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Lobt froh den Herrn

Dieses Lied beginnt mit einer Anrede an jüngere Menschen – eine ausgesprochene Seltenheit in den kirchlichen Liederbüchern. Aber erst der Komponist der Melodie sorgte dafür, dass es für Kinder und Jugendliche gut „singbar“ ist.

  1. Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre!
    Er höret gern ein Lied zu seiner Ehre.
    Lobt froh den Herrn, lobt froh den Herrn!
  2. Es schallt empor zu deinem Heiligtume
    aus unserm Chor ein Lied zu deinem Ruhme,
    der uns als Kinder auserkor!
  3. Vom Preise voll, lass unser Herz Dir singen!
    Das Loblied soll zu deinem Throne bringen
    das Lob, das uns’rer Seel entquoll.
  4. Wir stammeln hier, doch hörst Du unser Lallen
    zum Preise Dir mit Vaterwohlgefallen;
    Dir jauchzen wir, Dir singen wir!
  5. Einst kommt die Zeit, wo wir auf tausend Weisen,
    o Seligkeit, Dich, unsern Vater, preisen
    von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Georg Geßner

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Junge Menschen sind angesprochen

Kürzlich erschien ein Buch mit dem schönen Titel: „Sage nicht, ich bin zu alt“. Das wäre eine gute Losung für alle älteren Gottesdienstbesucher, die vielleicht zunächst zurückschrecken, wenn sie das Lied „Lobt froh den Herrn“ singen sollen.

Es beginnt nämlich mit einer Anrede an jüngere Menschen – „ihr jugendlichen Chöre“ –, eine ausgesprochene Seltenheit in unseren Liederbüchern. Ich kenne nur noch ein weiteres Lied mit einer solchen Anrede. Wer gerne wissen möchte, wie dieses andere Lied beginnt, mag mich gerne fragen!

Für Waisen gedichtet

„Lobt froh den Herrn“ ist ein Lobpreislied. Allerdings gehört es nicht zu den Liedern, die im Lobpreisteil heutiger Gottesdienste so gern gesungen werden. Das Lied ist vielmehr gut zweihundert Jahre alt. Vier Strophen ermuntern zum Lobpreis in unserem Erdenleben, die letzte Strophe ist – wie bei vielen geistlichen Liedern – auf den Lobpreis im ewigen Leben ausgerichtet.

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Georg Geßner, der Dichter des Liedes, und Hans Georg Nägeli, der Schöpfer der Melodie, kommen beide aus der Schweiz. Geßner war vier Jahre lang Pfarrer am Zürcher Waisenhaus. „Lobt froh den Herrn“ erschien zuerst in einem kleinen Bändchen mit dem Titel „Zwölf christliche Lieder für die lieben Kinder im zürcherischen Waisenhause“. Wer das weiß, wird dem Wort „Vaterwohlgefallen“ und der Anrede Gottes als unseren Vater eine tiefe Bedeutung beimessen.

Kaum singbar

In seinem ursprünglichen Umfang von nicht weniger als 16 Strophen ist das Lied kaum singbar, besonders Kindern und Jugendlichen wird es schwerlich behagen. Dem Komponisten Nägeli verdanken wir es, dass er das 16-Strophen-Ungetüm auf fünf (bzw. in vielen Gesangbüchern auf vier) Strophen reduziert hat. So hat das Lied eine konzentrierte Gestalt gewonnen, die gerade auch für junge Menschen gut singbar ist.

Jugendgemäß ist auch die schwungvolle Melodie. Nicht weniger als siebenmal begegnen uns für eine Silbe zwei Noten (sogenannte Ligaturen). Der Tonumfang reicht vom tiefen „b“ bis zum hohen „eis“, Achtel-, Viertel-, Dreiachtel- und halbe Noten begegnen uns im fröhlichen Wechsel. Sollten nicht auch ältere Menschen dies Lied mit großer Freude zum Lob Gottes singen können?

Text: Reinhard Deichgräber

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Hier findest du gute Gedanken zu weiteren altbekannten Chorälen und christlichen Liedern.

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