Wie glaubt ...?

CHRISTIVAL-Leiter Chris Pahl: „In der Stille begegne ich mir selbst – und Jesus“

Chris Pahl ringt in seinem Glauben um die Frage nach Reichtum und Besitz. Er will dabei von Christen aus anderen Ländern lernen.

1. Welches ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel?

Chris Pahl: Die Apostelgeschichte. Diese Geschichten der ersten Christen stecken so voller Hingabe und Kraft. Die erste Jesus-Bewegung hatte richtig Schwung. Davon brauchen wir heute mehr!

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2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikommen würde, was würden Sie kochen? Worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Pahl: Gegrillten Fisch, Brot, Rotwein … das alles isst Jesus in der Bibel, wird er wohl immer noch mögen. (lacht) Ich erahne, dass es Jesus ziemlich egal wäre, was es zu essen gibt und er sich mehr für mich persönlich interessieren würde.

Fragen würde ich ihn nach den Momenten in seinem Leben, in denen er getrauert und gekämpft hat. Wie war das am Kreuz? Was hat dich da durchhalten lassen? Wie bist du mit dem Verrat persönlich umgegangen? Wieso hast du so sehr über Jerusalem geweint?

3. Was ist Ihr persönlicher Zugang zu Gott?

Pahl: Früher war es Lobpreis-Musik oder christliche Veranstaltungen. Heute ist es immer mehr die Stille. In der Stille begegne ich mir selbst – und Jesus.

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit?

Pahl: Aktuell ringe ich mit Gott und anderen Christen um die Frage nach Reichtum und Besitz. Ich merke, wie die Konsumgesellschaft uns Christen sehr stark lockt. In der Bibel und bei den Christen in anderen Ländern sehe ich Verzicht, Zufriedenheit und Großzügigkeit als großen Wachstumsfaktor. Wie kann ich selbst mein Herz nicht an Materielles und Erspartes hängen? Diese Frage treibt mich um.

5. Wofür leben Sie?

Pahl: Ich lebe als Kind Gottes. Diese Identität ist mir wichtig. Als solches versuche ich Gottes Liebe und sein Wesen jeden Tag in die Welt zu bringen. Das mache ich als Papa, Freund, Projektleiter, da wo ich von Gott hineingestellt bin. Am Grab und bei Gott werden nicht die Buchtitel oder Verdienste zählen, sondern die Frage: „Habe ich geliebt?“

Chris Pahl ist Projektleiter des Jugendevents CHRISTIVAL und Autor zahlreicher Jugend- und Sachbücher. Unter anderem hat er das Andachtsbuch „Gottes Powerbank für dein Leben“ geschrieben.


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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6 Kommentare

  1. Nicht das Herz nur an (unseren !!!) Wohlstand hängen

    „Aktuell ringe ich mit Gott und anderen Christen um die Frage nach Reichtum und Besitz. Ich merke, wie die Konsumgesellschaft uns Christen sehr stark lockt. In der Bibel und bei den Christen in anderen Ländern sehe ich Verzicht, Zufriedenheit und Großzügigkeit als großen Wachstumsfaktor. Wie kann ich selbst mein Herz nicht an Materielles und Erspartes hängen“? Da trifft Chris Pahl mitten ins Schwarze. Allerdings würde ich etwas in Zweifel ziehen, dass da jeder in armen Ländern auf Reichtum und Besitz verzichten möchte. Als wir mit einem Dutzend Leute damals 1980 durch die Länder Mittelamerikas fuhren – u. a. Guatemale – da erlebten wir 20-30 Leute in einer Hütte sitzend. Die sassen um einen Fernseher, sahen unsere Krimis, die großen Autos, den Wohlstand und die Lebensart der reichen Länder. Ich glaube kaum, dass dies nicht Neid weckt – oder aber auch das Bestreben dies alles auch zu bekommen. Nun ist ja wirtschaftlicher Wohlstand durchaus erstrebenswert, für jederman auf dieser Welt. Das große Problem ist eher, dass wir alle zu sehr unser Herz daran hängen. Vor allem dass wir die Güter dieser Erde n i c h t teilen, weil auch unser Wirtschaftssystem so leider überhaupt nicht funktioniert. Aber selbst hier die Flüchtlinge in der EU nicht gleichmäßig (problemmindernd) auf alle Länder verteilen, sind hier die Grundübel unserer Modernen. Jesus hätte uns dann aus seiner Bergpredigt zitiert. Da steht viel über Gerechtigkeit, Liebe und zudem in der Geschichte von der Brotvermehrung das eigentliche Wunder im Wunder: Dass die Menschen geteilt haben, obwohl sie arm waren. Teilen sollten wir, wenn es geht auch ein wenig vom eigenen Leben mit anderen. Im übrigen wäre hier wesentlich global zu denken und zu handeln im Angesicht der Bevölkerungsexplosion und der Klimakrise, dann auch eine Strategie des Überlebens. Hier gehen wir, so glaube ich, als Menschheit durch eine Glaubensschule, die hoffentlich eine Lernschule wird. Die großen Katastrophen der Offenbarung, die nicht der Himmel schickt sondern wir uns selbst, sind nicht unabwendbar. Ninive lässt grüßen. Dabei sind es nicht unsere christlichen Gebete die fehlen, sondern mehr unser aller Tun. Am Ende könnte auch stehen die Waffen zu Pflugscharen zu machen und endlich den Krieg zu ächten. Ist das unmöglich ??? Die Atomwaffen gehören auch in die Tonne.

    • zu „Aber selbst hier die Flüchtlinge in der EU nicht gleichmäßig (problemmindernd) auf alle Länder verteilen, sind hier die Grundübel unserer Modernen.“

      Hr. Hehner, bleiben Sie doch mal bei sich! Was tun Sie konkret? Nehmen Sie Fluechtlinge bei sich auf? Zahlen Sie fuer ein oder zwei Familien? Was schlagen Sie denn vor: „Wir nehmen die ganze Welt bei uns auf“? Warum dauernd ueber Neben-Symptome reden und nicht die Ursachen beheben?

      zu „Jesus hätte uns dann aus seiner Bergpredigt zitiert. Da steht viel über Gerechtigkeit, Liebe und zudem in der Geschichte von der Brotvermehrung das eigentliche Wunder im Wunder: Dass die Menschen geteilt haben, obwohl sie arm waren.“

      Hr. Hehner, wozu ist Jesus Christus in diese Welt gekommen? Wollte Er die Armut besiegen? Hat er dauernd Essen verteilt? Schulen und Unterkuenfte gebaut? Oder war SEIN Hauptziel uns mit Gott zu versoehnen und Zugang zu seinem Reich zu verschaffen?
      Was koennte also auch IHRE Hauptmission sein?

      LG Joerg

      • Antwort an Joerg:

        Lieber Schreiber und Lieblingsdisputant ! Flüchtlinge gibt es seit Jahrtausenden und leider wird das Problem sich in der Klimakrise nicht minimieren. Die kommen oft, weil sie wegen Leib und Leben nicht anderes tun können. Soziale Probleme sind aber nicht unlösbar. Wenn jedes EU-Land seinen Anteil beiträgt., also Betroffene aufnehmen würde, wäre das Problem zu 95% gelöst. Wenn dies aber getan würde, könnte man es sogar als das größte Wunder der Neuzeit beschreiben. Dann würden Staaten über ihren Schatten springen. Was ich tue? Mich für soetwas einsetzen. Jesus ist zur Versöhnung mit Gott gekommen. Wenn also – zumindest eine größere Mehrheit der Menschen — sich mit Gott versöhnen lassen würde, würden sie gerne mit anderen Menschen teilen. Soziale Kompetez ist praktischer Glaube. Meine Hauptmission ist also zu schreiben, auch zuzuspitzen, aber ich mache das nicht damit andere sich über mich (nur) ärgern. Eine sehr gute Botschaft in einem Gottesdienst war, dass gemäß Schöpfungsauftrag Gott uns die Erde in die Hände gegeben hat, weil er nur unsere Hände besitzt. Wäre dies n i c h t so, dann würde es reichen nur zu beten. So sollen wir Armut besiegen, Essen veteilen, Schulen und Unterkünfte bauen und Menschen die dies wirklich tun sagen oft, dass sie dies sehr glücklich macht. Die Botschaft Jesu war ja auch: „Was ihr einem dieser meiner geringen Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“! Dabei waren aber nicht nur die Glaubensgenossen gemeint, denn Jesu war Jude und für jüdische Menschen ist Gott für alle Menschen der Welt. Ich bin leider schon älter, nicht gesund und kann nicht mehr viel praktisches tun. Aber was ich kann werde ich weiter tun und andere ärgern. Meine ich aber im letzten Satt eher humorvoll.

        • Vernunft sticht manchmal Erbarmen?

          Danke, Hr. Hehner,

          meist antworten Sie ja nicht auf meine „schwierige Fragen“. Also erstmal Danke.

          zu „Wenn jedes EU-Land seinen Anteil beiträgt., also Betroffene aufnehmen würde, wäre das [Fluechtlings]Problem zu 95% gelöst.“

          Das ist eine Hypothese, die leicht zu entkraeften ist:
          a) Niemand kann andere EU-Laender dazu zwingen. Nur in Autokratien, Weltherrschaft waere das moeglich. Wollen Sie das? Ist es nicht besser zu akzeptieren, wenn die anderen das nicht so wollen (Italien, Griechenland, Polen, Ungarn, etc)?
          b) Es gibt einen Pull-Effekt (Sogwirkung) je besser und bedingungsloser Migranten versorgt werden, je mehr werden kommen. Wissen Sie, wieviele Menschen es auf der Welt gibt, denen es schlechter geht als auf unser typisches Hartz-4-Niveau? Was schaetzen Sie? Was folgt daraus.

          zu „Was ich tue? Mich für soetwas einsetzen.“

          Sie meinen politisch? Oder meinen Sie, indem Sie zB hier kruden Sozialismus immer wieder wiederholen?
          Das Wesen eines Sozialismus ohne Pflichten (Integration, Arbeiten, Eigenverantwortung) ist eine Utopie, die stets ins gesellschaftliche Unglueck gefuehrt hat.

          Natuerlich sollen wir als Christen den Schwachen und Unvermoegenden helfen. Hilfe zur Selbsthilfe. Foerdern und Fordern.
          Stets bemueht, zwischen „Koennen Sie nicht? Oder wollen Sie nicht“ zu unterscheiden. Da liegt der Schluessel zwischen Faulheit/Haengematte und Beduerftigkeit/Erbarmen. Auf beiden Seiten kann man runter fallen. Deshalb muss das demokratisch einvernehmlich austariert werden.
          Wie im Rettungsboot, zu erst die eigene Hilfsfaehigkeit herstellen, dann dem Nachbarn helfen und leider: wenn das Boot zu kentern droht, keine weiteren aufnehmen, sonst gehen alle gemeinsam unter. Ganz normale Vernunft!

          Immer, wenn die Waage sich zu tief in eine Richtung bewegt, kommt das Korrektiv. (vgl skandinav. Laender, erst zu viele Fluechtlinge aufnehmen, dann kaum mehr). Das wird bei uns vermutl. genauso kommen … Egal, wie oft Sie hier gegen anschreiben.

          LG Joerg

          Biblisch: Sie koennen sich selber fuer andere opfern. Sie sollten es jedoch nicht von anderen kollektiv erwarten, ohne deren Zustimmung!

    • Lieber Joachim Müller: Das Lesen der beiden Bibelverse in den verschiedensten Übersetzungen hat mir die Botschaft für uns alle zum diskutierten Thema nicht offenbart. Schreiben Sie doch mal drei Sätze dazu. Das kleine Buch von Davin Wilkerson kenne ich auch nicht.

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