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Twilight: Liebe im falschen Licht

Heute kommt die Verfilmung des dritten Teils der umstrittenen Bis(s)-Saga in die Kinos: Von den meisten Teenies sehnsüchtig erwartet, wird das Buch von vielen Christen für seine Verherrlichung von Vampiren und schwarzer Magie verurteilt. Doch wesentlich bedenklicher sind die realitätsfernen Beziehungs-Ideale der Protagonisten.

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Das Objekt der Begierde ist 24 Jahre alt und heißt Robert Pattinson. In den Filmen der Twilight-Saga von Stephenie Meyer stellt er eine der männlichen Hauptfiguren dar und ist der Grund für schlaflose Nächte bei Millionen weiblicher Teenies. Er und Taylor Lautner verkörpern die Traummänner der jungen Generation. Stark, schön, bereit, alles zu geben für ihre Liebste, Bella Swan. Ja, auch zu sterben. Ohne zu zögern opfern sie sich, wenn es wieder einmal darum geht, Bella vor den Zähnen feindlicher Vampire zu retten. Nach dem bewährten Prinzip „raue Schale, weicher Kern“ hat Meyer ihre männlichen Helden aufgebaut und damit einen durchschlagenden Erfolg erzielt.

Die Geschichte, die sich über vier Bücher erstreckt, ist nicht neu: Die schüchterne, eher unscheinbare Bella (Kristen Stewart) verliebt sich in den geheimnisvollen Edward Cullen (Pattinson). Schon bald entdeckt sie sein dunkles Geheimnis: Er ist kein Mensch, sondern ein Vampir. Trotz der lauernden Gefahr werden die beiden ein Paar und meistern von da an gemeinsam alle Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite steht der Werwolf Jake, Bellas bester Freund und in sie verliebt. Stephenie Meyer spinnt ein kompliziertes Beziehungsgeflecht zwischen den drei Protagonisten, in dem Bella zwischen zwei stereotypen Helden hin- und hergerissen ist. Also trotz aller Düsternis leichte Trivialliteratur rund um Liebe, Treue und Freundschaft.

Doch die Frage nach dem Umgang mit Fantasy-Romanen und mystischen Filmen taucht unter Christen immer wieder auf, besonders dann, wenn wieder ein neuer Film dieses Genres die Kinoleinwände erobert. So stuft der Kinoexperte des Vatikans, Franco Perazzolo, Meyers Romane und die daraus entstandenen Filme als "besorgniserregend" ein. Und in christlichen Internetforen wird regelmäßig vor Romanen wie Twilight oder Harry Potter gewarnt. Im Gegensatz dazu möchte Christiane Henrich von der christlichen Zeitschrift „teensmag“ unsichere Teenies zu einer eigenen Einschätzung führen. Im Artikel (Von Vampiren und Werwölfen, Ausgabe 1/10) erklärt sie den Lesern, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem direkten Umgang mit Magie im echten Leben und dem Lesen von fiktiven Büchern.

Henrich möchte den Teenagern die Angst nehmen, mit dem Lesen eines Buches oder eines Films unter dämonischen Einfluss zu kommen. "Es handelt sich schlicht um erfundene Geschichten", sagt die Journalistin, ähnlich wie in der Narnia-Reihe des Schriftstellers C.S. Lewis oder der Herr der Ringe-Trilogie von J.R.Tolkien, beides im Übrigen gläubige Christen.

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Allerdings warnt sie auch davor, dass Bücher oder Filme mit mystischen Inhalten in Einzelfällen Angst auslösen und eine besondere, mitunter gefährliche Faszination für die tatsächliche Beschäftigung damit auslösen können.

Doch auch von säkularer Seite kommt Kritik. So beanstandet die Zeitschrift „Jolie“, wie für unsere Gesellschaft entscheidende Beziehungswerte und die selbstverständliche Gleichberechtigung von Mann und Frau mit Füßen getreten werden.

Mit dem Eintritt Edwards in Bellas Leben, vollzieht die junge Frau eine 180-Grad-Wendung. Der Fokus ihres Lebens wird Edward. Sie vernachlässigt Familie und Freunde und als er sie für ein knappes Jahr verlässt, dämmert Bella in einer Art Schockzustand vor sich hin, völlig unfähig zu leben und Verantwortung für sich zu übernehmen.

Edward hingegen ist in der Beziehung immer der bestimmende Teil. Natürlich sieht er umwerfend aus, ist romantisch, aufmerksam, stark, fürsorglich, intelligent, sportlich und ist bereit alle Wünsche von Bellas Lippen zu lesen, um ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Aber dass er auf der anderen Seite zutiefst eifersüchtig und Besitz ergreifend, aufdringlich und aggressiv ist, verklärt Meyer zum männlichen Ideal.

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Fiktion erhebt keinen Anspruch auf Realitätstreue. Doch der Hype um die Twilight-Saga zeigt, welchen Eindruck die idealisierte, aber im Grunde reaktionäre und zudem vollkommen irreale Darstellung der Liebe zwischen Bella und Edward auf weibliche Teenies macht.

Und selbst der Edward-Darsteller Robert Pattinson sagte in einem Interview mit dem Magazin Focus, es sei schlicht unmöglich, ihn derart perfekt zu spielen. So wird nicht einmal ein Superstar dem entrückten Idealbild der Saga gerecht. Die Teenies glauben trotzdem daran.

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