- Werbung -

Undogmatisch und bodenständig: Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen besteht seit 50 Jahren

Wenn es um die offizielle Beurteilung von Glaubensfragen geht, weist die Glaubenskongregation in Rom den Katholiken den „römisch-dogmatischen“ Weg. Und die Protestanten? Ihnen bleibt die Anfrage bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin. Sie berät völlig undogmatisch – und das seit 50 Jahren.

- Werbung -

 „Wir bieten Orientierung an, beraten und deuten innerkirchliche und außerkirchliche Religiosität und Entwicklungen aus klar evangelischer Perspektive“, erklärt der stellvertretende Leiter der EZW, Dr. Matthias Pöhlmann. Dabei forschen die zehn Mitarbeiter der Zentralstelle – Theologen und Psychologen – nicht im stillen Kämmerlein fernab der Realität, sondern „im direkten Kontakt mit den Menschen“, betont Pöhlmann. Tatsächlich macht die Beratung einen Großteil der Arbeit der EZW-Mitarbeiter aus. Täglich erreichen die Zentralstelle Fragen per Post, Email oder Telefon zu den unterschiedlichsten Themen. „Manchmal werden wir durch solche Anfragen erst auf bestimmte Themen aufmerksam“, erklärt der stellvertretende Leiter. Dieser direkte Kontakt verleihe der Arbeit „Bodenhaftung.“

 Das Spektrum der Fragen, mit denen sich die EZW-Mitarbeiter beschäftigen, ist vielfältig. Und da zur Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) Christen völlig unterschiedlicher Prägung gehören, liberale ebenso wie pietistisch-evangelikale, ist es nicht verwunderlich, dass die Arbeit der EZW manchmal auch auf Kritik stößt. „In der Regel von den Gruppierungen, die wir kritisch betrachten“, erklärt Pöhlmann. Gemäß ihrem Auftrag sollen die Mitarbeiter der Zentralstelle nämlich nicht nur „beobachten, beschreiben und verstehen“, sondern auch „deuten und beurteilen“. „Dabei ist die Fairness allerdings ein wichtiges Prinzip unserer Arbeit“, unterstreicht der stellvertretende EZW-Leiter.

 Und wie beurteilt die EZW die aktuellen religiösen Trends, die sogenannte „religiöse Pluralisierung“? Charakteristisch für den religiösen Wandel, so Pöhlmann, sei die „Gleichzeitigkeit“ von zunehmender Religionsfaszination auf der einen und Bedeutungsschwund der Kirchen auf der anderen Seite. Die zunehmende Spiritualität, die von vielen beobachtet wird, führe eben nicht zu einem Zulauf für die Kirchen. Stattdessen sei zunehmende „Konfessionslosigkeit“ einer der Trends. „Wir haben da eine sehr eigentümliche Gemenge-Lage, eine Art Bastel-Religiosität“, beschreibt Pöhlmann. „Bei manchen esoterischen Angeboten stellt sich tatsächlich die Frage, ob da überhaupt noch Religion drinsteckt.“

 Neben der persönlichen Beratung referieren die Mitarbeiter der Zentralstelle bei Fachtagungen und Seminaren und kooperieren mit den Weltanschauungsbeauftragten der einzelnen Landeskirchen innerhalb der EKD. Die EZW bietet außerdem Informationen und Broschüren zu den unterschiedlichsten Themen an, darunter zum Beispiel Esoterik, Scientology, Okkultismus, Satanismus, Reiki, Islam und Anthroposophie. Die Zentralstelle gibt einen monatlichen „Materialdienst“ heraus. Außerdem erscheinen mehrmals pro Jahr „EZW-Texte“ zu ausgewählten Themen. Seit 2009 bietet die EZW darüber hinaus einen berufsbegleitenden Ausbildungsgang für Pfarrerinnen und Pfarrer an („Curriculum Religions- und Weltanschauungsfragen“).

- Werbung -

 Gegründet wurde die EZW als Einrichtung der EKD im Jahr 1960. Ihr erster Leiter war der württembergische Theologe und Publizist Kurt Hutten. Damals hatte sie ihren Sitz in Stuttgart. 1997 erfolgte der Umzug in die Bundeshauptstadt. Heutiger Leiter ist Pfarrer Dr. Reinhard Hempelmann . Historischer Vorläufer der Zentralstelle war die 1921 gegründete „Apologetische Centrale“, die von den Nationalsozialisten 1937 geschlossen wurde.

 Die EZW feiert ihr 50-jähriges Bestehen am heutigen.Samstag, 12. Juni, um 15 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin.

Internet: EZW 

 

- Werbung -

(Quelle: jesus.de)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht