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Vertraut den neuen Wegen

Eines der jüngeren geistlichen Lieder, geschrieben von einem Theologieprofessor für eine Hochzeit seines Patenkinds. Dieses Lied macht Mut für die Zukunft.

Klaus Peter Hertzsch schrieb das Lied „Vertraut den neuen Wegen“ im Jahr 1989 – und das macht es zu einem recht jungen geistlichen Lied! Es ist auch ein „Last Minute“‑Lied, ein Lied der allerletzten Minute. Als es entstand, war das neue Evangelische Gesangbuch eigentlich schon abgeschlossen. Aber in allerletzter Minute wurde es doch noch in den Grundbestand dieses Gesangbuchs aufgenommen.

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Feierliche Premiere

Wir können sogar genau sagen, wann und wo dieses Lied das Licht der Welt erblickte: Es war am 4. August 1989, da läuteten unterhalb der Wartburg im thüringischen Eisenach die Hochzeitsglocken für ein glückliches Paar. Einer der beiden frischgebackenen Eheleute hatte etwas, was man jedem jungen Menschen wünschen möchte: einen ebenso lieben wie frommen Patenonkel namens Klaus Peter Hertzsch. Der war Theologieprofessor im benachbarten Jena, wo er den Lehrstuhl für Praktische Theologie bekleidete.

Und er war nicht nur ein angesehener Fachgelehrter, sondern auch ein begabter Dichter. Jahre zuvor hatte er die biblische Jonageschichte bereimt, und unter dem Titel „Der ganze Fisch war voll Gesang“ hatte seine Jona‑Dichtung weite Verbreitung gefunden. Klaus Peter Herztsch, Jahrgang 1930 übrigens, war es, der seinem Patenkind aus Anlass der kirchlichen Hochzeit ein schönes dreistrophiges Lied schrieb, das bei der Trauung sozusagen seine Uraufführung erlebte.

Eigentlich ein Hochzeitslied

Dass „Vertraut den neuen Wegen“ eigentlich ein Hochzeitslied ist, erkennt man nicht auf den ersten Blick. Es enthält nämlich keine Aussagen, die direkt auf den Anlass hinweisen. Eher ist es ganz allgemein als Vertrauenslied zu bezeichnen, ein rechtes Mutmachlied. So beginnt jede der drei Strophen mit einem Aufruf zum Vertrauen: „Vertraut den neuen Wegen …“.

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Eine biblische Kernaussage durchzieht das ganze Lied: dass „Leben Wandern heißt“. Es erinnert das wandernde Gottesvolk, das sich so gerne in träger Bequemlichkeit irgendwo festsetzen und sich im Althergebrachten häuslich einrichten möchte, daran, dass es unterwegs ist zum Gelobten Land, noch nicht am Ziel, sondern auf der Wanderschaft. Dabei steht es unter der Führung seines Gottes, der seinem Volk „den Weg weist“ und uns dahin „leiten wird, wo er uns will und braucht“.

Vertraute Melodie

Auch sonst ist „Vertraut den neuen Wegen“ reich an biblischen Bezügen. Es erinnert an „Gottes Bogen“, wie ihn Noah nach der Sintflut sah; es erwähnt unsere Bestimmung, dass wir ein Segen für seine Erde sein sollen (1. Mose 1,22), dass wir wie Abraham und Sara zum Segen gesetzt sind (1. Mose 12,2). Am Ende des Liedes steht ein wunderbares Bild. „Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit“. Wer wollte sich da nicht auf den Weg machen?

Erinnern wir uns noch einmal kurz an das Entstehungsdatum des Liedes: 4. August 1989, knapp hundert Tage, bevor die Berliner Mauer fiel! Und wer hat die Melodie geschrieben? In jenem Traugottesdienst sang man es nach der Melodie „Du meine Seele, singe“ von Johann Georg Ebeling. Die Mütter und Väter des neuen Evangelischen Gesangbuchs haben ihm die Melodie des Liedes, „Lob Gott getrost mit Singen“ zugewiesen, eine Entscheidung, die sich bewährt hat.

Text: Reinhard Deichgräber

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Hinweis: Aus urheberrechtlichen Gründen können wir den Text des Liedes an dieser Stelle leider nicht abdrucken.


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