Sonntagsblatt:

Was Menschen sich wirklich von der Kirche wünschen

Was würdest du dir von Kirche wünschen? Das evangelische Nachrichtenportal Sonntagsblatt hat diese Frage seinen Leserinnen und Lesern gestellt.

Vier Erkenntnisse fassen die vielfältigen Antworten zusammen:

  • Eine Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen bewegt viele.
  • Mehr Mut zu neuen Formen bei Spiritualität und Glaube wird gewünscht.
  • Seelsorge ist vielen wichtig.
  • Zur politischen Positionierung der Kirche ergibt sich kein klares Bild.

Die Wünsche zeigen deutlich, dass vielen der persönliche Kontakt zur Pfarrperson wichtig ist. In Form von Seelsorge oder auch anders. So wünscht sich Beate Wagner einen Pfarrer, der nicht nur digital erreichbar ist und auch mal nachfragt. Dass junge Pfarrer nach Feierabend nicht mehr für die Gemeinde erreichbar sind, findet Anke Rieder schade.

Gabriele Korus fehlen die Angebote für Menschen um die 50 ohne Kinder. „Zu Zeiten, die mit einem Vollzeitjob machbar sind.“ Außerdem meint sie, müsse Kirche besser kommunizieren, „was sie so in der Stadt alles macht.“

Kirche als zweite Familie

Beim Thema Diversität gehen die Meinungen auseinander. Den einen steht es zu sehr im Mittelpunkt, die anderen wünschen sich mehr Diversität.

Thomas Starke wünscht sich, „dass mir Kirche hilft, zu glauben. Das ich gezeigt bekomme, wie es gehen könnte.“ Claudia Schott fände kirchliche Veranstaltungen an „ungewöhnlichen Orten“ gut. Zum Beispiel Frühschoppen im Biergarten, „mit Lokalpromis und Menschen aus der Gemeinde im Gespräch.“ Ohne liturgische Elemente wie Lieder und Gebete. Sabine Connerley wünscht sich Kirche als zweite Familie. „Offen, ehrlich, mit regelmäßigem Kontakt und gegenseitiger Wertschätzung.“ Wo sie lernt, was Christsein bedeuten kann.

Link: „Was ihr euch von der Kirche wünscht – Spoiler: viel!“ (Sonntagsblatt)

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5 Kommentare

  1. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Besuchsdienste gäbe.
    Das ein offenes Interesse da ist, für Mitglieder oder Nicht Mitglieder.
    Das gilt für freie Gemeinden ebenso.
    Da wird es manches Mal…eigentlich oft, nicht gesehen, warum ein Mensch fehlt…der Platz einfach leer ist-am Sonntag…oder auch sonst.
    Es gibt ja auch verschiedene Gründe, warum ein Gottesdienst nicht besucht werden kann….

    Gemeinden wünschen sich mehr Besucher, jedoch gibt es wenige Besuchsdienste…und meiner Meinung nach, braucht das Jeder….mal einen Besuch, die Nachfrage…wie geht es dir.
    Blumen, Geburtstagsgrüße…oder Hilfe…oder einfach nur Jemand der da ist.
    Aber da eigentlich Alle mit sich selbst beschäftigt sind, geht das unter.
    Da ist es nicht so, Einer trage die Last des Anderen….in seltenen Fällen habe ich das beobachtet oder selbst erlebt.
    Darum wären selbstverständliche Besuchsdienste und die Nachfrage der Personen wünschenswert….

    Ein Pastor braucht Urlaub ja….aber nicht 3-4 mal im Jahr!
    Ich kenne so einen Pastor…der gerne und viel Urlaub macht und Aufgaben verteilt.
    Ich finde auch da sollte es Regelungen geben….in freien Gemeinden zumindest.
    Denn in solchen Fällen…ist kein Ansprechpartner da…was die Wichtigen Dinge betrifft.

    Ich würde mir auch Spenden Fonds wünschen.
    Wo man auch mal einer „deutschen“ alleinerziehenden Mutter helfen kann.
    Die sind oft in Not…ohne das sie es sagen würden….
    Oder auch Obdachlosen Menschen helfen könnte.
    Eine Rücklage ,wo man Menschen in Not sofort helfen kann…hier in Deutschland, in den Gemeinden.
    Denn es wird gesammelt in der Evangelischen Kirche für Brot für die Welt-als Beispiel….warum nicht auch Spenden für Notleidende aus der eigenen Gemeinde?
    Oder dem Umfeld?
    Es wird zu Wenig gefragt, viel zu Wenig!!!!

    Das wäre auch Sache des Pastors und Gemeinderates….und da komme ich auf mein Beispiel….(lieber 3-4 mal in den Urlaub fahren….ein sicheres Gehalt bekommen, im Wohlstand leben…mein Leben genießen….und Abund zu mal gut predigen….)
    und Andere müssen sehen wie sie klar kommen.
    Und dann erwarten, das die Kirche voll ist….
    geht gar nicht!

    Gemeinden müssen „gemeinsam“ etwas tun!
    Dann verändert sich die Welt vieler Menschen!
    (das wäre für mich Erweckung)
    dem Beispiel von Jesus folgen!

  2. Als Seelsorger und Gemeinschaft-Pastor gehe ich mit dem Erleben des Tages schlafen und stehe damit auf. Weil ich die göttliche Weisheit und Ordnung des 7. Tages nicht beachtet habe, wurde ich krank und musste mit 55 Jahren in den Ruhestand. Die meisten Gemeinschaftsmitglieder können sich unseren Beruf nicht vorstellen. Wir arbeiten in ihrer Vorstellung nur, wenn wir Gottesdienst, Bibelstunde oder andere Veranstaltungen haben.
    Dazu zwei Erlebnisse. Es ist Montag, mein freier Tag. Ein ehemaliger Vorsitzender liegt im Krankenhaus. Ich besuche ihn. Er begrüßt mich mit den Worten: „Ich wusste, dass sie kommen, sie haben ja heute frei!“
    Das Argument eines Vorsitzende: „Wir arbeiten nach unserem Feierabend doch auch in der Gemeinde mit!“
    So denken die meisten in der Gemeinde. Das bewirkt einen starken Druck, mit dem wir in unserem Beruf leben müssen. Und wir müssen lernen Gottes Ordnung des 7. Tages zu befolgen. Das gilt in gleicher Weise für den Urlaub. Der ist von der weltlichen Obrigkeit festgelegt worden.

  3. Mir haben die Erkenntnisse/Antworten auf die gestellte Frage gefallen; die Wünsche sind realistisch und leicht zu erfüllen, finde ich 😉

    Ich hätte mir eine andere Fragestellung gewünscht:

    Was wünscht sich der HERR der Gemeinden/Kirchen, der GOTT, der die Himmel und die Erde geschaffen hat von uns…?

    Ohne IHN kann niemand etwas tun

  4. Hallo!
    Bei mir in der Gemeinde war es bisher so, dass der Pfarrer außer montags – wenn es nicht gerade ein Feiertag war – an allen Tagen persönlich, telefonisch, per E-Mail und theoretisch sogar per FAX! erreichbar war. Ob es sein Amts-Nachfolger genauso machen wird, bleibt abzusehen. Aber auch ein Pfarrer hat – ebenso wie ein Pastor – das Recht mal einen Tag nur für seine Familie da zu sein. 6 Tage arbeiten und am 7. Tag ruhen – steht das nicht sogar in der Bibel?
    Gruß,
    Peter

    • Sogenannte Berufschristen sind auch Menschen

      Lieber Peter: Du stellst die ganz wichtige Frage, ob nämlich die Pfarrerin oder der Pfarrer – als Berufschrist – quasi rund um die Uhr da sein muss.
      Ich glaube, dass Abwesenheit (und Urlaub) auch jedem sogenannten Berufschristen zusteht. Da ich diese Menschen gut kenne und auch ihre Meinung mir durchaus bekannt ist, hierzu folgendes:

      Viele Pfarrerinnen und Pfarrer verbringen freie Tage oder Urlaub lieber abwesend vom Dienstort, weil sie ansonsten ständig konfrontiert sind mit anderen Menschen und Angelegenheiten, denen sich zu verweigern schwierig wäre. Wobei bei allen Menschen, die keine feste Arbeitszeitstruktur haben (also eigentlich gefühlt immer im Dienst sind), es schwierig ist zu definieren, was dienstlich oder nicht dienstlich wäre. Über einen früheren schon verstorbenen katholischen Pfarrer wird – eher humorvoll hintersinnig – berichtet: „Er war immer rund um die Uhr im Dienst. Sogar wenn er im Restaurant frühstückte und dabei mit den Leuten redete. Also 18 Stunden jeden Tag“! Natürlich sollte niemand eine solche Philosophie bei sich verinnerlichen. Man muss – egal wo man lebt und in welchem Beruf auch immer – ein Privatleben pflegen dürfen, was die Öffentlichkeit nicht zu interessieren braucht. Pastoren (evangelische etwas weniger) stehen als sogenannte Öffentliche Personen – nicht mehr so stark wie in früheren Zeiten – aber immer noch im Fokus der Menschen, bzw. wie auf einem Präsentierteller. Es wäre Nächstenliebe, ihr Privatleben zu respektieren.

      Vor Jahrzehnten war ich fast der einzige Nicht-Pfarrer auf einer Konferenz. In dieser Zusammenkunft wurde berichtet, wie Einzelne unendlich viel zu tun haben. Sie regeln alles persönlich, haben mehrere Gemeindegruppen zu leiten und sie sind praktisch das A und O allen Geschehens, also die Gemeinde in Person. Allerdings beklagten diese beklagenswerten Menschen auch zur Zeit oder Unzeit ihre starke Arbeitsbelastung. Sogar in der Nacht steht das Telefon am Bett und es kommen sogar Leute bald auf die Idee, wegen Belanglossigkeiten auch am späten Abend noch nachzufragen. (Nach Erfindung des Anrufsbeantworters hat sich dies etwas minimiert). Andere haben dagegen deligiert. Sie haben Verantwortung abgegeben und in gute Hände gelegt. Sie begleiten den Prozess von Gemeindeaufbau und sind Moderatoren und Seelsorger für alle Anliegen. Wo Stärken liegen, da sind sie auch persönlich am Werk. Hier gefällt mir die zweite Rolle. Sie ist menschlicher und Menschen die nicht wahnsinnig beschäftigt und überlastet sind, können auch besser zuhören. Im übrigen haben – wohl eher bildlich gemeint – unsere Bibelautoren selbst Gott auch bisweilen etwas Ausruhen zugebilligt als die Schöpfung fertig war. Denn am 7. Tag ruhte auch Gott von aller Arbeit. Das dürfen wir alle auch.

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