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Zahl der Abtreibungen sinkt stark

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Auch der langfristige Trend zeigt abwärts.

Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 2021 94.600 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 hatte sich die Zahl der Abbrüche lediglich um ein Prozent verringert. Anhand der vorliegenden Daten ist den Angaben zufolge keine eindeutige Ursache für den stärkeren Rückgang im Jahr 2021 zu erkennen.

Etwa 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der im Jahr 2021 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) vorgenommen, bei 32 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, zu rund 81 Prozent in gynäkologischen Praxen und zu 16 Prozent ambulant im Krankenhaus.

Link: Hier geht es zur Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts.

Quelleepd

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7 Kommentare

  1. Hallo Joerg, nur ganz kurz zu dem Argument, ich/wir würden die Bibel hochhalten, aber im Wortlaut ignorieren wenn es uns nicht in den Kram passt.
    Darum geht es überhaupt nicht. Erstens muss man die Texte in der Bibel auslegen. Zweitens hat es zu Jesus Zeiten keine Diskussion über Abtreibung gegeben und neue ethische Fragen entstehen, solange es Menschen gibt.

    • Gehört aber zu einer korrekten Auslegung nicht auch, das zu nehmen, was dort zumindest dort steht und das als Grundlage der Auslegung zu nehmen?

      Auslegung bedeutet doch nicht, sich einfach das auszudenken, was einem in den Kram passt.

      Und wir haben in der Bibel nun mal eine Bewertung werdenden Lebens. In einem Sachzusammenhang, der Worte wie Mord oder Totschlag schlicht ausschließt.

      • Jörg, du nimmst eine Bibelstelle als Argument für deine Einstellung, lässt aber alle anderen, die den ungeborenen Menschen als eigenständiges Individuum darstellen, außer acht?

        Du tust das, was Du anderen vorwirfst, nämlich die Bibel nach eigenem Gutdünken auslegen. Warum sollte Dir dieses vermeintliche Recht alleine zustehen?

  2. Wir sind Geist von Gottes Geist

    Lieber Joerg, ich toleriere auf jeden Fall deine Meinung, aber diese schockiert mich auch. In meiner Naivität bin ich immer davon ausgegangen, dass ich – auch wenn dies altertümlich und antik klingt, aber so überliefert ist, daran glaube: „Wir sind Geist von Gottes Geist“! Und dann kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass man mit einer Schwangerschaft so umgehen sollte wie mit einem Blinddarm. Und mit dem ungeborenen Leben gewissermaßen nach Gutdünken. Dann soll also ein ungeborener Mensch nur leben dürfen, wenn ich nichts besseres vorhabe. Nun muss ja nicht alles in der Bibel stehen, was ethisch bzw. unethisch ist, im Gegenteil wäre es eher biblizistisch. Genauso wie man nicht Menschen züchten sollte, wenn das mal perfekt möglich ist, die wir uns nach Bequemlichkeit genetisch programmieren. Also alles Menschen, die vielleicht gesund und stark sind, möglichst unpolitisch, die keinen Sand ins Getriebe streuen und im Strom mit schwimmen. Wenn ich einen unfertigen Menschen ohne jeden Zweifel einfach entfernen darf, dann kann ich ihn auch nach meinen Wünschen formen. Und diese Gefahr besteht immer, wenn man das Thema weiter denkt. Das ganze hat nichts damit zu tun, dass ich hier über andere richte, die in einer Notlage eine Schwangerschaft abgebrochen haben. Das menschliche Leben ist keine beliebige Verfügungsmasse. Leider machen wir das ja mit den Tieren. Nicht unbedingt deshalb, weil wir sie verspeisen. Aber ihnen darf man je eher zwei Köpfe verpassen, wenn das ginge, und man an ihnen experimentieren kann. Dabei gehen wir mit Gottes Schöpfung schändlich um. Manchmal wäre ich da lieber Buddhist, der alles Leben ehrt, auch wenn er nicht unbedingt Vegetarier sein muss.

    • Nun, ich finde es interessant, wie schnell viele Christen, die sonst gern die Bibel hochhalten, diese im Wortlaut ignorieren, wenn der Text nicht ihrer Meinung passt. Abtreibung ist da ein gutes Beispiel.

      Es geht nicht darum, werdendes Leben nicht zu schätzen (übrigens ist ein Blinddarm für das menschliche Leben sehr nützlich, wie man heute weiß. Er speichert z.B. wichtige Immunzellen). Die entsprechende Bibelstelle sagt deutlich, dass werdendes Leben nicht die Schutzrechte hat wie ein geborener Mensch. Sie stellt es in den Besitz der Eltern.

      Für mich folgt daraus eher etwas positives: Das die Entscheidung auch nur bei den Eltern sein kann. Das ist doch nicht negativ. Eltern werden in aller Regel ihr eigenes werdendes Leben schützen und bewahren. Das ist ein Ur-Instinkt.

      Und nichts verbietet es uns als Gesellschaft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Müttern erlaubt, leichter ‚ja‘ zu sagen zum Kind.

      Es geht folglich nicht darum, leichtfertig abzutreiben. Es geht darum, wer letztlich die Entscheidung darüber fällen muss.

      Und da bin ich ganz auf Linie der Bibel: Das können nur die Eltern.

      Schade, dass dich das schockiert.

  3. Die Zahl der Abtreibungen sinkt stark

    Die „Zahl der Abtreibungen sind stark ? Stimmt dies wirklich, oder ist nur die Dunkelziffer höher ? Nachdem dieses Thema hier schon öfters diskutiert wurde bringe ich nur kurz das Argument, dass das staatliche Beratungsmodell der Schwangerenkonfliktberatung nicht das bestmöglichste ist. Aber es ist das einzige Vorgehen, das politisch, und nach Abwägung aller Gesichtspunkte, möglich ist. Es scheint mir unwahrscheinlich, dass das unselige Motto „mein Bauch gehört mir“, hierbei eine spürbare Rolle spiele Ich halte die Tötung von ungeborenem menschlichen Lebens überhaupt nicht vereinbar mit dem christlichen Glauben und eigentlich auch nicht mit unseren westlichen Werten. Allerdings ist die Beratungspflicht sinnvoll und innerhalb dieser Beratung vor allem auch wegen der Möglichkeit, finanzielle Hilfe aus Stiftungen für Frauen/Familien in Not anzubieten (beispielsweise durch die Bundesstiftung Mutter und Kind, genannt auch Geissler-Stiftung). Die Tötung von Leben in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft wird vom Staat nicht erlaubt, aber sie ist straffrei und nur dann möglich, wenn eine Beratung stattfand. Allerdings kann keine Beratung der Welt mit Zwang erfolgen, was nur dazu führen würde dass Konfliktbetroffene sie einfach nicht wahrnehmen und sich schlimmere Alternativen aussuchen. Dies will sicherlich niemand. Letztlich muss eine Betroffene (mit Partner) selbst eine ethische Entscheidung treffen. Als Christinnen und Christen sollten wir uns nicht überheblich geben, hier sei bei damaliger Formulierung des Gesetzes zu viel und damit falscher Kompromiss eingeflossen. Es sind ethische Entscheidungen nicht immer leicht und es soll Fälle geben, in der sich Menschen zwischen Pest und Colera entscheiden müssen.

    • Das mit der Dunkelziffer wäre schon eine Möglichkeit. Schließlich gibt es bereits Bereiche in Deutschland, wo die Durchführung einer Abtreibung faktisch unmöglich ist, da immer weniger Ärzte und Kliniken Abtreibungen durchführen. Diese für Frauen lebensgefährliche Entwicklung ist auf Druck und die diffuse Rechtslage zurück zu führen.

      Letztlich ist das aber Raterei. Die genauen Gründe kennt man bisher nicht. Außer dem langfristigen Grund, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter in Deutschland seit längerer Zeit kontinuierlich sinkt.

      < (…) dass das unselige Motto „mein Bauch gehört mir“ (…)

      Ich finde es schon interessant, dass Du das unselig findest. Schließlich ist es in diesem Zusammenhang das, was sich am ehesten mit der Bibel vereinbaren lässt. Zu Abtreibung gibt es meines Wissens nur eine einzige Stelle in der Bibel und die ist auch eher indirekt. Bei Mose werden die Strafen für die Tötung menschlichen Lebens erläutert: Bei Vorsatz die Todesstrafe, bei Fahrlässigkeit die Verbannung.
      Und bei Tötung von ungeborenen Lebens? Eine Geldentschädigung für die Eltern, da sie einen materiellen Schaden erlitten haben. Wie gesagt 'mein Bauch gehört mir' ist am ehesten biblisch. Mord oder ähnliches ist in diesem Zusammenhang widerbiblisch.

      Wird vielen Christen nicht passen, müssen diese eben diese Seiten aus der Bibel rausreißen und ihre Meinung reinschreiben, dann passt es wieder.

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