In Hamburg hat sich aus einer kirchlichen Initiative heraus das Aktionsbündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten!” konstituiert, das nach eigenen Angaben die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer unterstützen will.
Man wolle dort „humanitär handeln“ und „nicht tatenlos zusehen“, wo staatliche Seenotrettung fehle. Zu den Bündnispartnern zählen neben der EKD der CVJM, verschiedene diakonische Werke, die Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF), Ärzte ohne Grenzen, der Bund evangelische-freikirchlicher Gemeinden (BEFG), Pro Asyl sowie weitere kirchliche und säkulare Einrichtungen und Werke.
Das Bündnis verfolgt laut Pressemitteilung vier Ziele: Das Recht auf Seenotrettung als Teil des Völkerrechts an den Grenzen Europas wieder umzusetzen. Dazu wolle man sich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung einsetzen. Das Bündnis fordert außerdem „faire Asylverfahren“ für Menschen, die nach Europa fliehen und fordert, dass Kommunen, die sich zu „sicheren Häfen“ erklärt haben, die rechtlichen Möglichkeiten erhalten, zusätzliche Schutzsuchende aufzunehmen.
Nicht an das „tausendfache Sterben gewöhnen“
„Wenn Menschen in Lebensgefahr sind, dann muss ihnen geholfen werden“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dasmkirchliche Engagement. „Dieses Signal setzen Kirche und Diakonie mit ihrem vielfältigem Engagement überall dort, wo Menschen in Not sind.“ Die rheinische Kirche hat bereits angekümdigt, das Bündnis mit 100.000 Euro zu unterstützen. An das „tausendfache Sterben“ im Mittelmeer wolle man sich nicht gewöhnen, so Präses Manfred Rekowski.
„United 4 Rescue“ hat die Spendensammlung für ein Seenotrettungsschiff gestartet, das Flüchtlinge im Mittelmeer aufnehmen sol. Unter dem Hashtag #WirschickeneinSchiff werden Spenden gesammelt. Als mögliches Seenotrettungsschiff komme das Kieler Forschungsschiff „Poseidon“ infrage, heißt es. Das Schiff des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Geomar werde in einem Bieterverfahren am 30. Januar verkauft. Ob das Bündnis den Zuschlag erhalte, sei aber noch ungewiss.
Hinter dem Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam retten“ steht der Trägerverein „Gemeinsam Retten„. Vorsitzender ist Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD.