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Welternährungsgipfel: Papst beklagt Spekulation mit Lebensmitteln

Papst Benedikt XVI. hat beim Welternährungsgipfel in Rom angesichts des Hungers in Entwicklungsländern die «verwerfliche Zerstörung von Lebensmitteln aus Profitgründen» verurteilt.

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Die Börsenspekulation habe «sogar den Getreidemarkt erreicht, so dass Nahrung allen anderen Waren gleichgesetzt wird», beklagte das Kirchenoberhaupt am Montag bei seinem ersten Besuch bei der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO).

Benedikt trat der verbreiteten Auffassung entgegen, die steigende Zahl der Hungernden liege an der wachsenden Weltbevölkerung. Obwohl die derzeitige und künftige weltweite Nahrungsproduktion für die Versorgung aller Menschen ausreiche, sei ein «dramatischer Anstieg» der Zahl der Hungernden zu verzeichnen. Der Papst forderte die Abschaffung von landwirtschaftlichen Subventionen in Industrieländern, die sich marktverzerrend auswirkten und Produzenten aus armen Staaten den Zugang erschwerten.

Die lokale Bevölkerung müsse einbezogen werden, wenn über die Nutzung von Agrarland entschieden werde, sagte Benedikt in Anbetracht großer Landkäufe internationaler Konzerne in armen Ländern. Er warnte zugleich vor «resignierter Mutlosigkeit, wenn nicht gar Gleichgültigkeit» angesichts von Hunger in zahlreichen Regionen der Erde.

Zur Bekämpfung von Armut und Unterernährung müssen die internationalen Beziehungen nach Auffassung des Papstes neu definiert werden. «Wir können nicht weiter Überfluss und Verschwendung akzeptieren, während das Drama des Hungers immer größere Dimensionen annimmt.»

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Der ländliche Raum, in dem 70 Prozent der Unterernährten leben, könne nicht als zweitrangig betrachtet werden. Die internationalen Märkte dürften nicht allein für den Profit als Selbstzweck funktionierten, sondern müssten sich schwächeren Ländern öffnen. Nur so kann Benedikt zufolge das «Recht auf ausreichende, nahrhafte und gesunde Nahrung ebenso wie auf Wasser» garantiert werden.

(Quelle: epd)

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