Kirchenvertreter in den USA lehnen die geplanten drastischen Kürzungen bei den staatlichen Sozialausgaben ab.
In einer am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten gemeinsamen Erklärung betonten sie, Christen müssten bei der Haushaltpolitik die Bedürfnisse der sozial Schwächsten im Blick behalten. Entscheidungen über den Staatshaushalt seien auch «moralische Entscheidungen».
Angesichts eines Rekorddefizits von rund 14 Billionen US-Dollar wird in den USA derzeit eine Spardebatte geführt. Die bei den Zwischenwahlen im November erfolgreichen Republikaner haben Gesetzentwürfe vorgelegt, die unter anderem Einschnitte bei der staatlichen Krankenversicherung für ältere Menschen und Einkommensschwache vorsehen. Auch die von US-Präsident Barack Obama kürzlich vorgelegten Sparpläne enthalten Kürzungsvorschläge im sozialen Bereich.
Der römisch-katholische Bischof Stephen Blaire unterstrich, dass es nicht zu «unverhältnismäßigen Kürzungen lebenswichtiger Dienste für die Armen» kommen dürfe. Die Präsidentin des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Peg Chemberlin, räumte ein, dass die Kirche den «Ruf der Bibel nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit» bislang nicht immer ausreichend beachtet habe.
Der Aufruf wurde von 50 Kirchenvertretern unterzeichnet, darunter der leitende Bischof der Evangelischen Kirche in Amerika, Mark Hanson, und der Präsident des Nationalen Verbandes der Evangelikalen, Leith Anderson.
(Quelle: epd)