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Das Kreuz – eine Friedensbotschaft?

Wie kann ein Folterinstrument zum größten Symbol des Friedens und der Versöhnung werden? Die Geschichte der Hinrichtung eines Unschuldigen ist für uns eine Botschaft des Friedens und des Lebens.

Von Christof Lenzen

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Schalom! Das ist nicht nur ein alltäglicher Gruß in der israelischen Kultur, sondern ein Begriff aus dem Hebräischen und insbesondere in der Bibel, der weit mehr bedeutet als Frieden im Sinne von Abwesenheit von Krieg. Schalom – damit meint die Bibel umfassenden Frieden, Beziehungsfrieden der Menschen untereinander, mit sich selbst und mit Gott. Schalom möchte offene Enden wieder miteinander verbinden und einen Raum schaffen, in dem Leben in Fülle möglich ist. Also ziemlich genau das Gegenteil von dem, was wir in unserer Welt erleben. Auch wenn die Kriege insgesamt nicht mehr geworden sind – sie sind nähergekommen. Sie rücken uns auf die Pelle. Wir können sie nicht mehr verdrängen. Ukraine, Israel, Unfrieden auf den Straßen, zunehmende Aggressivität im Alltag – wenn wir das mit wachen Augen wahrnehmen, kann das unser Herz beunruhigen, ja ängstigen. Und dann kommt Ostern um die Ecke
und verspricht Schalom. Ausgerechnet Ostern …

Ein Tod als Freudenbotschaft?

Denn was geschieht an Ostern? Da wird dieser Jesus gefoltert und ans Kreuz genagelt, die damals grausamste Hinrichtungsmethode. Diese Art der Hinrichtungsart war weit verbreitet im römischen Reich – Jesus war kein Sonderfall, er verreckte, erstickte, verblutete wie tausend andere an einem Kreuz. Deswegen geht es letztlich gar nicht um diese Grausamkeit. Wir müssen sie nicht betonen, um den Tod von Jesu noch bedeutsamer zu machen. Erstaunlich ist aber doch genau das: Als die Engel die Geburt von Jesus ankündigten, sprachen sie von „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Und nun soll ausgerechnet dieser grausame Tod ein Ausdruck des Friedens sein? Wohlgefallen bei den Menschen? Soll dieser Frieden am Kreuz enden? Sicher nicht! Wie kann das alles eine Friedensbotschaft sein? Es klingt eher so, als sei Ostern nur ein weiteres trübes Detail im schweren und belastenden Nachrichtenwust, das die Grausamkeit der Menschen deutlich macht. Und doch … ist da mehr drin! Viel mehr! Aber gehen wir zunächst einen Schritt zurück.

Die Sehnsucht nach Frieden

In uns allen ist eine tiefe Sehnsucht nach Frieden. Nach Versöhnung. Nach heilem und heilsamem Leben, nach versöhnten Beziehungen, persönlich und weltweit. Die Bibel sagt dazu: „Uns ist die Ewigkeit ins Herz gelegt.“ Wir sehnen uns nach einer anderen Welt, nach dem Paradies, nach einer Welt ohne Zerbruch, Wunden und Tränen. C. S. Lewis, Autor und Freund von J. R. R. Tolkien, schrieb einmal: „Wenn wir uns mit einer Sehnsucht wiederfinden, die durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass wir für eine andere Welt gemacht wurden.“ Dieser Sehnsucht in uns nach einer friedlichen und versöhnten Welt steht eine Leere gegenüber. Eine innere Leere, weil eben diese Sehnsucht keine echte und bleibende Befriedigung erfährt. Wir erleben Dunkelheit, Zerbruch, das Schwächer-Werden und Nachlassen, eigenes Versagen – nicht nur auf globaler Ebene, sondern auch in unserem eigenen Leben. Das macht unendlich traurig. Damit diese Trauer nicht so sehr schmerzt, füllen wir die Leere mit allem Möglichen, mit Ersatzstoffen für das Paradies, mit Mitteln zum kurzfristigen Glück und Dingen, die uns das Gefühl von Kontrolle vermitteln. Erfolg, Macht, Essen, Alkohol, Anerkennung – all das soll die Leere füllen, die unsere Sehnsucht hinterlässt, wenn sie auf die reale Welt trifft. Dabei schreit unsere Seele nur nach einem: Schalom. Ganzheitlichem, allumfassendem Frieden. „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in [Gott]“ – so hat es der Kirchenvater Augustinus schon ausgedrückt. Er hatte durch sehr bewegte Lebenserfahrungen eine Ahnung davon, was es bedeutet, seine Leere mit Dingen zu füllen, die keinen nachhaltigen Frieden schaffen.

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Der Weg des Friedens

All das beschreibt den Ist-Zustand des Menschen seit Jahrtausenden. So sind wir. Und genau in diese Welt kommt Jesus. Wird in Dunkelheit hineingeboren. Er beendet jeden unserer eigenen Versuche, Gott irgendwie näherzukommen, indem er selbst den Abstand zwischen uns überwindet. Indem er alles vollendet, alle oberflächliche Religion wegnimmt und stattdessen eine vertraute, unzerstörbare Beziehung zwischen Gott und Mensch stiftet. Doch das ging nicht mit einem Fingerschnipsen. Ostern schildert uns in extrem kondensierter Form, wie ein realistischer Weg zu Frieden und Versöhnung ohne rosarote Brille aussehen kann. Denn so beschreitet ihn Gott in seinem Sohn Jesus. Was geschieht da? Wie kann ein Folterinstrument, das Kreuz, zum größten Symbol des Friedens und der Versöhnung werden? Dieser Jesus, von dem es heißt, dass er alles Göttliche hinter sich gelassen hat und ganz Mensch wurde, lebt dennoch in einer nie da gewesenen Einheit mit seinem Vater (vertikaler Schalom). Gleichzeitig sucht er tiefe und echte Beziehungen mit Menschen, die im Unfrieden leben, weil sie von den Mächtigen, den weltlichen und religiösen Führern, von ihrer Kultur oder der Volksmeinung ausgegrenzt werden – Zöllner, Prostituierte, Frauen, Ausländer und viele andere (horizontaler Schalom). Jesus gießt seine Liebe hinein in diese dunkle Welt. Und sie war damals nicht heller als heute! Es gab nie eine gute alte Zeit – die Dunkelheit der Welt hatte lediglich andere Gesichter. Jesus rüttelt an dem, was immer selbstverständlich war. Erträgt das die Welt? Nein! Jemand wie Jesus ist hochgradig gefährlich, weil er alles auf den Kopf stellt! Religiosität, Machtstrukturen, Normalität und Normen – selbst den Weg, wie man gottgefällig leben kann (durch Erfüllung von Gesetzen), bürstet er gegen den Strich. Das ertragen die nicht, die von diesen Systemen profitieren. Ein solcher Mensch ist auf seine Weise gefährlicher als alle Waffen dieser Welt. Und es kommt, wie es kommen muss. Dieser Jesus muss beseitigt werden. Der, der ohne Sünde (ohne Unfrieden und Beziehungsstörungen) ist, wird unschuldig ans Kreuz genagelt. Das Böse in uns zeigt seine grinsende Fratze und schleudert sich mit aller Gewalt auf den, der da am Kreuz hängt. Was für eine Niederlage!

Die Liebe siegt

Ist hier die Geschichte zu Ende? Haben die alten Systeme, Strukturen, Normen gesiegt? Im Gegenteil! Selbst am Kreuz – beladen mit der gebündelten Schuld der Welt – weigert sich Jesus (und mit ihm Gott, denn in Jesus zeigt sich Gott, wie er ist), mit dem Lieben aufzuhören: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, sagt er. Jesus verweigert sich dem Hass, der Rache, dem „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ – er liebt einfach weiter. Noch im Sterben beauftragt er den Jünger Johannes, seine Mutter Maria zu versorgen. Er ermöglicht einem Verbrecher, der neben ihm hängt, die Versöhnung und verspricht ihm, dass er nun Schalom erleben darf.

Jesus liebt einfach weiter

Wo war Gott zu diesem Zeitpunkt? Er war ganz nah dran, hat mit Jesus geweint, getrauert, gelitten. Und sich geweigert, einzugreifen. Weil er wusste, dass die größte Liebe und Gnade auf das größte Dunkel treffen muss, um dieses endlich zu besiegen. Denn nur wenn die Liebe am Kreuz hochgehalten wird und besteht, kann es später für uns alle heißen, dass uns „nichts von der Liebe Gottes trennen kann, nichts und niemand!“ Nur dann sind wir sicher, dass die Versöhnung zwischen Gott und Mensch gilt. Ein für alle Mal. Untrennbar.

Vom Dunkel ins Licht

Jesus stirbt. Doch dieser Tod ist nicht das Ende. Es endet nicht in Dunkelheit. Das Grab öffnet sich. Es wird hell. Jesus besiegt das ultimative Dunkel – den Tod selbst. Nicht mehr Vergänglichkeit, Streit, Zerbruch und Scheitern, sondern das Leben hat das letzte Wort über alle, die zu Jesus gehören. Weil Jesus uns mit Gott versöhnt. Ohne Bedingungen. Ohne Wenn und Aber. Und wir dürfen in diesem Frieden mit Gott auch mehr und mehr entdecken, wie wir versöhnt mit uns selbst und mit anderen leben können. Wie finde ich diese Versöhnung, diesen Frieden? Ich habe das persönlich als ein schlichtes „Ja“ erlebt. Ein Ja zu dem, was Ostern geschehen ist. Ein „Ja“ zu der Zusage Gottes: „Du musst nichts Religiöses oder sonst was leisten, um mich zu erreichen – ich habe das alles erledigt, weil ich dich liebe. Nimm das einfach für dich an, und wir gehen diesen Lebensweg gemeinsam.“ Nun ist es an uns, zu antworten. Damit Friede im Herzen einkehren kann. Schalom! Endlich. Gesegnete Ostern!

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Christof Lenzen ist Pastor der Stadtmission Hanau.


Das Osterspecial von Lebenslust berichtet in vielfältigen Beiträgen von Menschen, die sich auf die Suche nach der österlichen Botschaft gemacht haben. Frieden ist das Versprechen von Ostern: Gott wurde in Jesus Mensch und kam auf diese Erde, um für unsere Schuld zu bezahlen, damit wir Frieden mit ihm haben können.

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4 Kommentare

  1. Gottes Gedanken sind höher als unsere Gedanken

    Alles was Sie schreiben, lieber Stammtischbrude, ist wohl völlig richtig. Allerdings habe ich große Zweifel, ob folgendes unabdingbar zutreffend ist wenn Sie schreiben: „Ohne Glaube aber ist es unmöglich Gott zu gefallen“ ! Denn dies ist völlig zu hart und ausgrenzend, sondern trifft uns selbst nicht selten – auch wenn wir uns fromm dünken. Ich schließe mich da ein. Denn Glaube (und glauben) ist wesentlich vorallem „Vertrauen“. Auch wenn ich großes Vertrauen grundsätzlich habe, aber manchmal fehlt es mir doch. Ich bin dann so wie Thomas, der erst sehen muss um wirklich zu vertrauen, also eigentlich Wunder braucht. Selbst Petrus schüttelt den Kopf, als er Ostern ins leere Grab blickt. Und dann gibt es viele Milliarden Menschen bereits vor uns als Gestorbene, als die Juden und uns Christen noch nicht gab. Oder Milliarden anderer Erdbewohner vor uns.. Ich wäre hier also absolut vorsichtig, die wohlbekannte FREIE GNADE GOTTES infrage zu stellen. Dazu kommt, dass Jesus ausdrücklich nicht als ein Richter wiederkommen will (höchstens als Zurechtrücker,) weil er als Friedefürst kommt, der mit einer milden Hand regieren wird. Selbst die frommen Ev. Marienschwestern in Darmstadt, die heute eher als fundamentalitisch gelten (was so nicht stimmt) glauben fest daran, dass gerade diie Liebe Gottes unbegrenzt und grenzenlos ist. Auch im Sinne von den alttestamentlichen Worten „meine Gedanken sind höher als eure Gedanken“!. Man möge bedenken: Jesus hat nicht versprochen, es einmal zu versuchen die Welt zu erlösen, sondern er hat die Welt erlöst am Kreuz. Und dort ist er auch für ALLE MENSCHEN gestorben. Und wenn Gott mit seinem Werk nicht scheitern kann, weil ein Gott der scheitert, keiner ist. Aber dennoch und gerade deshalb: Unsere Erlösung und die der gesamten Schöpfung ist keinesfalls nunmehr unser Werk, nur bei uns muss es anfangen. Und wir vergeben dann ja auch Feinden, die nie auf Erden Christen werden. Und ich vermag nicht jener Gedankenakrobatik zu kapieren, die von uns Nächsten-und Feindesliebe verlangt, aber davon ausgeht dass Gott dies für sich ausschließt. Und da schließt sich der Kreis: Weil Jesus für seine Feinde starb und sie liebte und nicht hasste. Aber bitte nicht verwechseln: Er liebt nicht Hass und die Untaten von Feinden. Aber er begibt sich nicht auf die Ebene des „so du mir, so ich dir“! Wäre dies nicht so, dann müsste ich stark am Kreuzestod für alle Menschen zweifeln, weil er allerdings in unserer irdischen Wirklichkeit noch kein Jota Entfaltung erfährt. Das Kreuz als Skandal, als Fallstrick, ein furchtbares Ärgernis, auch deshalbweil es alle Menschen ohne eigenen Verdienst freispricht.Nicht weil sie frei von Schuld sind, aber befreit von Strafe. Denn aber Ende aller Tage werden sich alle Knie beugen für dem Sohn Gottes, und ich denke Knie beugen sich im Sinne des Himmels immer freiwillig.

    • Man sollte unterscheiden zwischen dem „rettenden Glauben“, der uns ein für allemal in „das Reich seines lieben Sohnes versetzt“ (Kol 1, 13) und dem Glauben in „alltäglichen Herausforderungen“. Wir Evangelikale nennen das Eine, Bekehrung oder Wiedergeburt. Das Andere, könnte eine schwere Krankheit sein, oder ein dramatischer Ehekonflikt, wo das erwähnte „Vertrauen in Gott“ gefordert ist und es ist richtig, da werden wir alle immer wieder schwach und dies vermutlich bis zum Lebensende.
      „Ohne Glaube aber ist es unmöglich Gott zu gefallen“ Dies ist ein Vers aus dem Hebräerbrief. Er korrespondiert mit der Theologie des Paulus im Römerbrief der im Satz gipfelt “ der Gerechte wird aus Glauben leben“ und “ Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben.“ In diesen wenigen Bibelstellen ist die protestantische Lehre von der Erlösung komprimiert dargestellt.
      „Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Unser apostolisches Glaubensbekenntnis geht richtigerweise von einem „jüngsten Gericht“ aus. Natürlich wirft das Fragen auf und ich glaube selbst die bestenTheologen tun sich schwer auf alles eine Antwort zu finden. Wessen ich mir sicher bin ist: Gott ist ein gerechter Richter ! Niemand wird bestraft der es nicht verdient hat! Ich vermute der Himmel wird voll sein Menschen die es nicht verdient haben und die Hölle wird voll sein von Menschen die es verdient haben! Erfasse es wer kann !
      Liebe ohne Gerechtigkeit und Wahrheit kann und mag ich mir nicht vorstellen! Das kollidiert auch nicht mit dem Aufruf zur Feindesliebe und der Forderung zu vergeben. Gott aber entzieht uns schwachen Menschen das Recht zu richten, “ richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“
      „Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“ Und „Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. Und, „ So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir wird sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen.“ Freiwillig oder nicht ? Schaumermal !

  2. Mein Wort zu Karfreitag

    In den ersten Sätzen (bis zum Zitat Ende) habe ich Christof Lenzen in jesus.de zitiert und noch schlußgefolgert wegen Gottes sehr großer Liebe.
    „Wird die Liebe siegen: Ist die Geschichte Jesu am Kreuz zuende? Haben die alten Systeme, Strukturen, Normen gesiegt? Im Gegenteil! Selbst am Kreuz – beladen mit der gebündelten Schuld der Welt – weigert sich Jesus (und mit ihm Gott, denn in Jesus zeigt sich Gott, wie er ist), mit dem Lieben aufzuhören: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, sagt er. Jesus verweigert sich dem Hass, der Rache, dem „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ – er liebt einfach weiter. Noch im Sterben beauftragt er den Jünger Johannes, seine Mutter Maria zu versorgen. Er ermöglicht einem Verbrecher, der neben ihm hängt, die Versöhnung und verspricht ihm, dass er nun Schalom erleben darf“! (Zitat Ende)

    Ich glaube, damit hat Christof Lenzen stark auf den Punkt gebracht, w i e Gott ist: Nämlich kein Herrscher oder Herrscherin wie unsere Tyrannen der Geschichte, die mit Gewalt regieren und wo schon im Alten Testament von einem Turm der Macht erzählt wird, in denen die Herrscher wie im Elfenbeintürmen sitzen und dann niemand mehr den anderen wirklich versteht. Solche Macht fällt wie der Turm zu Babel. Es wird den Mächtigen, die mit Gewalt Frieden erdrücken, nicht der entgültige Sieg versprochen. Im Gegenteil: Wenn – wie Jesus sagt – das Reich Gottes in uns ist – in unserem Inneren, ein Gesetz der Liebe, dann gibt es Hoffnung. Hier fängt Gottes Reich an und es endet in der Ewigkeit. Die Welt kann man nur anfangen in kleinen Schritten zu ändern: Auch mit Friedensschluß an den Gärten und Zäunen, zwischen Parteien, Ideologien und gegen die Unerbittlichkeit von unseren absoluten richtigen Wahrheiten

    Aber damit ist uns auch gesagt dass es Sinn macht, wenn Todfeinde miteinander reden und dabei viele Tassen Tee trinken. Wie Nelson Mandela, der einen gewaltsamen Aufstand der Weißen verhinderte, Versöhnung schuf und damit den Grundstein legte zur Abschaffung der Trennung von Menschen mit schwarzer und weißer Hautfarbe. Das gilt auch für alle Kriege und es kann gar kein heutiger Tyrann so böse sein, dass man nicht wenigstens versucht auf ihn einzudringen und ihn regelrecht zum Frieden zu zwingen. Richtige Versöhnung beginnt aber erst dort, wenn sie ganz ernst gemeint wird. Wenn Menschen Schlußstriche ziehen. Vergebung stattfindet. Neuanfänge sind. So wie Jesus von Nazareth unsere Perspektive auf Gott verändert. Wir sehen: Dies ist kein Gott der ewigen Verdammnis, sondern in Jesus der Friedefürst, der kommt um alle zu erlösen und nicht hinzurichten. Sonst wäre das Kreuz umsonst aufgerichtet und Jesus sinnlos gestorben, wenn damit nicht jeder Mensch, der dies möchte, in Zeit und Ewigkeit erlöst werden kann. Das Gott die Mächtigen vom Thron stürzt, ist nicht militärisch gemeint, sondern geistig-geistlich. Die Letzten werden die Ersten sein: Die Hungernden dieser Welt, die Randsiedler, die Abgestempelten und denen im Hamsterrad ihres Lebens die Luft wegbleibt. Denn Gottes Liebe kann sich niemand verdienen. Sie ist himmlisch-notariell das Kreuz von Golgatha, an dem Gott unsere Schuld einfach ersatzlos durchstreicht: Die Strafe liegt auf ihm damit wir Frieden hätten. Daher gibt es keine Strafen im Himmel, sondern die Heimkehr des Verlorenen Sohnes und der Verlorenen Tochter.

  3. Der Shalom Gottes: ein vielschichtiger Friede ! „Er ist unser Friede“ sagt Paulus über Jesus im Epheserbrief, er beendet die Feindschaft zwischen Gott und dem Menschen. Man könnte sagen ein „juristischer Friede“. Dann ist das Reich Gottes „nicht essen und trinken, sondern Friede und Freude im hl Geist“ ! Ich glaube man darf von einem seelischen „Alltagsfrieden “ sprechen ohne Gottes Werk abzuwerten. Und dann ist Jesus noch der Friedefürst, der den langersehnten Frieden auf Erden bringen wird, am Ende der Tage, nach dem letzten Gericht über Satan seinen Engel und allen dem Evangelium ungehorsamen Menschen ! Vielleicht noch erwähnenswert, die Aussendung der Jünger und eine Handlungsanweisung dazu, „Friede sei diesem Haus“ -„und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden“.  Hier wird deutlich, die Reaktion der Menschen auf das Friedensangebot Gottes ist relevant für das Ende der Geschichte ! „Ohne Glaube aber ist es unmöglich Gott zu gefallen“ !

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