Evangelikale Christen haben Mängel bei der Gleichberechtigung von Frauen eingeräumt.
«Wir bekennen, dass wir uns nicht für die Gerechtigkeit von Frauen eingesetzt haben», sagte Elke Werner, Leiterin von «Frauen in der Evangelisation in der missionarischen Lausanner Bewegung», am Samstag auf dem Kongress für Weltevangelisation in Kapstadt.
»Manche Frauen in christlichen Familien werden von ihren Ehemännern geschlagen. Die Männer rechtfertigten dieses Fehlverhalten durch eine falsche Bibelauslegung, die Unterordnung und Gehorsam gegenüber dem Ehemann gebietet, sagte Werner (Marburg), die auch Direktorin von «Wings» ist, eines internationalen Netzwerks für christliche Frauen.
Auch in den Kirchen würden Frauen von leitenden Positionen ausgegrenzt, nur weil sie Frauen sind, beklagte Werner weiter. Frauen und Männer seien in der Lausanner Bewegung jedoch gleichwertige Partner. Sie rief evangelikale Christen dazu auf, «in der vordersten Reihe» gegen das Sexgewerbe, Pornografie, Kindesmissbrauch und Abtreibung zu kämpfen.
Mehr als 4.000 evangelikale Führungskräften und Missionsexperten aus 197 Ländern treffen sich in Kapstadt um über die Möglichkeiten der Mission und die Zukunft der Kirchen zu diskutieren. Die missionarische Lausanner Bewegung hat in Zusammenarbeit mit der weltweiten Evangelischen Allianz – nach eigenen Angaben Plattform für weltweit mehr als 400 Millionen theologisch-konservativer Christen aus mehr als 120 Ländern – nach Kapstadt eingeladen.
Auch 90 Theologen und Leiter von Missionen aus Deutschland nehmen an der achttägigen «Dritten Internationalen Lausanner Konferenz für Weltevangelisation» teil, die an diesem Sonntag zu Ende geht. Zudem verfolgen mehr als hunderttausend Menschen durch Videoübertragungen an 650 Orten weltweit und über das Internet die Veranstaltung.
(Quelle: epd)