Millionen Menschen sind von „moderner Sklaverei“ betroffen. Modeschöpferin Nathalie Schaller und der Leiter der International Justice Mission (IJM), Gary Haugen, erzählten während des Willow-Leitungskongresses, was sie dagegen tun.
Schallers soziales Modelabel „empower your dressmaker“ [eyd] unterstützt Frauen in Partnerorganisationen in Indien, die allerdings durch die Corona-Pandemie stark gebremst wurde. Trotzdem: „Es erfüllt mich total, dass wir Frauen helfen können, sich aus der Sklaverei zu befreien und eine Perspektive zu entwickeln“, sagte sie. Im Interview ergänzt Schaller, dass sie die Arbeit niemals allein hätte leisten können: „Die Welt braucht Menschen, die den Himmel auf die Erde bringen.“ Der Punkt dabei ist: „Wir können durch das Projekt Hoffnung wecken. Das treibt mich an.“
IJM-Gründer und -Leiter Gary Haugen ermutigte die Teilnehmenden des Leitungskongresses, sich nicht von Angst lähmen zu lassen, sondern ohne Furcht zu leiten: „Das beste Leitungstraining ist nutzlos, wenn Leitungspersönlichkeiten Angst haben.“ Denn Angst zerstört die Träume, mit denen große Projekte und Leitung beginnen. Haugen erinnerte an Martin Luther Kings berühmte Rede „Ich habe einen Traum“ – in dessen Redemanuskript das Wort „Traum“ gar nicht vorkam. Auch Leitende heute könnten am Ende der Pandemie wieder zu träumen beginnen. Aber die schlummernde Furcht „bedroht die Träume – sie zerstört die Liebe, die unter den Träumen verborgen ist“. Durch die IJM-Arbeit seien bisher 75.000 Menschen befreit und 7 Millionen Menschen bewahrt worden vor Versklavung. Aber trotzdem würden heute 40 Millionen Sklaven gezählt – so viel wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
In die Offensive gehen – mit Gottes Hilfe
Wenn Leitungsträume in einer Welt voller Angst überleben sollen, empfiehlt Haugen, „Inventur“ zu machen und zu fragen: Was ist mein Traum und was meine wirkliche Furcht? IJM-Mitarbeiter werden bezahlt dafür, dass sie jeden Tag 30 Minuten darüber nachdenken. Wichtig ist, das Innere in eine Gebetshaltung vor Gott zu bringen. Und dann nicht defensiv zu bleiben, sondern: In die Offensive zu gehen, mit der Überzeugung, was durch Gottes Hilfe möglich sein könnte. Sich stärker beeindrucken zu lassen von dem, was Gott tun kann als von den zerstörerischen Kräften.
Christen in Kambodscha seien in Zusammenarbeit mit IJM offensiv gegen den furchtbaren Sexhandel mit Kindern vorgegangen. Viele Christen weltweit hätten sichere Häfen für die Kinder geschaffen, berichtet Haugen. Die Teilnehmenden des Leitungskongresses rief er dazu auf, sich diesem Kampf anzuschließen. Denn nicht nur Angst sei ansteckend, sagt Haugen, sondern auch der Mut.
Link: Hier findest du die Webseite des Leitungskongresses.
Gegen die Anbetung des Geldes
Sich als Christinnen und Christen, zumal als Organisation, für Gerechtigkeit zu positionieren, finde ich nicht nur erforderlich, sondern sehr sehr dringend. In vielen Ländern dieser Welt wird die Gerechtigkeit und damit die Zehn Gebote sowie die Bergpredigt gleichermaßen, mit Füßen getreten. Jesus kann man nicht auf einzelne Themen reduzieren, aber er hat die ganze Glaubensüberzeugung zusammengefasst in dem einen auch hochaktuellen Satz: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“! Wo Menschen in irgendeiner Form zu Sklaven gemacht werden sollen, da wird eben diese Liebe mit Füßen getreten. Durch die IJM-Arbeit seien bisher 75.000 Menschen befreit und 7 Millionen Menschen bewahrt worden vor Versklavung. Aber trotzdem würden heute 40 Millionen Sklaven gezählt – so viel wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Es ist nicht nur die wirtschaftliche Abhängigkeit, sondern vor allem weltweit die Prostitution, welche die Menschenwürde herabwürdigt und vor allem Frauen und Kinder zur Benutzung gegen Gebühr zur Verfügung stellt. Sklaverei in ihrer vielfältigen Form bringt Menschen in eine absolute Fremdbestimmung, oft verbunden mit Entwürdigung und Gewalt. Gott hat durch Moses sein Volk aus der Ägyptischen Sklaverei befreit und Jesus will unsere Seelen befreien zur Liebe. Leider sind die vielfältigen Formen von Sklaverei auf diesem manchmal sogar schönen Blauen Planeten ein sehr gutes Geschäftsmodell und dabei geht es denen, die es betreiben, vor allem um das Geld. Leider kann man für Geld ganz vieles kaufen. Schon die alte Geschichte vom Tanz um das Goldene Kalb beschreibt, wie sehr Geldgeilheit die Verantwortlichen dazu bringt, jegliche Kultur und Menschlichkeit abzulegen. Das Problem ist nicht die Unmoral, sondern die Lieblosigkeit. Oder auch die Philosophie, man dürfe sich mit Geld alles kaufen. Richtige Liebe gibt es nur kostenlos und Menschen blühen dann auf, wenn wir ihnen (auch politisch) emotionale Wärme zukommen lassen oder geradezu ermöglichen.