Eine Mehrheit der Katholiken in den USA und in sechs lateinamerikanischen Ländern wünscht sich Veränderungen in der Katholischen Kirche – darunter die Ordination von Frauen und die Erlaubnis zur Empfängnisverhütung.
In einer Umfrage (Englisch) des Pew Research Center sprachen sich 83 Prozent der Befragten in Brasilien, 71 Prozent in Argentinien und 64 Prozent in den USA für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt aus. Niedriger fiel die Zustimmung dagegen in Mexiko aus (47 Prozent). In Chile sprachen sich 69 Prozent, in Peru 65 Prozent und in Kolumbien 56 Prozent für Frauen im Priesteramt aus. Insgesamt hat die Zustimmung zu Frauen im Priesteramt laut Pew in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
Gegen das kirchliche Verbot der Empfängnisverhütung sprachen sich in Argentinien 86 Prozent aus, in den USA 83 Prozent, in Chile 80 Prozent, in Kolumbien 76 Prozent, in Peru 75 Prozent, in Mexiko 69 Prozent und in Brasilien 63 Prozent aus. Die Beliebtheit von Papst Franziskus, der aus Argentinien stammt, bleibe relativ hoch, habe jedoch abgenommen. In den Vereinigten Staaten nehmen laut der Umfrage gut drei Viertel der Katholiken Papst Franziskus positiv wahr.
Streitpunkt: Zölibat und Ehen homosexueller Paare
Keine klaren Mehrheiten gibt es bei der Frage, ob die Katholische Kirche die Ehen von schwulen und lesbischen Paaren anerkennen sollte. Eine klare Mehrheit der Katholiken in Argentinien (70 Prozent) und Chile (64 Prozent) plädiert dafür. In den USA stimmt eine knappe Mehrheit zu (54 Prozent). In Brasilien, Mexiko, Peru und Kolumbien ist die Mehrheit gegen eine Anerkennung.
Ebenfalls unterschiedlich sind die Ansichten hinsichtlich der Frage, ob die Kirche den Pflicht-Zölibat für Priester aufheben sollte. In den USA (60 Prozent), Chile (65 Prozent), Argentinien (64 Prozent) ist eine deutliche Mehrheit der Katholiken dafür. Ungefähr gleich ist die Zahl von Befürwortern und Gegnern in Brasilien und Kolumbien. In Peru (32 Prozent) und Mexiko (38 Prozent) sympathisiert nur eine Minderheit mit der Abschaffung.
Für die Erhebung hat Pew nach eigenen Angaben 2.021 Katholikinnen und Katholiken in den USA sowie 3.655 in den sechs lateinamerikanischen Ländern befragt.
Man fragt sich, warum die Leute überhaupt noch Katholiken sein wollen, wenn sie die katholischen Lehren ablehnen.
Aber die Frage nach der Konsequenz scheint im landläufigen Christentum ja schon lange gestorben u sein …
streng genommen lehnen sie nicht die katholische Lehre ab sondern Teile der römisch-katholischen Lehre.
Es gibt ja auch die altkatholische Kirche, wo sie all das finden würden. Und Katholiken bleiben würden.
Aber auch dann stellt dich natürlich die Frage, warum sie römisch-katholisch bleiben. Ich denke, da ist viel Tradition, gesellschaftlicher/familiärer Druck und mitunter auch Furcht im Spiel.
Das mit dem Zölibat ist besonders lustig, warum lässt man das nicht die Priester entscheiden?
Die wählen diese Lebensform absichtlich, also wo ist das Problem..
Zur Weihe von Frauen: Da ist die Bibel sehr deutlich.
Und sonst: die katholischen Kirche mag nicht modern sein, aber das ist eine Stärke. Eine Religionsgemeinschaft sollte sich nie nach dem Zeitgeist richten.
„Zur Weihe von Frauen: Da ist die Bibel sehr deutlich.“
In der Bibel ist deutlich, dass zu speziellen Priestern überhaupt niemand „geweiht“ wird.
Und im allgemeinen Priestertum der Gläubigen sind Frauen wie Männer Gott geweiht …
Eigentlich hast Du Recht. Man sollte es die Menschen selbst entscheiden lassen. Dazu ist natürlich erforderlich, dass man in jedem Land aus der R.-kath. Kirche austreten kann, was bisher noch nicht mal in allen EU-Ländern der Fall ist.
Dann wird es vielleicht so werden wie hier in Deutschland: Massiver Priestermangel und scharenweise Austritte.
Und das wäre dann ja auch konsequent.
Wenn dann noch Sonderrechte und staatliche Finanzierung gestrichen werden, sind wir auf einem guten Weg.