Christliches Medienmagazin PRO

Ukraine-Krieg: Selig sind, die Frieden stiften?!

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und in Deutschland wenden sich SPD und Grüne vom Pazifismus ab. Was bedeutet das für die evangelische Friedensethik?

Die EKD habe sich im letzten Jahrzehnt in Richtung eines „radikalen Pazifismus“ entwickelt, sagte der Wiener Theologe Ulrich Körtner im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ich glaube, dass diese Position in Zukunft nicht mehr haltbar ist“, betonte er. Die Bereitschaft zum Dialog, der Einsatz für Versöhnung und eine glaubhafte Verteidigungsbereitschaft schlössen einander nicht aus.

Der Theologe Thorsten Dietz sieht das etwas anders. Es brauche keine neue Friedensethik, schreibt er in einem Kommentar für das christliche Medienmagazin PRO. Die neuere evangelische Friedensethik sei nicht pazifistisch.

Militärische Abschreckung hält er jedoch wie Körtner für unverzichtbar. „Die politische Wende in Deutschland hin zu einer stärkeren Ausrüstung der Bundeswehr verdient die Unterstützung der Kirchen.“ Aber: Es brauche mehr Fantasie für den Frieden, nicht weniger. Dietz fordert, Brücken zu russischen Menschen aufzubauen und sie nicht auszugrenzen.

Link: Ukraine-Krieg: Selig sind, die Frieden stiften?! (Christliches Medienmagazin PRO)

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3 Kommentare

  1. Krieg ist gegen Gottes Willen

    Margot Kaesmann hat es (nicht nur) in ihren Vorträgen so formuliert: „In ethischen und moralischen Fragen können Christen durchaus unterschiedlicher Auffassung sein“! Allerdings sagte sie auch sehr kritisch, dass in jedem Krieg die 10 Gebote automatisch außer Kraft gesetzt werden, so als wären sie nie schon im Altertum bekannt gewesen. Aber wenn wir uns nicht mehr daran reiben würden, dass in einer Gesamtschau des Neuen Testamentes Krieg immer gegen den Willen Gottes ist, dann haben wir die Friedensbotschaft der Bibel nicht begriffen. Da stehe ich argumentativ auf der Seite von Joerg. Bei Einfragender muss ich widersprechen: Christinnen und Christen gibt es in allen Parteien und sie ticken fast nie so in ihrem Innersten wie ihre Parteien ticken könnten. Allerdings gehört die Auffassung, die EKD sei eine Vororganisation zu den Grünen und Politik sei wichtiger als Jesus, absolut in die politische Mottenkiste. Die Katholische Kirche und auch die Ev. Kirche haben immer schon politische Aussagen gemacht, denn das Evangelium umfasst alle Lebensbereiche und die Bergpredigt Jesu ist eine zeitlose politische Brandrede. Heute kann niemand mehr guten Gewissens Krieg führen und ein Angriffskrieg, zumal gegen die Zivilbevölkerung, ist ein Verbrechen und jenseits aller kulturellen Werte Europas. Außerdem hat, auch wenn dies in diesem letzten Satz sehr zugespitzt formuliert ist, Jesus auch schon das Geschäftsmodell der Religion bekämpft, als er die Tische der Wechsler im Tempel umwarf. Niemand käme auf die Idee, dies unpolitisch zu nennen, auch und obwohl es darum geht dass Gottes Tempel ein Gebetshaus sein sollte. Aber niemand kann völlig unpolitisch beten, Kirchen- und Katholikentage durchführen, solange Leute wie ein Herr Putin oder andere in diese Welt ruinieren. Daher bin ich auf der Seite der Ukraine, die mit dem Rücken zur Wand steht.

    • Politik, insbesondere Weltpolitik wie derzeit bei der Ukraine, ist etwas, was die normalen Menschen bewegt und beschäftigt.

      Bist Du wirklich der Meinung, da sollte sich dann Kirche raus halten? Dann wäre sie allerdings bald für die Menschen ohne Belang, wenn sie sich nicht mehr mit deren Nöten beschäftigt.

      Und politisch scheinst Du meinungsmäßig in den 80’ern stecken geblieben zu sein. GRÜNE und Pazifismus ist schon seit Fischer passe.

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