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Theologin Bahr: Ausschluss Ungeimpfter war ein Fehler

Während der Corona-Pandemie durften Ungeimpfte zeitweise keine Gottesdienste besuchen. Die hannoversche Regionalbischöfin Petra Bahr bedauert rückblickend die „Gnadenlosigkeit“.

Die evangelische Theologin Petra Bahr hat den Ausschluss Ungeimpfter von Gottesdiensten während der Corona-Pandemie als Fehler bezeichnet. Mit dem Wissen von heute wäre es die bessere Entscheidung gewesen, eine ausnahmslose Maskenpflicht in Kirchen zu verordnen und eine Impfung lediglich zu empfehlen, sagte Bahr in einem Gespräch mit dem katholischen Theologen Joachim Negel aus Freiburg in der Monatszeitschrift „Publik-Forum“.

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„Es gab schon eine Gnadenlosigkeit gegenüber denjenigen, die – aus welchen Gründen auch immer – Probleme mit der Impfung hatten“, bedauerte Bahr, die seit 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrats ist. Umgekehrt habe es auch christliche Gruppen gegeben, die Verschwörungserzählungen verbreitet hätten. Es gebe auch in den Kirchen leider einen „Flirt mit dem Radikalen, Unbarmherzigen“.

Bahr wies den Vorwurf zurück, die Kirchen seien während der Pandemie nicht bei den Menschen gewesen. Viele Geistliche seien sehr kreativ gewesen, sagte die evangelische Theologin. Sie hätten viel Zeit an Seelsorge-Telefonen verbracht und Sterbende begleitet. Die Frage sei, was die Alternative zu einer strengen Infektionsvermeidung gewesen wäre.

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Der katholische Theologe Negel sagte, ihn habe die Selbstverständlichkeit irritiert, mit der die Bischöfe die Liturgien der Kar- und Ostertage abgesetzt hätten. Das sei in Form einer knappen Dienstanweisung geschehen. „Die Lakonie hat mich erschüttert“, sagte der Theologe. „Ich spürte seitens der Bischöfe keinen ernsthaften Schmerz.“

Zur Systemrelevanz von Kirchen sagte Negel, die Kirche habe bislang die Rolle „der alten Erbtante“ innegehabt, „die zwar keiner mehr so recht ernst nimmt, die aber bei bestimmten familiären Anlässen immer noch dabei sein darf und dann halb höflich, halb widerwillig, respektiert wird“. Selbst das sei mittlerweile vorbei.

Quelleepd

20 Kommentare

  1. Ich habe die letzten Jahre mitbekommen, wie es in meiner Gemeinde und in der meiner Mutter gehandhabt wurde:
    Es gab nie einen Zeitpunkt, wo Impfgegner oder gar Ungeimpfte vom Gottesdienst ausgeschlossen wurden.
    Ich habe dies von einzelnen Gottesdiensten von einzelnen Gemeinde mitbekommen, bei mir kam es jedoch immer so an, dass ein Ausschluss zu einem einzelnen Gottesdienst von Ungeimpften nur möglich ist, wenn es einen Alternativgottesdienst für diese gibt.
    Dass von einem Pfarrer eine Impfung empfohlen oder nicht empfohlen wurde, habe ich bei uns nie mitbekommen.
    Online-Übertragungen wurden in diesen beiden Gemeinde so schnell wie möglich angeboten, diese gibt es bis heute noch.
    Die Pfarrer und Ältestenkreise haben sich immer bemüht, dass keiner alleine gelassen wird.
    Meiner Mutter, die kein Internet-Zugang hat, wurde die Predigt in den Briefkasten geworfen. Ein Ostergruß wurde in jeden evanglischen Haushalt ausgeteilt.
    Ich erhielt ein kleines liebevoll verpackes „Abendmahl-Set“ für das Online-Abendmahl daheim. Mich hat die Selbstverständlichkeit beeindruckt, dass Ostern trotz Corona nicht ausfällt!

  2. Der werfe den ersten Stein, der ohne Schuld ist

    Wie Berndt Meyer es nicht schreibt, gab es in Zeiten der Pandemie ganz viel unter freiem Himmel. Auch die vorher noch niemals ausprobierten Onlinegottesdienste, Wohnzimmerandacht, Beichtgespräche beim Waldspaziergang, Einsicht in eine fürsorgliche Vorsicht, sogar Chorproben über das Internet, ebenso Musikformate ganzer manchmal weltweiter Chöre bzw. Sänger*innen, und vieles mehr. Zudem eine große Hilfsbereitschaft in und durch die Kirchen und genauso überall im gesellschaftlichen Raum. Wer hier, wie und warum auch immer, immer erlaubte Kritik äußert, sollte auch Wahrheiten auf beide Waagschalen legen. Die Regierung hat ihren durchaus mit sehr unterschiedlichen Experten besetzten Beratungsstab immer befragt und Entscheidungen danach ausgerichtet. Wir sind eine Bundesrepublik mit vielen Bundesländern, eigenen Regierungen und es hat sich schnell ergeben, dass es soziologisch und psychologisch völlig unmöglich ist, dass alle einheitlich an einem Strang ziehen und wie unter einer Zentralregierung und auch einem Zentralparlament einheitlich verfahren. Dies war wie in der EU, Einstimmigkeit auch fast unmöglich. Dies scheitert an unserem menschlichen Wesenskern auch des Individualismus. Andererseits sollte ja wegen unterschiedlicher Situationen es auch gar keine Einheitlichkeit sein. Wie soll da eingebunden in alle die vielen Beratungs- und Entscheidungsträger nur immer der Gesundheitsminister an allem schuld sein oder die beiden großen Kirchen unisono. Und selbst wenn sie sich Kirche schuldig fühlt, dann möge doch der sofort den ersten Stein werfen, der ohne Schuld ist. Übrigens ist der Vergleich mit der schwierigen Situation und Gemengelage in Sachen Krieg Ukraine genauso. Pandemie und dieser Krieg sind eine ethisch zwiespältige Angelegenheit – die Freiheit und Friedfertigkeit auf der einen Seite, und die dringend auch notwendige Interaktion andererseits. Nachher, wenn es immer ein Nachher gibt, ist man immer klüger. Im Leben gibt es viele Situationen zwischen Pest und Colera eine Auswahl zu treffen

    • Hallo Berndt

      ich werfe gar keine Steine weder auf dich noch andere … aber:

      Fuer deine Waagschale
      – Schweden u.an. haben es ziemlich schnell anders gemacht
      – „Experten“ die Kritik uebten wurden aktiv gecancelt, zB Stephan Kohn
      tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/interview-mit-gunnar-heinsohn-reservat-europa-und-freiluftzoo-eu/
      – es wurde mit „Angst“-regiert (manipuliert)
      – es steht einem besser zu Gesichte sich lieber einmal mehr zu entschuldigen als einmal mehr zu rechtfertigen, oder?
      – wenn dich Argumente wirklich interessieren, hoere dir den oben verlinkten Podcast von Johannes Hartl an?

      Mir fallen momentan folgende Mechanismen auf:
      – „das hat keiner genau gewusst“
      – „wie soll man sich bei so komplexen Dingen selber ein Bild machen koennen“ (Corona-Gefahr, Klimakatastrophe, Energiewende, Atomkraft)? Man muss doch auch mal „glauben“
      – „alle (anderen) haben doch auch mitgemacht/wollten es so“
      – „so schlimm (Einschraenkungen) war es doch gar nicht“
      – „die Freiheit einzelner ist weniger wichtig als die vermeintl. Sicherheit der Vielen“ bei Pest OK aber bei Corona???
      – „demokratische Prozesse sind in Krisen zu langsam, da muss man schon mal Durchregieren“

      Aus meiner Sicht sind folgender deiner Aussagen schlicht Unwissen? oder Verdraengung? mindestens Verharmlosungen!:
      – „Die Regierung hat ihren durchaus mit sehr unterschiedlichen Experten besetzten Beratungsstab…“
      Nein, es fehlten Epidemiologen. Eigene Leute (Risikomanager St. Kohn, Innenministerium) wurden gecancelt/fertig gemacht.
      – „Wir sind eine Bundesrepublik mit vielen Bundesländern, eigenen Regierungen…“
      Es wurden bewusst Grundgesetze gebeugt und Entscheidungen getroffen von einem kleinen Rat (nur Ministerpraesidenten der Laender und Kanzler, oft ohne parlamentarische Abstimmung)
      – „dann möge doch der sofort den ersten Stein werfen, der ohne Schuld ist“
      Es geht ZUERST um Aufarbeitung als PFLICHT und Voraussetzung und DANACH um Vergebung als OPTION. Nicht ums Steine-Werfen, da hast du etwas falsch verstanden!

      Die Durchsetzung von 2G oder 3G von Christen an anderen Christen im kirchlichen Raum war vielleicht legal aber einfach verkehrt.

      Einfache Fragen:
      – Haette Jesus bei seinen Juengern 2G oder 3G verlangt, damit sie ihm Folgen „duerfen“ oder bei seinen Zuhoerern?
      – Wer waren die Armen, Schwachen, Ausgegrenzten in der Gesellschaft waehrend Corona? nicht vielleicht die Ungeimpften? die Kinder? die Einsam-Sterben-Muessenden in den Heimen/Krankenhaeusern?
      – War die Corona-Zeit ein Angst-Regime oder ein Barmherzigkeits-Regime?

      LG Joerg

      • Wir sind nicht allmächtig

        Lieber Joerg, bei aller Wertschätzung kann ich diese Zeilen nicht teilen. Es gibt Situationen, die kein Staat, kein Gemeinwesen und auch nicht die Kirchen es anders händeln konnten als es gemacht wurde. Meines Wissens war es die erste weltweite Pandemie in der Neuzeit. Es fehlte allen eine optimale Erfahrung. Außerdem sind Viren eine sich immer veränderte Angriffsformation. Nochmals: Wie würden wir alle heute auch hier argumentieren, wenn es uns so ergangen wäre wie in Italien? Die schiere Menge der Leichenwagen war schon völlig unerträglich. Dann hätten völlig zurecht alle heute mit verbalen dicken Steinen geworfen. Ich bin immer für konstruktive Kritik. Wir sind nicht allmächtig. Wenn wir dies wären, dann könnten wir heute ein Paradies haben. Alle hier diskutierten Probleme wären somit nicht vorhanden, ein Forum wie jesus.de völlig überflüssig. Sogar eine Opposition ist dann überflüssig. Aber jeder weis, dies gibt es hier nicht.

        • Hallo Bernd,

          zu „Nochmals: Wie würden wir alle heute auch hier argumentieren, wenn es uns so ergangen wäre wie in Italien? Die schiere Menge der Leichenwagen war schon völlig unerträglich.“

          Vielleicht interessiert es dich nicht? Vielleicht hast du das mit dem Link von mir nicht verstanden oder bist nicht so geuebt/hast Angst einen Link aufzurufen? Vielleicht bist du auch ignorant? Vielleicht tradierst Du lieber deine eigene Meinung, statt (ungewohnte) Quellen zu studieren oder zu lesen?

          Als niedrigst moegliche Barriere kopiere ich es dir hier hin:
          TE: „[Leichen vom Militaer abgeholt in Italien] Dieses Faktum ist doch nicht zu bestreiten. Oder doch? Waren das Fake-Fotos?
          GH: Nein, natürlich nicht. Nur muss man diese Bilder richtig einordnen können, um zu verstehen, was dahintersteckt.
          TE: Und wie habe ich das zu verstehen?
          GH: Machen wir ein Beispiel. Sie haben in einer umgrenzten Region pro Jahr 100 Achtzigjährige mit einer Atemwegserkrankung. 50 bleiben daheim, 10 von diesen sterben. 50 von ihnen gehen ins Krankenhaus, wo ebenfalls 10 sterben. Die Bestattungsunternehmen sind auf diese 20 Beerdigungen vorbereitet. In der Corona-Panik gehen nun alle 100 ins Krankenhaus. Die Mediziner sollen die Betten aber für einen bloß vermuteten Ansturm junger Corona-Kranker freihalten. Sie müssen deshalb auswählen. Das nennt man Triage. Die 100 bekommen, wie es etwas harmlos heißt, Beruhigungsmittel und dann eine Sterbebegleitung, werden also palliativ ins Jenseits befördert. Plötzlich 100 statt bisher 20 Tote können die Bestatter nicht bewältigen. Man muss das Militär zu Hilfe rufen.“

          Das war publiziert am 18.05.2020.

          Wenn man generell etwas ergruenden moechte, muss man versuchen Kompetenz zu suchen und es von Inkompetenz zu unterscheiden. Das ist schwer und muehsam.
          Muss ja auch nicht jeder machen … nix fuer Ungut ❤

          LG Joerg

  3. Ich bedauere zutiefst die Einfallslosigkeit der Gemeindeführer: Urchristen trafen sich einst unter freiem Himmel zum Gottesdienst beim Sonnenaufgang auf dem Friedhof…
    Die heutige weltliche Amtshörigkeit der Amtsträger allerdings sorgt mich mehr, als die Einfallslosigkeit der Gläubigen. Ein neues Übel in der Welt wurde ja bereits wieder verabredet.

  4. Interessante Diskussion.
    Also nichts Neues.

    “ Mit dem Wissen von heute „, sagt die Theologin Bahr, “ wäre es besser gewesen „,
    – “ eine ausnahmslose Maskenpflicht zu verordnen „,
    – und “ Impfungen lediglich zu empfehlen „.

    Abgesehen davon, dass es sich bei der Pandemie nicht gerade um eine leichte Grippewelle gehandelt hat, und man tatsächlich die Folgen nicht absehen konnte, wäre ein überlegenes Handeln der Verantwortlichen sicherlich besser.
    Aber kann man das “ Wissen von heute „, rückwirkend auf Gestern anwenden ?
    Man kann aus Fehlern lernen, aber rückwirkend ?
    Und das Vertrauen in Gott ?

    „Es gab schon eine Gnadenlosigkeit gegenüber denjenigen, die – aus welchen Gründen auch immer – Probleme mit der Impfung hatten“,

    Dankbarkeit für ein solch minimalistisches Zugeständnis an den Kirchen internen Rigorismus ?
    Auf jeden Fall werden auf diese Weise nun die “ braven Geimpften“ , und die ungehorsamen Verweigerer bis auf Weiteres vereint .

    So funktioniert Kirche . Spannend.

    Aber man darf es den Theologen nicht so leicht machen.

  5. Vielen Dank für Ihre Entschuldigung. Ich halte Sie nicht für schuldig! In den Anfängen der Pandemie wurde von den Wissenschaftlern und von den Entscheidungsträgern sehr viel Widersprüchliches verkündet. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass Entscheidungen sich im Rückblick als in dem Sinne nicht als notwendig erwiesen haben. Für mich ist es entscheidend, dass die Motive für die Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zum Schutz des Einzelnen getroffen wurden. Wir sind auch künftig vor solchen Situationen nicht geschützt. Suchen wir nach Lösungen, nicht nach Schuldigen.

  6. In der Calvary Chapel Freiburg wurde eine online Anmeldung vorgeschrieben zwecks Information über eine evtl. Erkrankung, die Maskenpflicht eingehalten, jede zweite Sitzreihe gesperrt, zusammensitzen nur für Familien, beim Abendmahl wurden Einzelkelche und Brot vom Ordner mit dem Plastikhandschuh gereicht, singen verboten, nach dem Gottesdienst sofort aus dem Raum gehen.
    Es wurde aber von unserem Pastor Sam eindeutig gesagt, dass die Gemeinde keinen Impfnachweis sehen will und die Impfung jedem frei steht.
    Wir haben jede Lockerung sofort umgesetzt und soweit ich weiß, ist es in der Gemeinde zu keiner Ansteckung gekommen. Wir treffen uns wieder zwischen den Gottesdiensten zu Kaffee und Tee, umarmen uns, singen und sitzen wo wir wollen.
    Gott sei Dank!
    Genauso schlimm wie die Ausgrenzung Ungeimpfter war das Verbot, niemand im Altenheim besuchen, sterbende Angehörige nicht begleiten zu dürfen.
    Die Kirche hat leider versagt, aber wer tatsächlich auf die Anklagebank gehört ist Karl Lauterbach.
    Und die, die andere denunziert oder gleich die Polizei gerufen haben. Ist meiner Tochter passiert, als sie sich mit einer Freundin draußen unterhielt und eine ältere Frau sich aufregte.
    Corona hat es geschafft, übles Verhalten sichtbar zu machen und die Möglichkeit, darüber Buße zu tun.

  7. Ein mutiger Schritt der Bischöfin. Und der Versuch gesellschaftlich wieder aufzufangen, was auseinander gegangen ist. Leider zeigt sich das in den Kommentaren hier auch wieder, dass dies nicht gelingt. Menschen, die genau zu wissen scheinen, was falsch und richtig ist. Dafür auch immer aus der Vielzahl von wissenschaftlichen Studien sich die ausgesucht haben, die ihrer Meinung am nächsten kommt.
    Wann wird endlich damit aufgehört immer weiter Gift zu spritzen und nachzukarten? Die Argumente warum die verschiedenen Maßnahmen eingesetzt wurden, sind oft genug gesagt worden. Auch, wie die Situation war, in der schnell gehandelt wurde.
    Der Unfrieden und das Gift, dass sich wohl immer noch in vielen Gemeinden vorfindet, liegt nicht an den Maßnahmen der Regierung oder der Kirchen. Sondern in der Besserwisserei, der Aggressivität, des Hasses in den Herzen mancher Christen.

  8. Alle wußten, dass die Wirksamkeit von 2G, 3G und dem Infektionsschutz durch die Impfung sich lediglich auf Behauptungen stützte.
    Alle wußten, dass die Ausgrenzung Ungeimpfter aus der Kirche/Gemeinde gegen Jeus und gegen das Evangelium stand.

    Die Hetze und Ausgrenzung in der ganzen Gesellschaft und Politik war teuflisch.
    Aber Kirche und Gemeinde haben trotzdem mitgemacht!

    Entschuldigung ist hier zuwenig – beim nächsten mal wird es noch schlimmer!

  9. Ich für meinen Teil werde nicht vergessen und Vergeben, bevor keine lückenlose und der Wahrheit entsprechende Aufarbeitung erfolgt. Was die Kirche hier wieder für bedingungslosen Gehorsam gezeigt hat, ist erbärmlich.

    • Ich finde es krass, wie einige hier scheinbar alles besser wissen und wussten als diejenigen Politiker, die auf Basis von wissenschaftlichen Empfehlungen damals entscheiden mussten. Und das schnell. Übrigens nicht exklusiv in Deutschland. Bekanntlicherweise gab es Länder mit strengeren Regeln. Bitte über den Tellerrand schauen. Und falls sich rückblickend erweisen sollte, dass Maßnahme a oder b nicht nötig gewesen wäre, dann steht Christen Barmherzigkeit immer noch am besten zu Gesicht.

  10. Ich bin dankbar für das Eingeständnis von Frau Bahr. Freilich bleibt sie auf halbem Wege stehen. Zwar wäre ihr Vorschlag etwas besser gewesen, aber leider auch daneben. Wie kann Kirche eine Impfung empfehlen, deren Versprechen von vornherein durchsichtig falsch waren? Wer eine Impfung ohne Nebenwirkungen empfiehlt muss wissen, dass das falsch ist, weil jede Impfung auch Nebenwirkungen haben kann. Es gibt keinen Nachweis – und gab es nie! – dass Masken entscheidenden Einfluss auf die Nicht-Ausbreitung der Virenerkrankungen hatten.
    Warum hat der Ethikrat und die Kirchen nicht die Fakten angeschaut sondern sind dem Narrativ der Pandemie gefolgt? Ach, man könnte noch viele Fragen stellen.

    • Lasst bitte die Kirche im Dorf

      „Wie kann Kirche eine Impfung empfehlen, deren Versprechen von vornherein durchsichtig(???) falsch waren? Wer eine Impfung ohne Nebenwirkungen empfiehlt muss wissen, dass das falsch ist“ (Zitat Hartmut Steeb). Wer um alles in der Welt hatte denn behauptet, Impfungen seien ohne Nebenwirkungen? Medikamente ohne Nebenwirkungen haben leider auch überhaupt keine Wirkungen. Allerdings die Impfung für die Coronapandemie konnte – auch mit Berücksichtigung von sehr geringen und hierbei manchmal schwerwiegenden Langzeitnachwirkungen – immer noch eine sehr hohe Sterblichkeit verhindert. Wäre man dem schwedischen System gefolgt in unserem bevölkerungsreichen Land, würden heute die Impfgegner auf den gleichen Anklagestühlen sitzen, wie die jetzt der anderen Seite. Masken haben keinen entscheidenden Einfluss auf die Nichtverbreitung der Pandemie unter freiem Himmel, aber in geschlossenen Räumlichkeiten allemal. Wie blind sind jene die heute ignorieren dass wir auch unter Berücksichtung von Pleiten, Pech und Pannen doch einigermaßen heil aus dem Schlamassel heraus kamen. Auch so manches was dem gewesenen oder dem jetzigen Gesundheitsminister angekreidet wird, kann ich hier nur mit dem alten Spruch beantworten: „Wer vom Rathaus kommt, ist immer klüger“! Einen bedingungslosen Gehorsam dem Staat gegenüber, wie ihn Markus Werner behauptet, vermag ich auch überhaupt nicht zu erkennen. Selbstverständlich hätte man die höchsten Feiertage der Christenheit – wie Karfreitag und Ostern – feiern können.
      Aus Verfassungsgründen kann der Staat nie ein Gottesdienstverbot aussprechen und es auch nicht getan. Was wäre gewesen, die Pandemie hätte zur totalen Katastrophe geführt, die Leichenwagen bei uns Schlange gestanden? Dann würde doch jetzt jede einzelne Kirchengemeinde wegen ihrer Dummheit, Borniertheit und grober Fahrlässigkeit zum Teufel gejagt. Ich bin überhaupt kein Parteigänger von Spahn`s CDU, aber seine fast prophetische Sichtweise damals mit dem „wir werden uns einst viel vergeben müssen“ wird heute eher ins Gegenteil verkehrt. Es wird kaum noch jemand irgend etwas vergeben, schon gar nicht in Sachen Impfung, Pandemie und staatlicher Für- und Vorsorge gegen eine gefährliche weltweite Erkrankung. Also lasst doch bitte die Kirche im Dorf. Selbstverständlich hätte man vieles anders machen können, mit Zukunftsblicken durch eine Zeitmaschine, wie sich unbekannte Virusvarianten nachher verhalten. Es gibt keine Schlaumeier die genau wissen, was Jesus in der Pandemie für richtig halten würde. Aber so wie er lebte, redete und handelte wollte er sicherlich, dass seine Anhänger zumindest in ihren eigenen Reihen achtsamer und fair miteinander umgehen. Warnende biblischen Propheten hat auch niemand glauben wollen und daher gerne verfolgt. Der Regierung, egal ob gut oder schlecht, kann ja niemand wirklich vorwerfen, dass sie sich auf die Ratschläge der Sachverständigen verlassen musste.

  11. Am meisten haben mich Aussagen geärgert, die meinten genau zu wissen was Jesus gemacht hätte.
    Das diese Schlaumeier nun sich schwer tun einzugestehen, dass auch in den Kirchen viel falsch gelaufen ist, zeigt nur wie abgehoben diese Damen und Herren sind.

    Da ist die Selbstkritik von der Regionalbischöfin Petra Bah wohltuend. Danke!

  12. Gute Entschuldigung, Danke!

    Es war aber auch knifflig.

    Wir versuchten zweigleisig zu fahren (in der Kleingruppe):
    – konspirative Treffen in persona fuer die Unerschrockenen
    – Online-Meetings fuer die Aengstlichen/Co-Morbiden

    Trotzdem blieb ein Knacks … die einen konnten halt die anderen nicht verstehen … und fuehlten sich pers. angegriffen 🤷‍♂️

    LG Joerg

  13. In manchen Gemeinschaften ist es auch ganz still und kommentarlos geschehen, dass die Kontaktaufnahmen und die Kommunikation irgendwann nur noch in Kreisen der “ brav“ Geimpften stattfand. Und in anderen Gemeinschaften gehörte es zum “ Bravsein“ sich nicht impfen zu lassen….Dimensionen,die vor Corona völlig undenkbar schienen !

  14. Die Kirchen sind sogar teilweise im vorauseilenden Gehorsam noch vorgeprescht. Sie haben viel Unfrieden gestiftet und Gift in die Gemeinden gestreut.

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