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Bischof Stäblein: „Flüchtlinge sind Menschen, keine Zahlen“

Mehr als 100 Millionen Menschen sind laut den Vereinten Nationen auf der Flucht. Der EKD-Flüchtlingsbeauftragte, Christian Stäblein, ruft dazu auf, Missstände in Europa zu beseitigen.

Bischof Christian Stäblein mahnt anlässlich des Weltflüchtlingstags (20. Juni), hinter der großen Zahl der Flüchtlinge weltweit die menschlichen Schicksale nicht zu vergessen. „Flüchtlinge sind Menschen, keine Zahlen. Sie alle haben einen Namen und eine individuelle Geschichte. Sie alle haben Eltern, Freunde und Verwandte“, sagte der Berliner Bischof und Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Flüchtlingsfragen am Freitag.

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Mehr als 100 Millionen Männer, Frauen und Kinder und damit so viele Menschen wie nie zuvor sind laut den Vereinten Nationen auf der Flucht vor Gewalt, Unterdrückung und bewaffneten Konflikten. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Vertriebenen immer weiter gestiegen, beklagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi.

Bestehende Missstände nicht vergessen

Stäblein würdigte die Unterstützung für Flüchtlinge aus der Ukraine in ganz Europa als beispielhaft. Doch dürften die seit Längerem bestehenden Missstände nicht vergessen werden. „Immer noch ertrinken Bootsflüchtlinge, ob im Mittelmeer oder im Ärmelkanal. Immer noch werden Geflüchtete in Lagern untergebracht – sei es in großen Haftzentren in der Ägäis, in unrechtmäßigen Internierungslagern in Polen oder in ‚Anker-Zentren‘ in Deutschland“, kritisierte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, befürwortete eine angekündigte Änderung des Aufenthaltsrechts durch das Bundesinnenministerium. „Wie es gehen könnte, erleben wir gerade bei den ukrainischen Geflüchteten, die privat wohnen dürfen und sofort Zugang zu Integrationsangeboten, Sozialleistungen sowie Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten bekommen haben“, sagte Hofmann.

Hofmann: Rasch Integrationsmöglichkeiten bieten, statt ausgrenzen

„Dass das weithin akzeptiert und zügig umgesetzt wird, zeigt, wie viel sinnvoller es für die gesamte Gesellschaft ist, Geflüchteten rasch Integrationsmöglichkeiten zu bieten, statt sie auszugrenzen. Diesen neuen Geist in der Flüchtlingspolitik wünschen wir uns für alle Geflüchteten.

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Mehrere Hilfsorganisationen verlangten anlässlich des Weltflüchtlingstags am heutigen Montag eine stärkere internationale Unterstützung für geflüchtete Menschen. Die Organisation Care wies am Freitag in Bonn darauf hin, dass Länder wie Syrien, Mali, Burundi, Haiti und Venezuela sowie die Rohingya-Flüchtlingshilfe nach Angaben der Vereinten Nationen zu wenig Finanzmittel erhalten, um die Vertriebenen im Land und über die Landesgrenzen hinweg zu unterstützen. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ machte auf das große Leid von Kindern aufmerksam, die weltweit auf der Flucht sind.

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Quelleepd

1 Kommentar

  1. Flüchtlinge sind unsere Aufgabe

    Flüchtlinge sind unsere Aufgaben. 100 Millionen Menschen sind laut den Vereinigten Nationen derzeit auf der Flucht. Ich habe noch die Aussagen von Billy Graham im Ohr in dessen Biografie: Jesus Christus ist aus Liebe für alle Menschen gestorben. Ich leite daraus ab: Also für Menschen aller Hautfarben, aus allen Weltgegenden, für Wohlstandsbürger, Menschen am Rande der Gesellschaft, Arme, Kranke, Süchtige, Flüchtlinge und sogar für den Mörder, der neben ihm am Kreuz hing und dem er das Paradies versprach. Wir sollen Gott lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Es reicht also nicht zu glauben, die richtige Ansicht von Gott zu haben, und sogar ist es unzureichend ein ganz großes Vertrauen in Gott zu haben. Wesentlich ist es für uns alle, nach eigenem Vermögen den Willen Gottes zu tun, so wie er uns in der Bergpredigt begegnet, in der ganzen Bibel, im Neuen Testament und in den Glaubenserfahrungen der Menschen aus tausenden von Jahren. Gerne nehmen wir Menschen in unserer Mitte auf, die aus dem unsäglichen Krieg in der Ukraine fliehen – dies ist sehr ermutigend. Allerdings bieten wir zu wenig Integration an, eigene menschliche Nähe und Achtsamkeit für jene, die beispielsweise aus Syrien, dem Iran oder Irak, Afghanistan oder aus unsäglichen sozialem Elend aus anderen Weltteilen zu uns flüchten. Es ist zu einfach, in vielen Fällen diese abzutun als Armutsflucht. Die uns ähnlich sind, vor allem kulturell und auch religiös, den fühlen wir uns verpflichtet. Ich sage auch selbstkritisch, dass mir solche eigenen Gefühle nicht unbekannt sind. Aber Gott liebt alle Menschen dieser Welt, also jeden Einzelnen, als sei er der Einzige auf dieser Erde.

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