Thomas Schirrmacher ist aus gesundheitlichen Gründen als Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) zurückgetreten. Innerhalb von sechs Monaten soll ein neuer Generalsekretär gefunden werden.
Grund für Schirrmachers Rücktritt ist eine „Long Covid“-Erkrankung, die Schirrmacher in seiner Arbeit beeinträchtigt habe, heißt es in einer Pressemitteilung der WEA. Gegenüber dem Medienmagazin PRO erklärte der 63-jährige Theologe, er habe Konzentrationsschwierigkeiten und auch Wordfindungsstörungen. Vor allem die Reisen seien ihm schwergefallen. Er gab sich „hoffnungsfroh“, dass er gut therapiert werden könne. In den Ruhestand wolle er nicht treten, sondern wieder aktiver als Präsident des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit auftreten und außerdem beim Ausbau eines Zentrums zum Interreligiösen Dialog in Bonn mitarbeiten.
Schirrmacher hatte sich 30 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für die WEA engagiert, unter anderem als Vorsitzender der Theologischen Kommission und als Assoziierter Generalsekretär für Theologische Belange. Seit März 2021 fungierte er als Generalsekretär. Laut Pressemitteilung soll die WEA nun für maximal sechs Monate von einem „Interimsleitungsteam“ geleitet werden. In dieser Zeit soll ein neuer Generalsekretär gefunden werden.
Schirrmacher studierte Theologie an der STH Basel und promovierte 1985 an der Theologischen Universität Kampen (Niederlande). Außerdem studierte er Vergleichende Religionswissenschaft, Ethnologie und Volkskunde in Bonn. Er erwarb weitere Doktortitel in Kulturanthropologie und Philosophie und erhielt darüber hinaus mehrere Ehrenpromotionen. Von 1996 bis 2018 war er Rektor des von ihm gegründeten Martin Bucer Seminars in Bonn.
Die Weltweite Evangelische Allianz wurde 1846 in London gegründet und vertritt nach eigenen Angaben etwa 600 Millionen evangelikale Christen weltweit. Die Bewegung umfasst neun regionale und 134 nationale Evangelische Allianzen und über 150 Mitgliedsorganisationen.
Schade, Thomas Schirrmacher ist einer der wirklich guten Theologen! Davon brauchen wir viel mehr!
Thomas Schirrmacher hat ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben: „Paulus im Kampf gegen den Schleier“.
Lieber Ulrich Wößner: Ein gutes Wort über Thomas Schirrmacher. Dann muss ich mir das unbedingt bestellen (meine dies durchaus ernst).
Es ist doch immer noch tröstlich, dass unsere christliche Welt nicht so klein ist, dass man alle Menschen mit einem höheren oder hohen Amt auch namentlich kennen muss.