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Neuer Lutheraner-Präsident: Christen dürfen Heiliges Land nicht verlassen

«Was wäre das heilige Land ohne Christen» fragt der neue Präsident des Lutherischen Weltbundes , Munib A. Younan (59) nach seiner Wahl.

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Die in Stuttgart tagende 11. LWB-Vollversammlung wählte den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Jordanien und dem Heiligen Land am Samstag an die Spitze Kirchenbundes. Younan erhielt 300 Ja- und 23 Nein-Stimmen. 37 Delegierte enthielten sich. Der LWB vertritt weltweit rund 70 Millionen Christen.

 Younan folgt dem US-amerikanischen Bischof Mark Hanson (63). Der in Jerusalem geborene Younan gilt als streitbarer Kämpfer für einen gerechten Frieden im Nahen Osten und Förderer des interreligiösen Dialogs. Seine Wahl stieß in der weltweiten Ökumene auf Zustimmung.

 Nach seiner Wahl rief Younan die arabischen Christen in Israel und den Palästinensergebieten zum Bleiben auf. Der Palästinenser rief auf zur Versöhnung zwischen Juden und Christen. Younan war der einzige Kandidat. Er tritt sein Amt mit Ablauf der Vollversammlung am kommenden Dienstag an. In der Geschichte der 1947 im schwedischen Lund gegründeten Organisation gibt es bisher nur Männer im Präsidentenamt.

 Die Kirchen müssen sich Younan zufolge mehr engagieren gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamophopie und im Kampf gegen Aids. Zur Konfliktregion Nahost sagte er, auch in einer hoffnungslosen Situation dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben. Durch interreligiösen Dialog sei auch eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern möglich, sagte der aus einer Flüchtlingsfamilie stammende verheiratete Vater von drei Kindern.

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 Nach seinem Studium in den USA und Finnland war Younan Gemeindepfarrer in Beit Jala und Ramallah. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) geht zurück auf die deutsche Mission im 19. Jahrhundert. Younan ist dort seit 1998 Bischof und zudem Mitglied des Exekutivkomitees des Mittelöstlichen Kirchenrats. Er ist zudem Mitbegründer des «Council of Religious Institutions of the Holy Land», dem Rat religiöser Einrichtungen im Heiligen Land, der sich aus Juden, Muslimen und Christen zusammensetzt. Wegen seiner scharfen Kritik an der israelischen Siedlungspolitik und der Sperranlage, die Israel vom Westjordanland trennt, hat Younan auch den Ruf eines Vertreters palästinensischer Befreiungstheologie.

 In der kontroversen Debatte um den Umgang mit Homosexualität im Lutherischen Weltbund mahnte Younan zu Geduld. Hier sei ein Beratungsprozess in Gange, der 2012 abgeschlossen werde. Zur Frauenordination sagte Younan, diese sei ein «wesentlicher Bestandteil der Identität des Lutherischen Weltbunds». In seiner Heimatkirche ist die Ordination von Frauen zu Geistlichen möglich.

 Die Wahl Younans stieß in den Kirchen in Deutschland auf Zustimmung. Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sicherte ihm Unterstützung für sein schwieriges Amt zu. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, äußerte in einem Glückwunschschreiben seine Hoffnung, dass «der Dialog zwischen der katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund auch künftig in konstruktiver Weise fortgeführt wird.»

Die Vollversammlung des LWB mit und 1.000 Teilnehmern hatte am Dienstag begonnen und geht am 27. Juli zu Ende.

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(Quelle: epd)

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