Im US-Kongressausschuss für Heimatschutz ist eine umstrittene Anhörung zur angeblichen Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung in den USA am Donnerstag (Ortszeit) ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen.
Der Ausschussvorsitzende, der Republikaner Peter King, hielt an seiner Ansicht fest, dass die Terrorgruppe Al Kaida zunehmend Anhänger in den USA suche, und dass man die entstehende «Radikalisierung» ernst nehmen müsse.
Der demokratische Abgeordnete Keith Ellison, einer von zwei Muslimen im Kongress, erklärte hingegen, dass man nicht die gesamte muslimische Bevölkerung für den Extremismus einiger weniger verantwortlich machen dürfe. Die Polizei sei auf die Hilfe muslimischer Bürger angewiesen. Unter Tränen betonte Ellison, Muslime seien ein integraler Teil der Gesellschaft.
Der als Zeuge geladene Sheriff von Los Angeles, Leroy Baca, widersprach Kings These, dass Muslime nicht mit der Polizei kooperierten. Zudem habe es seit 2001 in den USA mehr nicht-muslimische als muslimische extremistische Verschwörungen gegeben.
Die Anhörung stieß bei christlichen und jüdischen Verbänden auf Kritik. Damit werde signalisiert, Muslime seien anders als der Rest der Gesellschaft, bedauerte der Generalsekretär des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Michael Kinnamon. Der Ausschussvorsitzende King hat weitere Anhörungen über die Muslime in den USA in Aussicht gestellt. King ist der Ansicht, es gebe zu viele Moscheen in den Vereinigten Staaten.
(Quelle: epd)
