kritisch zur Ehe. Die Idee der Liebesheirat hat sich laut Dietz erst in der Romantik langsam durchgesetzt, ihre Blüte hatte sie nach dem Zweiten Weltkrieg.

Dietz erklärt sich den „Hype“ unter Christinnen und Christen um die Ehe so: „Je unruhiger die Welt, desto größer der Wunsch nach Erhalt und Ordnung. Die Ehe ist ein Ordnungsmittel.“ Er habe das Gefühl, dass in „gewissen Kreisen“ die Ehe die zweitwichtigste Entscheidung im Leben sei, gleich nach der für Jesus. Das könne keine gute Haltung sein.

Link: „Theologe Thorsten Dietz: Die Ehe ist keine christliche Idee“ (Christliches Medienmagazin PRO)

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20 Kommentare

  1. Ich als Bibeltreuer Christ finde die Ehe etwas wundervolles und auch bibliches. Ich habe selten Menschen so glücklich gesehen wie nach der Ehe. Ich erinnere mich an die Bräute die übers ganze Gesicht lächeln und die Männer die sich so freuen dass sie schon fast Freudentränen weinen 🙂

    Und dann gibt es solche Feministen die die Ehe verbieten wollen ?
    Ich denke nicht dass sie für alle Frauen spricht. Denn viele Frauen lieben Hochzeiten. Ich komme gerade von einer Hochzeit und es war für mich einer der schönsten Erfahrungen des Lebens. Für die Braut war es der schönste Tag ihres Lebens. (Nach eigenen Worten)
    Will man nun nur weil es eine Feministin es sagt allen Frauen diesen Traum platzen lassen ?
    Und ich habe gelesen, dass sie Selbst in einer Ehe war. Wie hätte sie wohl damals reagiert wenn man ihr verboten hätte ihren Mann zu heiraten ?

    Jeder soll so lieben wie er will solange man keinen anderen damit schadet. Und es gibt viele viele die lieben die Ehe. In allen Religionen hat die Ehe einen großen Stellenrang. Und wer fordert diese Ehe abzuschaffen der soll sich nicht wundern wenn er Gläubige Menschen auf der Ganzen Welt damit angreift.
    Die Ehe wird es auch weiterhin noch geben und das ist auch gut so. Wer die Ehe nicht mag der soll einfach nicht Heiraten. Ehe sollte eine freie Herzensentscheidung sein 🙂

    Die Ehe ist in der Bibel nur Nebensache und Jesus erwähnt es nur einmal ?
    Mag sein das er Theologe ist aber die Bibel kennt er nicht. Ich habe über zwanzig Stellen Stellen gezählt wo es direkt um die Ehe geht. Und bin immer noch bei den vier Evangelien.
    Das geht los mit dem ersten größeren Wunder bei einer HOCHZEIT in Kana. Jesus macht aus Wasser Wein. Und geht weiter über die Heiligkeit der Ehe in der Bergpredigt und später viele Diskussionen mit den Pharisäern über die Ehe.

    ,,Auch Paulus äußerte sich eher kritisch zur Ehe.´´
    Ich weiß nicht welchen Paulus er meint. Aber den Paulus den Ich kenne der redet so wunderschön über harmonische Ehen. Er schreibt vom Herzen und von Gottes Geist über die Heiligkeit der Ehe. Wie wichtig es ist das Männer und Frauen sich gut behandeln und wertschätzen.

    Zu behaupten das Jesus und Paulus die Ehe nicht wertschätzten und ignorierten ist einfach eine Verdrehung der Tatsachen. Es ist so als ob man Greta Thunberg nachsagen würde den Klimawandel zu leugnen. Oder so als ob man über Nelson Mandela sagen würde dass er ein Rassist wäre und etwas gegen Schwarze hat.
    Das kann man zwar behaupten aber dann verdreht man die Wahrheit so dass sich die Balken biegen.

    Ich bin froh über jede Hochzeit bei der Ich eingeladen werde. Und ich bin froh das Frauen auf ihr Herz hören und nicht auf irgentwelche Theologen oder Feministen.
    Wahrer Feminismus ist für Liebe und Wertschätzung der Frau. Und wahrer Glaube schätzt die Ehe wert. Ein Gläubiger Mensch würde niemals Jesus oder Paulus die Worte verdrehen.

    Friede sei mit Euch allen. <3

    Nur weil ein Experte etwas sagt heißt es nicht das es wahr ist.

  2. Das die Ehe christlich sehr gehypt wird, sieht man meiner Meinung nach schon an den Heile-Welt-Serien auf Bibel TV, die sich kaum von den Serien im weltlichen Programm unterscheiden, höchstens ein paar andere Worte gebrauchen.

    @Joerg (s.u.): zu „ohne Klärung einzelner Bibelstellen keine Diskussion, dann bleibt es bei unspezifischen Behauptungen.“ Ich denke sogar, ein Austausch über einzelne Bibelstellen bleibt fruchtlos, wenn nicht gegenseitig die eigenen Grundannahmen offengelegt werden, die die Lesart der Bibel prägen.Manchen sind die eigenen Grundannahmen gar nicht bewusst. Manche sagen: „ich lese es so wie es da steht.“ deshalb gibt es so viele verschiedene Auslegungsgemeinschaften die das alle für sich in Anspruch nehmen, sogar Sekten, Esoteriker, Atheisten usw. sagen oft, ich !ese es wie es da steht. Und so wir alle Menschen in der Gefahr, die Bibel unserem eigenen begrenzten Horizont zu unterwerfen und suchen unbewusst oft eher die Bestätigung unserer eigenen Meinung darin. Immer brauchen wir zum Verständnis der Heiligen Schrift die Hilfe des Heiligen Geistes – und Demut. Wenn aber. jemand mit Ponyhof und Beliebigkeit hantiert, da frage ich mich, ob ein solcher bei seinem Gegenüber den wirklichen christlichen Glauben überhaupt wahrnehmen kann.

    • Moin @Seltsam,

      „Grundannahmen offenlegen“ das stimmt.
      Ich ordne mich in dieser Systematik (bitte wenigstens die Schaubilder lesen) https://blog.aigg.de/?p=6707 eher bei „die Bibel ist ganz Menschenwort und ganz Gotteswort“ ein.

      Und Du?

      LG Joerg

      • „wenigstens die Schaubilder lesen“ ist ein ganz schlechter Rat, ich mache auch keine Geschäfte an der Haustür. Herr Till schreibt später nämlich, “ nur wenn wir uns für dieses Bibelverständnis ( ganz Menschenwort und ganz Gotteswort) entscheiden, ist die Bibel glaubwürdig“ Hat er damit nicht schon den Dialog verlassen bzw gar nicht erst aufgenommen? Der Wortschatz ( ganz…. ganz) klingt zunächst gut, aber schon in der alten Kirche musste vor Doketismus gewarnt werden. Für Ihre Neugier: aus meiner Sicht ist Jesus die Mitte der Schrift, also Kanon im Kanon. Das ist mein letzter Beitrag unter diesem Artikel vielleicht anderswo später weiter. der Dialog zwischen Herrn Schäl und Herrn Dietz ist sehr zu empfehlen, hoffentlich wird das fortgesetzt.

  3. Stimme Hartmut Steeb zu in dem was er hier —-> »die Ehe … ist schon in der Schöpfungsgeschichte eindeutig angelegt. Wenn man nicht 1. Mose 1 so interpretieren will, dann spätestens bei 2,18 und 2,24. Das Verbot des Ehebruchs in den 10 Geboten zeigt ja auch die schützenswerte Gestalt der Lebensgemeinschaft Ehe« — ausgeführt hatte voll und ganz zu! Bei unseren katholischen Geschwistern ist die Ehe sogar eines der 7 (katholischen) Sakramente, nicht aber für MATIN LUTHER, für den die Ehe „ein wetlich Ding ” war!

  4. Ich widerspreche Thorsten Dietz, nicht darin, dass er die Ehe aus pragmatischen Gründen verteidigt, aber darin, dass sie keinen wirklichen christlichen Bezug habe. Doch, lieber Thorsten: Sie ist schon in der Schöpfungsgeschichte eindeutig angelegt. Wenn man nicht 1. Mose 1 so interpretieren will, dann spätestens bei 2,18 und 2,24. Das Verbot des Ehebruchs in den 10 Geboten zeigt ja auch die schützenswerte Gestalt der Lebensgemeinschaft Ehe und so könnte man fortfahren. Auch im Neuen Testament gibt es mehr als die eine Stelle, in der Jesus von der Ehe redet. Ausführlich z.B. in Matthäus 5,27 und in Matthäus 19, 1ff.

    • Ethik und Moral sollten nicht legalistisch sein

      Nun ist ja, lieber Hartmut Steeb, auch die Schöpfungsgeschichte ist keine vom Himmel gefallene Wahrheit, auf Punkt und Komma richtig, sondern ein gutes (überwiegend richtiges) antikes Glaubensbekenntnis (und eher auch noch ein Schöpfungshymnus). Dass die Bibel mit allen ihren Texten, Kapiteln und Literaturformen dennoch Gottes Wort ist, scheint mir auch unstrittig zu sein. Allerdings kann niemand aus Adam und Eva ableiten, (wir alle sind Adam und Eva, aber wir sind auch gleichzeitig schon der Neue Mensch in Jesus), dass die Frau dem Mann untertan sei. Die Menschen zur Zeit von Abraham und Moses kannten keine Queren, auch nicht dass diese durchaus wie wir alle, entweder schwierige Menschen oder genauso auch liebenswerte Zeitgenossen sein können – also ganz normale Menschen. Die Ehe hielt schon Martin Luther für eine weltliche Angelegenheit, womit sie nicht schlechter wird und damit niemand etwas glaubhaft gegen wirkliche Treue, Liebe und Familie einwendet. Nun ist aber auch die so geschützte Ehe mit der katholische Überzeugung einer Sakramentes schon fast juristisch-dogmatisch definiert, weil sich die Eheleute die Ehe selbst spenden. Wenn sie dies nicht tun, oder wenn anstelle der Liebe Gewalt steht, kann auch ein katholisches Gericht diese Ehe für nicht existent erklären. Auch dies sollte der Ehrlichkeit halber hier erwähnt werden. Da ist es wahrscheinlich ehrlicher und gradliniger, wenn – wie in manchen Fällen – die Welle von Streit, Disharmonie und bisweilen Gewalt – lieber durch eine Scheidung verlassen wird. Es soll dabei ja sogar manche Menschen geben, die nachher dann noch miteinander Kaffee trinken, sich friedlich vertragen und/oder gemeinsam für ihre Kinder sorgen. Wir sind nicht mehr bei Moses, dass man seiner Frau einen Scheidebrief gab und sie in die Wüste schickte. Oder bei den Pharisäern, die ihre eigenen Leichen im Keller vergaßen und ganz gerne die Ehebrecherin mit Steinen brutal zu Tode gebracht hätten. Wir brauchen – so meine ich – immer eine Ethik und Moral, die sich nicht legalistisch versteht und damit niemand dienen würde. Die Treue in der Ehe der 10 Gebote lässt sich auch nicht mathematisch aufrechnen gegen eine Beziehung beispielsweise destruktiver Art, in dem der eine Partner den anderen Partner wie ein Objekt oder einen Sklaven behandelt. Dass Menschen bisher noch kirchlich bestraft wurden, wenn sie – oft auch zum Nutzen der Kinder – eine Ehehölle verließen und später eine neue Partnerschaft gründeten, lässt mich sehr an der Menschlichkeit und Sinnhaftigkeit solcher Kirchenstrafen zweifeln. Zumal man niemand von der unmittelbaren Jesusbegegnung im Heiligen Mahl ausschließen darf. Sagte nicht Jesus: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“!?? Da hatte man wohl vergessen, dass die Liebe langmütig (also geduldig) und freundlich ist (1. Korinther 13)

  5. Hasskritik am Prediger den Kirchentags-Schussgottesdienstes: Schämt euch

    Das ist richtig – zumindest aus protestantischer Sicht – die Ehe hat einen hohen Wert, sie ist all jenes was der Theologe Dietz schreibt: Allerdings Martin Luther sah in der Ehe auch bereits eine weltliche (staatliche) Angelegenheit. Wir haben daher auch evangelisch nur 2 Sakramente, nämlich Taufe und Abendmahl (nicht die Ehe). Im übrigen hatte der Prediger des Schlussgottesdienstes auf dem Hauptmarkt von Nürnberg seine Worte so gemeint wie sie dort jeder auch verstehen konnte. Gott ist in dem Sinne QUER, wie er auf die Seite derjenigen Menschen stellt, die er selbst einfach anders geschaffen hat und die ja anscheinend nicht das sein dürfen was sie sind: „Gottes geliebte Geschöpfe“. Die erwähnte Predigt war sehr gut und ich habe auch niemand im nachhinein getroffen, der selbst dort war, und nicht das Gesagte im Zusammenhang völlig befürwortete. Es gab auch zur Zeit Jesu bereits QUERE, aber dies waren damals Menschen, die im damaligen allgemeinen Konsens deutlich als Sünder und Zöllner beschrieben wurden, heute würde man sagen: „Gesindel“. Jesus hatte mit ihnen Tischgemeinschaft gehabt, damals in der Antike so ziemlich die engste Form von Gemeinschaft. Gleichwohl rechneten man auch die Steuereintreiber dazu. Ich kann mir Jesus nicht anders vorstellen als jemand an der Seite derjenigen, die gehasst, verunglimpft und mit vorgefasster Meinung ungerechtfertigt überzogen werden – also unsere alles ungeliebten UNHEILIGEN. Jemand mit einer anderen Hautfarbe, jüdisch, Frau, mit fremder Religion und Kultur, anderen Sitten und Gebräuchen – der kann doch oft nicht passen in das was die Stammtische und Volkes Stimme empfinden und meinen. Jesus hatte nicht nur Zweifel an der Richtigkeit die Ehebrecherin nicht zu steinigen, er hielt es regelrecht für scheinheilig und einen Skandal. Aber wenn Jesus so reagierte, war es ja immerhin Gott selbst. Allerdings dieser Umstand wird wohl oft übersehen: Weil offensichtlich Männer sich eine andere Moral leisten können als Frauen. Männer können ja auch ungewollt keine Kinder bekommen. Aber wenn ein Mann im falschen Körper leben muss beispielsweise – oder auch die Frau – ist der Teufel los. Oder ein Mann einen Mann liebt und verehrt oder die Frau eine Frau liebt und verehrt und man das Leben gemeinsam verbringt. Solche Hassreaktionen haben nichts mit Gottes Gerechtigkeit und nichts mit seiner Liebe zu tun, sind unsachlich und zudem schlicht unmenschlich (mehr als lieblos). Statt den Prediger hier vor allem auch konfessionsübergreifend mit seiner sehr guten Predigt gegen jede Form von Rassismus in Schutz zu nehmen, wird er hier (auch ungewollt) noch im Namen von Glaube und Liebe auf das Übelste infrage gestellt. Bei uns gibt es schon seit langem quere evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer, die halten gute Predigen (oder auch schlechte) und die machen gute Gemeindearbeit (oder manchmal auch nicht so gute) und kein Mensch hatte die Idee, je ein Hexentreiben gegen sie veranstaltet. Alle Menschen haben Anspruch darauf, dass ihre Würde unveräußerlich geschützt wird. Also schämt euch, die ihr im Namen Gottes (wenn auch oft unterschwellig) Empörung generiert. Natürlich ist das Thema auch wieder eine dicke Schaufel mehr auf den Kirchentag, er sei zu wenig fromm oder sogar schon völlig unchristlich. Bizzar ist wirklich die Aussage er sei links, grün oder kommunistisch. (Tausende haben jeden Abend das Vater Unser gebetet). Wer so etwas schlussfolgert ist nicht selbst und auch nicht früher dort gewesen. Denn die vielen frommen Teilnehmer*innen und zahlreichen geistlichen Angebote belegen völlig das Gegenteil.

    • Ich finde Ihre Meinung sehr ermutigend. Es ermutigt mich in sofern, als dass ich merke dass auch andere Christen Gottes Charakter, nämlich dass er liebevoll, gütig, gnädig ist und langsam zum Zorn ist, in diesem Punkt ganz gut spüren können. Ich denke die Haltung gegenüber queeren Menschen findet direkt im Herzen von uns Christen statt. Die Bibel beleuchtet immer wieder zwei Denkweisen in verschiedenen Versen. Einerseits der Gott dem Homosexualität ein Gräuel ist (Bücher Mose) und der Gott der jeden Menschen, bzw. alle Menschen die Sünder sind, vergibt und liebevoll annimmt wenn sie zu ihm rufen. Die Frage ist doch immer wieder , was ist das Herz Gottes. Man kann nicht einen Vers rausnehmen und dadurch Aussagen über Gottes Herz machen, man muss die Schrift schon durch die Augen des Geistes Gottes sehen und durch die Augen des Sünderheilandes Jesus der besonders grobe Sünder bedingungslos liebte. Und dann haben wir ja von Jesus auch einen Verstand geschenkt bekommen. Der uns auch sagen könnte, dass viele Homosexuelle sich ihre Neigung tatsächlich nicht ausgesucht haben und ob sie nicht auch Raum haben sollten ihre körperlichen und seelischen Bedürfnisse ausleben zu dürfen, da es sich ja nicht um zutiefst schädigendes Verhalten handelt, wie zb. Pädophilie u.ä.

      Ich denke, wenn diese sogenannten sich selbst als bibeltreu bezeichnenden Christen einmal selbst in der Situation von einem Schwulen oder Lesbischen Menschen wären, wären sie sicher auch froh, wenn sie das Glück hätten, auch sich von Jesus geliebt und bedingungslos angenommen zu werden und selbstverständlich auch in einer christlichen lebendigen (vielleicht auch freikirchlichen…?) Gemeinde ihre Berufung als Christ zu leben. Auch wenn sie es nicht schaffen, ihre Sexualität umzupolen oder unterdrücken zu müssen.

      Die Bibel macht Aussagen auf der rechten und linken Seite. Ich habe keine objektive Meinung über dieses Problem, ich habe nur in meinem Herzen Emphatie und Liebe für benachteiligte Menschen. Meine Frage: Reicht das nicht?

      • Moin Fabian

        zu „Meine Frage: [Liebe f andere] Reicht das nicht?“

        Vielleicht. Vielleicht hat uns Gott aber das Herz UND den Verstand gegeben?

        Was koennte Jesus mit dieser Bibelstelle gemeint haben?

        Matth.18, 6 Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.

        Was waere, wenn das auf solche zutraefe, die andere – zB leichtfertig oder weil es unangenehm ist – nicht warnen bzw zu einem gottlosen Lebenswandel „ermutigen“ wuerden?

        Ist Christsein vielleicht gar kein Ponyhof-Leben, sondern Gott hat auch eine heilige Seite, auf die wir pers. nur in Ehrfurcht und Unterwerfung reagieren koennen?

        1.Petr 4 17 Denn es ist Zeit, daß das Gericht anfange am Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich von dem Evangelium Gottes nicht überzeugen lassen? 18 Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?

        Kaum gerettet die einen, die anderen mit „wirklichen“ Problemen?

        Ist alles tatsaechlich beliebig, weichgespuelt, watte-gebauscht? Was meinst Du?

        LG Joerg

        • Fundamentalisten meinen gerne, andere Christen warnen zu müssen (vielleicht lieber als sich selbst zu warnen) . in Wirklichkeit benutzen sie die Bibel wie einen Steinbruch und gelangen dadurch nicht in die Tiefe, bzw verweigern sich der Liebe Gottes. Dann wird aus der Botschaft der Liebe eine Gesetzesreligion gemacht, nur noch menschliches “ wenn – dann“ . allerdings das dann als christlich dargestellt. Und als Beliebigkeit wird alles ausgegrenzt was nicht in die eigene Lesart der Bibel passt, die für absolut erklärt wird , obwohl sie doch vor allem vom eigenen Sicherheitsdenken geprägt ist, unbewusst angstgeleitet. Angst und Aggression liegen leider oft nah beieinander.

          • Moin Seltsam,

            es sollte hier nicht um eine Einschaetzung „was meinen Fundamentalisten“ gehen, sondern, was zu den Bibelstellen beizutragen ist (wie sind sie zu verstehen?).

            Ich wuerde mich freuen, wenn Sie zu der Sache (zB Ihrem Verstaendnis dieser zwei Bibelstellen) etwas beitragen koennten?

            LG Joerg

            • Bevor es um einzelne Bibelstellen geht, geht es ums ganze: um die Erlösungsbotschaft. Jesus ist Erlöser und Richter in einer Person. es geht nicht darum, einzelne Bibelstellen wie die Paragraphen eines Gesetzbuches zu benutzen. Setzen Sie sich ein gegen Lieblosigkeit, verhärtete Herzen, Egoismus, Selbstüberschätzung, denn daraus wachsen die wirklichen Sünden, dann auch unter anderem aber nicht nur im Bereich Sexualität. Aber Fundamentalisten sind oft so fixiert auf dies Thema Sexualität und tun immer noch so, als würden liebe- und verantwortungsvolle dauerhafte gleichgeschlechtliche Beziehungen von der Bibel verurteilt werden. Gegen jede solche Expertise aus dieser Ecke lässt sich eine fundierte biblische christliche Grundlegung bewährter Theologen stellen.

            • Moin Seltsam

              zu „es geht nicht darum, einzelne Bibelstellen wie die Paragraphen eines Gesetzbuches zu benutzen.“

              Genau, deshalb hatte ich ja freundlich geschrieben, „Ich wuerde mich freuen, wenn Sie zu der Sache (zB Ihrem Verstaendnis dieser zwei Bibelstellen) etwas beitragen koennten?“

              Ohne das Verstaendnis einzelner Bibelstellen zu klaeren, ist keine Diskussion moeglich 🤷‍
              Es bleibt bei unspezifischen Meinungen und Behauptungen.
              Wenn Ihnen das genuegt …., OK

              LG Joerg

        • Hallo Joerg,

          vielen Dank erstmal für Dein Interesse, mir auf meinen Kommentar zu antworten.
          Also ich sehe das Leben auf dieser Welt, egal ob als Christ oder Nichtchrist, auch nicht als Ponyhof.
          Aber ich habe durch das Wirken des heiligen Geistes (u.a. durch prophetische Worte und Eindrücke) das Gefühl, dass ich dadurch das Herz Gottes und das Reden Jesu besser verstehen kann und in einen tieferen geistlichen Zusammenhang bringen zu können. Und so wie sich Gott mir, natürlich durch das logos, das geschriebene Wort, als auch durch das Rhema, sein geistgehauchtes gesprochenes Wort zu mir, offenbart, habe ich eher den Eindruck, dass Jesus sich schon immer als der Sünderheiland gezeigt hat. Natürlich hat er auch die Funktion des Richters, aber auch in dieser Funktion ändert er sein Herz nicht, dass wie die Bibel sagt, liebevoll, langmütig , gnädig und barmherzig ist. Er hat seine Gnade und Vergebung noch nie an Bedingungen (Werke) geknüpft. Und wenn jemand ein Problem mit Sexualität hat (ca. 50 Prozent der christlichen Männer sind pornografiegewöhnt) oder eben Probleme mit gleichgeschlechtlicher Liebe, dann glaube ich, dass Jesus in seiner totalen Annahme da keinerlei Unterschiede macht. Ich habe Jesus wie gesagt auch durch meine prophetische Gabe so kennengelernt, dass er mich immer angenommen hat auch wenn ich noch Probleme hatte (zb Süchte, die ich mittlerweile nach Jahren aber erst durch die Kraft seines Geistes überwinden konnte). Er hat mich immer brutto angenommen, so wie ich bin. Und er hat ja auch gesagt, wir als seine Kinder sollen immer zu ihm kommen mit der Haltung: Gott sei mir Sünder gnädig. Er erwartet von uns in diesem Leben keine Perfektion, ich denke er möchte nur, dass wir unser Bestes geben, seinen Geboten so gut wie möglich zu entsprechen. Wo das nicht klappt, wirkt dann seine Liebe und Barmherzigkeit und sein Mitleid.

          Ja so sehe ich Jesus und ich muss sagen ich bin sehr froh darüber und es geht mir mit dieser Haltung sehr gut.

          Ich wünsche Dir Gottes Nähe und Segen und wenn Du magst kannst Du gerne noch weiter schreiben. Blessings, Fabian***

          • Moin Fabi,

            prima, dass du Jesus erlebst!

            zu „wenn jemand … eben Probleme mit gleichgeschlechtlicher Liebe hat, dann glaube ich, dass Jesus in seiner totalen Annahme da keinerlei Unterschiede macht.“

            Annahme: klar! Die Frage ist aber (zB in der Homo-Ehe): Es so bewusst weiter ausleben zu wollen, ist das als Ziel OK oder nicht? M.E. ist es das nicht (weil unbiblisch). Es mag – trotz ehrlichem Versuchen – immer mal wieder passieren (Rueckfaelle). Das erleben wir alle. Aber als Ziel/Haltung „ich lebe so und das ist gut so vor Gott“ ist es unvereinbar mit Gemeinschaft-Jesu, oder?

            Mir hilft die Vorstellung eines starken Magneten, auf den alle Eisenspaene sich ausrichten: Menschen, die Christus nachfolgen wollen, richten sich in ihrem Wollen und Tun auf Chistus aus. Egal, ob sie ganz nah am Magneten oder auf einer Umlaufbahn etwas ferner (REALITAET?) liegen. Obwohl wir alle versuchen sollten, so nahe an Christus zu sein (JESUS-KLEBER), wie moeglich (ZIEL).
            Rueckfaelle kann man ehrlich bereuen und liebevolle Vergebung fuehrt wieder zur Gemeinschaft mit Gott.

            Selbstdisziplin ist stets muehsam und anstrengend aber erreichte Ziele („wieder einen Tag durchgehalten“) auch befriedigend und erfuellend. Jeder kann sich kleinst-schrittweise auf ein Ziel zu bewegen, der es will, oder?

            LG Joerg

            • Hallo Joerg,

              Vielen lieben Dank für Deine Antwort.

              Also ich bin da schon anderer Meinung wie du.
              Die Gefühle und Sexualität eines Menschen wie eine Drogensucht („Rückfälle“) zu bezeichen, klingt für mich relativ hartherzig und nicht nach dem Gesamtzusammenhang meines Gottesbildes, welches ich wie gesagt aus der Bibel und meinen prophetischen Eindrücken habe.
              Ich denke, dass , und das bestätigen auch Psychologen, das Beuteschema, welches ein Mensch hat, sich irgendwann zwischen Kindheit und Jugendalter bildet und dann im ganzen Leben nicht mehr veränderbar ist.

              Und wie viele Homosexuelle Christen haben versucht, ihre Neigung zu unterdrücken oder sich umzupolen und sind daran gescheitert.

              Wenn es natürlich um eine gefährliche Neigung wie Pädophilie sich handelt, dann würde ich natürlich Dir zustimmen und sagen, wenn man das auslebt mit anderen Personen, ist man kriminell und verletzt Menschen und Gott. So eine Neigung sollte man, wie Du es auch beschreibst, “ im Tode halten“ (ein biblischer Ausdruck nach dem Urtext, wo Paulus schreibt, dass man die Unzucht „töten“ soll).
              Aber die gleichgeschlechtliche Liebe ist meiner Meinung nach (auch wenn das Gesetz sagt, dass es Gott ein Greuel ist), zumindest vom menschlichen Aspekt nicht in so einer Kategorie zu betrachten.

              Man muss versuchen, die biblischen Gebote im heutigen Kontext zu vertreten. In einer seelsorgelichen, christlich geprägten Beratung könnte das meiner Meinung nach aus der Sicht eines christlichen Therapeuten so aussehen, dass er zum Beispiel den Ratsuchenden ermutigt, stabile und beziehungsorientierte, langfristige Partnerschaften anzustreben, mit dem Ziel, einen Seelenpartner zu finden, mit dem man alt werden möchte. So verstehe ich die biblische Sexualethik in der heutigen Zeit und das bestätigt mir auch so meine prophetischen Impulse, wo mir Jesus durch den heiligen Geist sein Herz offenbart, was mir sehr wichtig ist.

              Liebe Grüße,

              Fabian***

            • Moin Fabian,
              was meinst du zu Matth.19.
              Wo passt da eine gleichgeschl. Ehe-Beziehung hinein?
              was meinst du zu Roemer 1
              Wenn damals gleichgeschl. Sex ein Marker fuer Abfall und Gottesferne, Dekadenz war, wieso heute nicht mehr?
              was meinst du zu 1.Kor.6
              Was heisst es, dass gleichgeschl. Sex praktizierende Menschen das Reich Gottes nicht erben werden?
              LG Joerg

  6. Ist Dietz von allen guten Geistern verlassen ? Es scheint so, allein diese Aussage lässt an seiner Vernunft zweifeln „Er habe das Gefühl, dass in „gewissen Kreisen“ die Ehe die zweitwichtigste Entscheidung im Leben sei, gleich nach der für Jesus. Das könne keine gute Haltung sein. “
    Ja was bitte ist denn dann die „zweitwichtigste Entscheidung“ , die Berufswahl, der Wohnort, welches Auto soll ich fahren?
    Also ich rechne mich diesen „gewissen Kreisen“ zu !
    Bei Thorsten Dietz drängt sich mir der Verdacht auf, er versucht mit aller Gewalt die „Frommen“ zu provozieren, egal ob es Sinn macht oder nicht.
    Wen wunderts, dass dabei Sinnloses herauskommt !
    Seine Interpretation von Gleichberechtigung und Rollenbilder ist einfach nur Mainstream, die berufstätige Frau/Mutter scheint sein Idealbild zu sein. Was bitte soll daran so toll sein ? Und die Mär vom „bequemen Mann“ der nach ein paar Stündchen Arbeit sich aus allen Familienbelangen heraushält, ist doch feministischer Unfug ! Und so schließt sich der Kreis, von allen „guten Geistern“ verlassen, aber vom Zeitgeist ergriffen.
    Armer Thorsten Dietz, der Absturz eines evangelikalen Theologen, in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt.

    • Ehe ist nicht unveränderlich so wie heute

      Dietz hat ja nicht geschrieben, die Ehe habe keinen Sinn: Im Gegenteil, sie sei ganz wichtig. Natürlich kann man auch wie bei unseren Katholiken behaupten, sie sei ein Sakrament. Aber auch dann ist sie nicht immer unangreifbar und man kann ihr Vorhandensein bezweifeln und vor einem katholisch-kirchlichen Gericht feststellen lassen, dass sie nicht wirklich vollzogen worden ist. Dann hat sie nämlich nicht bestanden. Auch bei dieser dogmatischen Sichtweise geht es nicht in allererster Linie um Treue. Nach Luther war bzw. ist die Ehe kein Sakrament , sondern eine weltliche Angelegenheit. Aber auch in solchen Angelegenheiten darf man treu sein. In landwirtschaftlichen Kulturen in der Antike gab es – wie bei Abraham – die Mehrehe. Dies war den obwaltenden Umständen geschuldet, nämlich um als Halbnomaden zu überleben. Ein Standesamt hat es zur Zeit Jesu nicht gegeben, erst bei Bismarck. Zur Zeit Jesu konnte der Mann einfach die Frau verstoßen, die aber nicht ehebrechen durfte (galt seit der Zeit ab Mose). In der Antike sind die Menschen nicht sehr alt geworden, noch im Mittelalter war man beschäftigt überhaupt zu überleben. Heute werden wir vergleichsweise sehr alt. Viele Ehen halten nicht ein Leben lang. Aber andererseits würde sich das Elend (theoretisch) unendlich verlängern, würde man jede/r verpflichten, bis zum Lebensende zusammen zu bleiben. In der Ehe eine himmlische Angelegenheit zu sehen könnte man sich zwar wünschen, aber dies entspricht nicht dem was wir wissen und nicht einem gewissen Realitätssinn. Sollten wir noch einige Jahrtausende auf diesem Planeten überleben, wird sich die Form der Ehe genau so wandeln wie sie sich schon immer veränderte. Ich denke, für unser menschliches Leben scheint mit derzeit wichtig zu sein, was über die Liebe von der Urgemeinde überliefert wurde. Etwa über die Liebe in 1. Korinther 13. Oder in der Bergpredigt Jesu, wie Menschen zusammen leben könnten. Oder beispielsweise nicht zu richten. Jesus Gebot Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst, dürfte wohl grundlegend für uns Christinnen und Christen zu sein.

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