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Weihnachten aus kosmologischer Sicht

Ein Blick in den Sternenhimmel lässt uns erahnen, wie klein und bedeutungslos wir Menschen aus kosmologischer Sicht sind – aber nicht in Gottes Augen.

Von Pfarrer Alexander Garth

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Nach einem warmen Sommertag in den Alpen: Ich beschließe, die laue Nacht im Freien zu übernachten. Ich liege auf Wiese und Isomatte in 2.300 Metern Höhe. Es ist stockdunkel. Über mir wölbt sich die Milchstraße wie ein Schleier aus Licht. Mir stockt der Atem vor dieser überwältigenden Schönheit.

Gigantische Dimensionen

Unsere Galaxie, sie ist gigantisch groß. 100.000 Jahre braucht das Licht von einem Ende bis zum anderen. Über 100 Milliarden Sterne leuchten in ihr. Und ich kleiner Mensch bin ein Teil dieses gigantischen Universums. Begonnen hat es vor 13,8 Milliarden Jahren. Von einem unendlich winzigen Punkt aus, kleiner als ein Atomkern, wurde das Universum gestartet. Der Urknall. Zeit, Raum und Materie entstanden. Die Naturgesetze wurden in Existenz gerufen samt den Naturkonstanten wie Gravitation, Elektromagnetismus und der geheimnisvollen Zahl Pi. Seitdem dehnt sich das Universum aus, mit unglaublicher Geschwindigkeit. Das Echo dieser urgewaltigen Explosion kann man heute noch als kosmische Hintergrundstrahlung im gesamten Universum messen. Es gibt nicht nur unsere Milchstraße. Zum Universum gehören viele Milliarden Galaxien.

Die Ausmaße des Universums sind unermesslich. Wie groß es wirklich ist, weiß niemand. Man schätzt es auf mindestens 100 Milliarden Lichtjahre. Und ich liege geborgen, fasziniert und staunend in meinem Schlafsack auf unserem Planeten, meinem Zuhause. Ich komme mir unendlich klein vor. Was bin ich, was ist die Erde in Anbetracht der gigantischen Dimension des Universums? Unser Sonnensystem mit unserer Erde ist weniger als ein Staubkorn in den unermesslichen Weiten. Unsere Freuden, Leiden, Kriege, Verbrechen, unsere kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen, unsere Probleme und Leidenschaften – alles wird klein und unbedeutend. Hat der Nobelpreisträger Jacques Monod nicht recht, wenn er schreibt: „Der Mensch muss endlich aus seinem tausendjährigen Traum erwachen und seine totale Verlassenheit erkennen. Er weiß nun, dass er seinen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen“? Sind wir verlassen? Sind wir einfach nur Produkte eines kalten Zufalls?

Nachthimmel mit Blick ins Universum
Symbolbild: Unsplash, Solomon Vincentiu

Der Initiator der Welt

Eines Tages gibt es uns nicht mehr – spätestens, wenn die Sonne zum roten Riesen wird und unser Planetensystem verschlingt oder wenn unsere Galaxie mit der Andromedagalaxie kollidiert. Die Wissenschaft weiß heute, wann das ungefähr passieren wird. Ich frage mich: Als das Universum gestartet wurde, gab es da jemanden, der einen Plan, eine Idee hatte für das Ganze? Und der Urknall: Hat da jemand geknallt? War da eine uns unendlich überlegene kreative Intelligenz am Werk? Seit es die Menschen gibt, haben sie so eine Ahnung. Die Ahnung sollte zur Gewissheit werden. Der Initiator der Welt, der alles, was es gibt, ins Dasein rief, startete eine grandiose Kommunikationsoffensive. Er wurde einer von uns. In der Bibel wird das so beschrieben: „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“ Gottes Liebe und Macht wurden ein Mensch wie wir, um mit uns zu leben und uns zu zeigen, was Menschsein heißt, wie man lebt und liebt. Er sagte den Menschen, wie Gott wirklich ist und was sein Wille und Plan sind, damit ihr Leben gelingt. Jesus zeigte mit seinen Heilungen und Wundern, dass er wahrhaftig von Gott kommt und im Auftrag und in der Kraft Gottes wirkt. Die Menschen ertrugen das nicht und töteten ihn. Es war das große Zeichen Gottes. Er ließ sich von uns zu Tode schinden, um uns zu zeigen: Ich bin ganz auf eurer Seite; ich liebe euch, meine Geschöpfe, und ihr sollt mir vertrauen. Der Astronaut James Irwin, Pilot der Mondlandefähre auf der Apollo-15-Mission, sagte: „Der größte Tag in der menschlichen Geschichte war nicht, als der erste Mensch den Mond betrat, sondern als Gottes Sohn auf die Erde kam.“

Alexander Garth ist evangelischer Pfarrer in Berlin, Gemeindegründer, Projektentwickler und Buchautor (www.alexandergarth.de)


Ausgabe 4/23

Dieser Artikel ist in der Zeitschrift lebenslust erschienen. Lebenslust ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

6 Kommentare

    • Gottes Gedanken sind unsere Welt

      Liebe Irene Cunsolo-Hauptmann: Theologisch ist heute wirklich klar ersichtlich, dass die Schöpfungsgeschichte ein antikes Glaubensbekenntnis ist und zudem auch ein Schöpfungshymnus. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Autoren der Schöpfungsgeschichten hier eigentlich zwei Geschichten zusammenfassten, die im Detail unterschiedlich sind. Was also bedeutet dass sie wohl meinten: Es kann so – oder etwas anders gewesen sein. Der Urknall ist eine wissenschaftliche Behauptung, die mit der Schöpfungswirklichkeit Gottes in keinerlei Widerspruch steht. Denn Sie müssen sich ja fragen, was wohl vor dem Urknall war. Es muss dort eine Form von Energie gewesen sein, die auch vor dem Urknall präsent war. Ganz am Anfang, wo nur ein Nichts war, steht daher Gottes Wort, mit dem er dann alles wirklich erschuf. Gewissermaßen also nur aus sich selbst. Unsere katholischen Mitchristen sagen, wir seien Geist von Gottes Geist – also sind gewissermaßen (bildlich ausgedrückt wie seine Kinder) aus Gott gemacht. Dazu passt, dass wir eigentlich Ebenbild Gottes sein sollten. Deshalb sind Gottes Gedanken gewissermaßen das Kondensieren aller Wirklichkeit, wie wir das Universum, unsere Welt und uns selbst erleben: Gott als eine allesumfassende Wirklichkeit. Aber da sind wir wieder bei der Schöpfungsgeschichte, die auch wenn sie antik, doch nah an der Wirklichkeit ist: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde – steht so auch in der Bibel. Das wussten auch die Menschen vor vielen Jahrtausenden bereits intuitiv. Ein einfacheres Bild für den Schöpfungsakt von uns Menschen gebraucht die Bibel, dass er den Menschen aus Lehm formte und ihm danach den Hauch des Lebens einhauchte. Wir sind also viel mehr als ein biologisches Wesen, was nicht nur wie eine recht vollkommene Menschine funktioniert – wir haben einen inneren Kern, einen geistlichen Leib, so etwas was man als Seele bezeichnen kann. Und wir gehen wieder zu Gott zurück, wenn wir sterben. Einfach ausgedrückt: Gehen nachhause.

      • Lieber Bernd Hehner,
        warum diese ‚Flut‘ theologischer und ‚pseudo-naturwissentlicher‘ menschlicher Gedanken auf die einfache Feststellung von Irene Cunsolo-Hauptmann, was in ihrer Bibel steht (in meiner übrigens auch)? Warum kann ich das Wort Gottes nicht einfach stehen lassen und es in kindlichem Glauben annehmen, wie es Jesus sinngemäß gesagt hat? Warum sollte ich mir das Wort Gottes durch menschlich(!)-theologische Gedankengänge ‚uminterpretieren‘ lassen? Ich habe mit dem ’stehen lassen‘ und dem kindlichen Vertrauen sehr gute Erfahrungen gemacht, auch wenn ich jetzt schon ein ‚alter‘ Mensch bin, der immer wieder fasziniert-staunend vor dem grandios anwachsenden Wissensstand der naturwissentschaftlich-astronomischen Erkenntnissen steht …
        Mir endet obiger Artikel von Alexander Garth nur etwas ‚zu abrupt‘: Vom Tod Jesu ist noch die Rede, von seiner Auferstehung leider nicht …
        LG

        • „Warum kann ich das Wort Gottes nicht einfach stehen lassen und es in kindlichem Glauben annehmen?“ Sie können es ja auf jeden Fall für sich so stehen lassen. Kritisch würde es ja erst werden, wenn Sie die andere Sichtweise nicht stehen lassen könnten.
          Sie fragen: „Warum sollte ich mir das Wort Gottes … ‚uminterpretieren‘ lassen?“ Es ist ja gerade k e i n Uminterpretieren. Seriöse Naturwissenschaft beschreibt etwas aus dieser Welt. Sie sagt nichts aus über Dinge, die sie nicht fassen kann. Dadurch wird das Wort Gottes nicht „uminterpretiert“. Die Bibel ist kein naturwissenschaftlicher Bericht. Gott gibt uns viele Fähigkeiten, die Dinge dieser Welt zu erkennen. Aber das Wunder der Schöpfung können wir sowieso nicht tief genug begreifen, wir können nur staunen und dankbar sein. Wenn Sie es gern in der Symbolik von 7 Tagen ausgedrückt haben möchte, wörtlich verstehen möchten, ist das kein größeres Wunder als eine Welterschaffung in ca. 14 Milliarden Jahren. Beidesmal geht es letztlich über unseren Verstand. Aber warum kann ich nicht einfach die Naturwissenschaft so stehen lassen? Und gerade auch über dieses Wunder, das die Naturwissenschaft nahelegt, Menschen zum Kontakt mit Gott anregen?

        • Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen

          Lieber Rfsk: Ich habe in meiner Kommentierung nicht abseitige theologische oder pseudo-naturwissenschaftliche Gedanken geäußert. Ich bin kein Evangelikaler, auch würde ich mich nicht als ein liberaler Christ bezeichnen. Ich bin nur einfach ein „Christ“. Allerdings: Theologisch ist die 1) SCHÖPFUNGSGESCHICHTE EIN ANTIKES GLAUBENSBEKENNTNIS – zudem auch eine Art von einem Schöpfungshymnus. 2) SELBSTVERSTÄNDLICH IST DIE BIBEL GOTTES WORT. So wie auch des Pfarrers, Priesters oder der Prädikantin Wort im Gottesdienst. 3) Denn alles überliefert wird, ist immer (und bleibt auch) als: „DIE BIBEL GOTTES WORT DURCH MENSCHENWORT“. Dies haben sogar auch unsere evangelikalen Mitchristen durchaus sinngemäß so überwiegend anerkannt. Denn auch die Bibel irrt, etwa dass die Erde nach antiker Ansicht eine Scheibe sei, die Welt in 6 Tagen erschaffen wurde – und wenn der/die Pfarrer:in etwas in ihrer eigenen theologischen Erkenntnis beisteuert, was so nicht in der Bibel steht. Allerdings kann die Pfarrerin da auch recht haben, denn die Bibel ist kein Rezeptbuch für jegliches Problem und gibt keine perfekten naturwissenschaftlichen und theologisch widerspruchsfreien Antworten. Zudem beim Weitergeben und dann dem Aufschreiben von Glaubenserfahrung in der Vergangenheit gab es zudem Übermittlungsprobleme. Dass Adam und Eva nun wirkliche Menschen waren (sie stehen nur stellvertretend für uns alle in der Bibel), würde fast jede unsererWissenschaften samt Kosmologie ad absurdum führen. Dann wären wir alle genetische Nachkommen von Adam und Eva. Was die Sintflutgeschichte, vermutlich aber eine tatsächliche Naturkatastrophe – und die Hilfe durch Gott – beschreibt, kann so nur im Kern wahr sein. Denn wären ausser Noah und seiner Familie alle ertrunken, hätten die amerikanischen Indianer nicht von der 10 Meter hohen Flutwelle berichtet, die man schon lange vorher hörte. Und jene Geschichte wäre, als Widerhall von Geschehnissen, nicht überall in allen Kontinenten erzählt worden. Glauben Sie – oder lieber Setlsam – wirklich daran, dass ein liebender Gott alle Menschen auf allen Kontinenten in der Noah-Geschichte ertrinken lässt, weil sie böse sind von Jugend auf sind. Aber anschließend feststellt „ich (Gott) habe mich geirrt“. Glauben sie ernsthaft, Gott irre sich? Eher dann die Überlieferer, denn sie deuten eine Naturkatastrophe als Strafe Gottes. Immerhin kam doch Jesus als der Friedefürst, der alle Menschen erlösen will, auch jene die zur Zeit Noah lebten. Und wenn Gott Liebe ist, wirft er auch kein Feuer vom Himmel. Dies sind keinerlei abseitigen Gedanken, sondern ichschreibe dass, was seit Luther relativ unbestritten ist: Erstens muss man die Bibel auslegen und zweitens auslegen an der Person und dem Werk Jesu. Ich selbst glaube an alles was in der Bibel steht, aber nicht an ihre Wortwörtlichkeit. Lesen Sie doch mal die oftmals unendliche Mühe der von Glaubenslehrern geschriebenen Begründungen, die an die Wortwörtlichkeit der Bibel glauben und wie mühsam dabei ihre Begründungen sind, weshalb sie am Ende dann doch einiges nur als sinngemäße Wahrheit einstufen. Natürlich soll laut Jesus kein Satzzeichen und kein einziges Wort am Wort Gottes geändert werden. Aber da dachte er an die Abschreiber (etwa später auch jene bei den Mönchen), die ihre überlieferten Texte fehlerfrei halten mussten. Denn alleine das kleine Wörtlich „“nicht““ kann den Sinn einer Aussage ins pure Gegenteil verdrehen.

          Wir alle könnten ohne Probleme auch unsere eigene Bibel schreiben, wenn jede/r seine Glaubenserfahrungen aufschreiben würde. Aber eine solche Bibel ist dann wie unsere Heilige Schrift eben nicht vom Himmel gefallen, sondern ein menschliches Werk. Menschen haben dann ebenfalls entschieden, welche Bücher in die Bibel kamen und welche nicht – nach dem Grad der Glaubwürdigkeit der überlieferten Texte. Übrigens gilt diese meine Antwort auch für den lieben Seltsam. Und selbstverständlich begreifen wir auch vom Universum nur sehr wenig. Selbst unsere Glaubensvorfahren – die Juden – haben in vielen Jahrhunderten eine umfangreiche Bibliothek eigener Schriften erstellt, wie man die Wahrheit über Gott verstehen soll: Mit viel Weisheit ebenso.
          Jesus hat einfach das Viele was schon damals zum Glauben erklärt wurde, einfach und kompakt zusammen gefasst: Wir sollen und dürfen Gott lieben, den Nächsten und uns selbst. Diese ist das ganze Gesetz und alle Propheten. Eine größere Wirklichkeit wie Gott gibt es nicht in meinem Leben.

  1. Gott ist Liebe pur

    Die Größe Gottes wird nur dadurch noch viel größer empfunden, wenn wir wissen: Gott selbst ist unendlich sowohl in seinem Wesen als auch in seinen Möglichkeiten und er ist eine das ganze bereits ziemlich unendliche Universum umfassende Wirklichkeit. Ich glaube unverbrüchlich daran, dass alles was existiert, also alle Wirklichkeit, die Kondensierung der Gedanken Gottes ist. Man schätzt (durchaus unterschiedlich) unsere eigene Galaxis auf 200 bis 400 Milliarden Sonnen. Es könnte 1 Billion Galaxien geben. Niemand kann ausschließen und logisch begründen, warum es nur einen Urknall und ein Universum geben sollte, genauso ist auch ein Multiversum möglich. Ein solch großer Gott wurde als ein kleines Baby in einer unüberdachten Notunterkunft, von einer minderjährigen Mutter geboren.,Er sprach und lebte die Liebe Gottes als Jesus von Nazareth und in ihm kam Gott in diese Welt. Am Kreuz von Golgatha zeigte er seine Liebe und versöhnte für alle Zeiten mit Gott. Unser Schöpfer, auch als sein Sohn, oder als Heiliger Geist, arbeitet unten. Der Erschaffer aller Welten und Kreaturenaus sich selbst, bleibt ein Gegenüber, wie der beste Vater und die beste Mutter und als fähigstes Arzt im Universum. Er ist eine Kraft, die uns ermöglich,t nie in einen tiefen und unendlichen Abgrund zu stürzen. Spätestens wenn wir sterben fallen wir nur ins eine Hand. Alles lässt sich auch ganz einfach ausdrücken: Gott ist Liebe pur. Nur darum geht es wirklich und fundamental.

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