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Gleichbehandlung: Ataman will Kirchenprivilegien einschränken

Kirchliche Kindergärten und Krankenhäuser dürfen Bewerber aufgrund der Religionszugehörigkeit ablehnen. Geht es nach der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Ferda Ataman, ändert sich das bald.

Ataman dringt darauf, die sogenannte Kirchenklausel im Antidiskriminierungsrecht zu streichen. Ataman stellte am Dienstag in Berlin ein Grundlagenpapier zur Reform des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) vor. Darin heißt es: „Die kirchenrechtlichen Privilegien im AGG sollten gestrichen werden.“ Die Ampel-Koalition plant eine Reform des Gesetzes mit dem Ziel, den Schutz gegen Diskriminierung auszuweiten, hat bisher aber noch keinen Vorschlag vorgelegt.

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Die Streichung des entsprechenden Paragrafen im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes würde dazu führen, dass die Ausnahmeregelungen für Kirchen eingeschränkt würden. Kirchen und als Körperschaften öffentlichen Rechts anerkannte Religionsgemeinschaften dürfen andere Kriterien an Beschäftigte anlegen als alle anderen Arbeitgeber. Zentral ist, dass die Religionszugehörigkeit entscheidend dafür sein kann, ob eine Bewerberin oder Bewerber in einer kirchlichen Einrichtung eingestellt wird oder nicht.

Ataman fordert: Ausnahmeregel nur noch im Kernbereich

Die sogenannte Kirchenklausel solle stattdessen europarechtskonform gestaltet werden, fordert Ataman. Dann würden die Ausnahmeregelungen für Kirchen nur noch im Kernbereich zum Tragen kommen, etwa bei Pfarrerinnen und Pfarrern, aber beispielsweise nicht bei einer Erzieherin im katholischen Kindergarten oder einem Krankenpfleger im evangelischen Krankenhaus.

Das Grundlagenpapier fordert eine umfassende Reform des Gesetzes. Darüber hinaus sollen die Klagemöglichkeiten verbessert werden, um die Durchsetzung des Rechts zu stärken. Ataman sagte, sie habe ihre Vorschläge an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) geschickt und hoffe, dass sie berücksichtigt würden.

Quelleepd

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28 Kommentare

  1. ….achso ein Gedanke noch.
    Die Athmosphäre ist in einem Kindergarten auch anders, der christliche Werte und Inhalte vermittelt.
    Gerade für Kinder die in keinem christlichem Elternhaus aufgewachsen oder es im allgemeinen schwerer haben , ist es schon wichtig überhaupt zu wissen, dass es Gott gibt.
    Ich finde es schon wichtig, dass dort auch geschaut wird und nachgefragt, welche Konfession die Mitarbeiter haben.
    Und welche Werte sie leben und Ihnen wichtig sind.
    Da gehen ja auch oft die Meinungen auseinander, gerade bei der Kindererziehung.

    • Ich denke, das Privatleben der Arbeitnehmer geht sen Arbeitgeber in der Regel nichts an.

      Man muss hier immer bedenken: Diese Sonderrechte der Kirchen gehen allein zu Lasten der Arbeitnehmer. Diese sind die Leidtragenden. In vielen Punkten, nicht nur der Zwangskirchenmitgliedschaft.

      • Auch das Unternehmen Kindergarten fußt letztendlich auf dem Menschen, auch wenn das in diesem Fall eine Kirche ist! Ihn zu einer Einstellung entgegen seines Leitbildes zu zwingen, das wäre gegen alle Rechte, die ich kenne und widerspräche auch der Würde, die sich aus dem Glauben ergibt. Das Problem heute ist, dass Unternehmer kaum noch verantwortlich für ihr Unternehmen zeichnen, sondern oft gar nicht mehr identifizierbar sind. Da gibt es Unternehmensgründer, Mutter- und Tochterunternehmen, die ihrer sozialen Verantwortung gegenüber dem Staat nicht mehr nachkommen. Auf der Strecke bleiben die Menschen, die sich gesetzeskonform verhalten und die soziale Verantwortung übernehmen.

        Sie haben Ihre festgefahrene Auffassung gegenüber der Kirche als Institution, doch als Mensch nehmen Sie die Kirche nicht wahr. Auch sie gründet als Mensch auf den Glauben, egal wo der letztendlich herkommt, er führt dazu, dass ich meine Identität als Mensch nicht verliere.

  2. ….naja in einem evangelischen Kindergarten wird schon auch gebetet und auch „christlich“ gesungen.
    In manchen Kindergärten auch vor dem Essen gebetet.
    Es werden schon christliche Werte vermittelt.
    Ich weiß nicht, ob man das ohne eine Zugehörigkeit wirklich kann.
    Daher finde ich es schon gut, wenn man sich als Christ zum Beispiel, eine Arbeitsstelle aussuchen kann, mit christlichen Werten.
    Sicher ist es auch schön, den Glauben zu teilen.
    In der Christlichen Schule wird schon darauf geachtet.
    Und das ist auch gut so.
    Mit den katholischen Einrichtungen kenne ich mich nicht aus.
    Aber ich finde es ist schon ein Unterschied, ob ich glaube oder nicht.
    Wobei ein Mensch der nicht glaubt, ebenso christlich handeln kann, ohne das es ihm bewusst ist.
    Aber ich finde, in einer christlichen Einrichtung sollte man schon mit einer Zugehörigkeit zu einer Konfession arbeiten.
    Es kommt ja auch auf den Chef an, in einem Unternehmen in der freien Wirtschaft zum Beispiel.
    Er kann ja die christlichen Werte mit in sein Unternehmen einbauen.
    Eben auch für Menschen ohne Konfession.
    In sozialen Berufen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern oder Altersheimen finde ich das schon Vorteilhaft.
    Aber es kann sich auch evangelisch nennen und doch wiederum merkt man nichts davon.
    Aber in Kindergärten den Glauben mit einzubringen finde ich persönlich sehr schön.
    Wie sollte das Jemand tun, der nicht glaubt und auch nicht getauft oder konfirmiert ist?
    Das wird schwierig, denke ich.
    Darum ist doch die Frage der Zugehörigkeit völlig okay, oder nicht?
    Es ist doch etwas Anderes, wenn ich hinter der Kasse bei Rewe sitze….etc.
    In einer christlichen Einrichtung sollte man schon Christ sein, meiner Meinung nach.
    Zumindest die Zugehörigkeit zu einer Konfession haben.
    Ich finde schon, man merkt, ob ein Mensch an Gott glaubt….oder eben nicht.
    Wobei ich auch weiß, man kann getauft und auch konfirmiert sein und weiß aber nicht Viel von der Bibel und dem christlichen Glauben.
    Und doch hat man ja schon mal davon gehört und erinnert sich daran, wenn das in beruflichen Zweigen die Basis ist.
    Ich habe Beides erlebt bei meinen Kindern.
    Christliche Kindergärten, sowie Städtische.
    Schulen ebenfalls.
    Und doch gibt es erhebliche Unterschiede was die Grundlagen der Entwicklung auch betrifft.
    In Schulen kann man sich das nicht mehr aussuchen…außer eben die christliche Schule.
    In Altersheimen wird das auch unterschiedlich gelebt.
    Da ist ja auch der Personalmangel groß, ob da dann so auf die Konfession geachtet wird, bezweifel ich schon.
    Es kommt auch auf mich selber an, denke ich.
    Wie gehe ich mit meinem Glauben um….
    oder überhaupt mit Menschen.

    • Leider musste ich feststellen, je höher der Migrantenanteil im Kindergarten, desto weniger christliche Inhalte werden vermittelt. Für mich stinkt das gewaltig nach Anbiederung.

      Fraglich ist zudem der Umstand, dass sog. konfessionelle Kindergärten bis zu nahezu 100% vom Staat finanziert werden, somit jeder, ob getauft oder nicht, an die Kirchen löhnt. Eine Trennung von Staat und Kirche sieht anders aus.

      Einen letzten habe ich vorerst: Das AGG muss Männer aufnehmen, die signifikant alleine wegen ihres Geschlechts in den überproportional weiblich besetzten Kitas diskriminiert werden. Glaubt ihr nicht, ist aber so in diesem ach so „gerechten und besten“ Deutschland aller Zeiten!

      Abschließend: Das schöngefärbte Gelaber dieser Politmischpoke wird keine Veränderung bringen, außer weiterer Gängeleien gegenüber der gesellschaftlichen Basis. Da hilft nur Freikirchen gründen und endlich eine breite Landschaft von unabhängigen Kitas aufziehen und somit das Erziehungsmonopol brechen, welches ja zudem, da wir gerade beim Thema Diskriminierung sind, die Heimbeschulung unter drakonische Strafe stellt.

      • > Für mich stinkt das gewaltig nach Anbiederung.

        Für mich ist das ein Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder.

        > Das AGG muss Männer aufnehmen

        ‚muss‘? Meines Wissens würden viele Kindergärten gern mehr Männer beschäftigen, weil eine ausgeglichenere Betreuer/innenmischung pädagogisch wertvoll ist. Es gibt nur viel zu wenig Kindergärtner auf dem Markt.

        Es steht doch jeder Gruppe frei, einen Kindergarten zu gründen. Man muss sich dabei nur an die gesetzlichen Bestimmungen halten.

        > die Heimbeschulung unter drakonische Strafe

        Nun, wir haben gerade die Corona-Zeit mit sehr viel Homeschooling hinter uns. Die Probleme wurden dabei deutlich gezeigt.

        Und auch, wenn Homeschooling in Deutschland erlaubt wäre, worüber man sicher diskutieren kann, würden auch dann die Bildungspläne des Staates gelten. Denn die Kinder sollen ja irgendwann einen anerkannten Abschluss erhalten.

        Wie aber willst Du die Kinder vor Indoktrinierung durch die Eltern in eine extreme Richtung dabei schützen? Darauf hätte ich gern eine Antwort. Was, wenn Scientologen dann ihre Kinder in Homeschooling unterrichten? Oder solche Sekten wie die 12 Stämme, die Kindesmisshandlung propagieren und gut heißen?

        Was, wenn Kinder dabei in einer Blase aufwachsen? Wenn sie weltfremd werden?

        Das schulische (!) Erziehungsmonopol dient dem Schutz der Kinder. Manchmal eben auch vor den Eltern. Und keiner verbietet es den Eltern, die Kinder außerhalb der Schule zu erziehen.

      • Mich wundert es, dass Ihr Kommentar überhaupt freigeschaltet wurde, so nichtssagend wie er ist. Doch das hängt wohl mit demokratischen Werten zusammen, die von einer christlichen Würde getragen, auch Ihre Einstellung zu Kirche und Staat aushalten müssen. Argumentativ und damit qualitativ etwas zu einem Thema beitragen zu wollen, ist, nachdem ich ihren Beitrag gelesen habe, wohl schwerer, als ich zunächst gedacht habe.

        Um trotz allem auf Ihren Eingangssatz zurückzukommen, sind christliche Inhalte nicht auf eine Religion beschränkt, sie treten mit der Zeit aus allen Religionen hervor, die sich aus der Einheit, eben von Zeit ergeben.

        Ihrem Kommentar nach zu urteilen, sind Sie gar nicht gewillt, sich mit christlichen Werten und deren staatlicher Organisation unter demokratischen Bedingungen auseinanderzusetzen. Sie wollen Ihr Ding durchziehen, komme, was und wer wolle, solange es nicht in ihr Bild passt, wird es einfach ignoriert, diffamiert oder bleibt desinformiert.

        Schade, dass Sie nicht mehr Tiefe in Ihrem Leben finden, denn die braucht es schon, um in einer Gesellschaft bestehen zu können, die sich mit ihren Problemen so lange auseinandersetzt, bis sie Lösungen findet und nicht vorher schon aufgibt. Ein „Erziehungsmonopol“, wie Sie es nennen, das sich auf Ihre Ansichten reduziert, liegt unter der Würde aller Werte, die ich kenne, denn diese Werte berufen sich auf eine Würde, die keine Monopolstellung kennt, sondern sich für alle Menschen gleichermaßen einsetzt.

  3. ,,Kirchliche Kindergärten und Krankenhäuser dürfen Bewerber aufgrund der Religionszugehörigkeit ablehnen. ´´

    Das finde Ich als Gläubiger wiedergeborener Christ verwerflich. Denn die Religionszugehörigkeit sagt nichts über einen Menschen aus. Und auch nichts über den Glauben.
    Es gibt Menschen die überhaupt nichts glauben und sogar den Glauben ablehnen aber einfach noch Mitglied in den Landeskirchen sind. Auf dem Papier sind sie dann Katholisch oder Evangelisch.
    Und dann gibt es Menschen die vom Ganzen Herzen Jesus lieben und jede Woche in die Kirche gehen. Sie glauben vom ganzen Herzen und haben ein reines Herz.
    Auf dem Papier sind sie aber konfessionslos.

    Und nur von dem was auf dem Papier steht über die Seele eines Menschen zu schließen ist das dümmste überhaupt. Es ist ein bisschen so wie ich als Grundschüler immer dachte, dass Menschen mit Brille schlau sind.

    Man sollte Bewerber aufgrund fehlenden Wertvorstellungen kündigen dürfen in meinen Augen. Hört sich hart an aber ist fair.
    Beispiel:
    Wenn ein Mann agressiv ist und Charackterlich verwahrlost ist dann sollte er nicht im Sozialen Bereich arbeiten oder viel Verantwortung bekommen.
    Oder wenn jemand mega intollerant ist dann sollte er vielleicht nicht in religiösen Einrichtungen arbeiten. Oder wenn jemand einen sehr rauen Umgangston hat dann sollte er nicht in Therapieberufen arbeiten.

    Das klingt hart ist aber mehr als fair. Denn sonst machen die Menschen Unsinn und richten verheerenden Schaden an.

    Aber aufgrund der Religionszugehörigkeit auf dem Papier, dem Geschlecht, der Hautfarbe, der Größe, dem Alter, dem Aussehen, der Sprache und Herkunft usw sollte und darf man einen Menschen nicht verurteilen und ablehnen.
    Das sollten auch nicht Kirchen tun.

    Für den Job sollten eher folgende Kriterien entscheidend sein:

    – Fachliche und Berufliche Kompetenz für den Beruf ( Zeugnisse, Lebenslauf, Qualifikationen, Ausbildungen)
    – Soziale Kompetenz für die Menschen und Wertvorstellungen im Einklang mit Glauben und deutschen Gesetzen
    – Charakterliche Kompetenz um den Beruf gewissenhaft und gut auszuüben (Pünktlichkeit, Gepflegtheit)
    – Falls benötigt Körperliche Kompetenz und Psychische Stärke ( Ein Polizist sollte Mut haben und in schwierigen Situationen richtig handeln können, Ein Bauarbeiter sollte nicht gerade einen Bandscheibenvorfall haben oder Muskelschwund)

    In dem Sinne bitte keinen Unnötig Diskriminieren 🙂 Ablehnen ist ok. Aber Diskriminierung geht gar nicht.
    🙂

    • Wenn ich Sie richtig verstanden habe, braucht es eine Institution, die Präventionsarbeit im Umgang mit den Berufen leistet, die für unser Gemeinwohl existenziell sind? Woher nehmen Sie das Personal, das diese Institution dafür qualifiziert, über andere ein Urteil zu sprechen, das sie von bestimmten Berufen ausschließt? Ab welchem Zeitpunkt soll diese Institution greifen, damit der Lebensweg nicht abgebrochen werden muss, sondern von Beginn an in den richtigen Bahnen läuft? Ist es nicht genau das, was Kirche eigentlich sein soll? Sie beginnt mit der Taufe und begleitet ihren Lebensweg, bis er zu ihr zurückführt, indem sie dem Tod nicht das letzte Wort lässt, wofür sie die Person in Anspruch nimmt, der sie verbunden ist. Wie ich persönlich mit der Kirche als solcher umgehe, das liegt doch immer an einem selbst, dem gegenüber ich mich diesbezüglich verpflichte, weil es der Identität als Mensch in seiner Würde am nächsten kommt. Welches selbst könnte das besser als das, das aus der Kirche erwachsen ist? Mit Jesus hat sich diese Kirche einer Würde unterstellt, die sich aus ihrem Leitbild ergibt und das Gemeinwohl fördert. Wer daran Anteil hat, das entscheidet nicht die Kirche, das geht aus ihrer Arbeit als Mensch hervor. Es ist für diese Arbeit existenziell, dass sie sich so einzubringen weiß, dass ihre Identität nicht verloren geht.

      Was dem widerspräche, das wären Auswahlkriterien, die nichts mit der Liebe zum Nächsten anfangen können, sodass der einer Bewertung ausgesetzt wäre. Keine Bewertung kann Gott standhalten, sie schwächt jede Identität in ihrer Würde und zerstört damit auch die eigene Existenz als Mensch. Anders formuliert, müsste die Kirche an das Bewusstsein jedes Bewerbers appellieren, der eine von ihr ausgeschriebene Stelle besetzen will, indem sie die richtigen Fragen stellt, um ihr Leitbild in seiner Prägung zu erhalten. Das Recht auf Arbeit bleibt so gemäß ihrer Identität erhalten, sodass kein Mensch davon ausgeschlossen wird, der mit dem Leitbild etwas anfangen kann.

    • Lieber Fabian A. Flosbach: Wie wahr. Das kann ich alles, was sie schreiben, voll unterstreichen.

  4. Bei der Würde des Menschen geht es um seine Identität, die er durch sie gewinnt.

    Wie kann sich ein Mensch als solcher identifizieren, wenn er sich der Vorgaben nicht annimmt, die das mit sich bringt, geschweige denn, sie in dem Maß fördert, das der Durchsetzungskraft entspricht, die er braucht, um im Leben bestehen zu können?

    Ich weiß nicht, was kirchliche Einrichtungen in ihrer Personalwahl falsch machen, solange sie dabei auf die Würde zurückgreifen, die in Deutschland durch die Präambel im Grundgesetz unter den Schutz der Staatsgewalt gestellt ist, unter dem sie gedeihen kann. Das beinhaltet die Akzeptanz einer Person, die von Gott ausgeht und in Form des Menschen auftritt, der sich ihrer Identität bewusst an den Anfang eines Lebens stellen lässt, das es in seiner Einheit kein zweites Mal gibt.

    Zudem ist es jedem Arbeitgeber frei gestellt, wen er in sein Unternehmen integriert und wen er für eher ungeeignet entlastet. Arbeitnehmer haben ja auch das Recht, sich für die Arbeitsstelle zu entscheiden, die sich aus ihrem Beruf in eine Berufung ergeben kann. Nicht jede*r ist für alles geeignet und es ist schwer genug gutes Personal zu finden, das sich engagiert für ein Leitbild einsetzt, das der Unternehmer selbst über sein Unternehmen gestellt hat um seine Unabhängigkeit im Umgang mit dem Personal zu manifestieren, das sich selbst dem Leitbild unterwirft.

    Noch weitere Vorschriften durch Politiker zu generieren, widerspräche in meinen Augen der Würde, von der in der Präambel die Rede ist, die vor dem Recht auf iLeben steht, das mit ihr beginnt und als Mensch bereits für alle Zeiten deklariert ist. Kirche hin oder her, Religion ist definitiv ein Grund für die Berufswahl und die Entscheidung für wen ich arbeiten will, wird sie auch wirklich konsequent gelebt und in ein Leben transferiert, das sich seiner Verantwortung der Menschheit gegenüber wohl bewusst schon immer für die Würde des Menschen einsetzt.

    Mir würde es z. B. aus heutiger Sicht sehr schwer fallen, mich für einen Job in der Rüstungsindustrie zu entscheiden, da das meinem Leitbild von menschlicher Verantwortung in allen Punkten widerspricht. Eine kirchliche Einrichtung käme für mich infrage, da ich getauft und kathollisch erzogen, wohl auch noch ihrer Gemeinschaft zuzuordnen bin, obwohl ich meine Steuerlast ihr gegenüber seit meiner Ausbildung nicht mehr erfüllt habe. Ich denke, es ist immer Überzeugungsarbeit die letztendlich durch persönlichen Einsatz geleistet sein will, der aus einem gemeinsames Leitbild erwächst, in dem ich so stark verwurzelt bin, dass es mir unmöglich erscheint, mich davon zu trennen.

    In meinen Augen ist es politisch nicht relevant, das Leitbild eines Unternehmens zu kritisieren, solange dieses Leitbild die Würde des Menschen nicht verletzt. Der Mensch wird erst dann wirklich diskriminiert wenn er als Mann oder Frau eine unterschiedliche Behandlung erfährt, obwohl Mann und Frau vor dem Gesetz gleichgestellt sind. Es braucht offensichtlich ein politisches Leitbild, das sich aus dem Grundrecht ergibt und in seiner rechtsgültigen Verfasstheit endlich auch die Würde des Menschen wahrnimmt, der durch sie seine Identität bestätigt wissen will.

    • > Zudem ist es jedem Arbeitgeber frei gestellt, wen er in sein Unternehmen integriert und wen er für eher ungeeignet entlastet.

      Die Auswahl darf aber nicht diskriminierend sein. Und bisher haben kirchliche Arbeitgeber das Recht, hinsichtlich derxReligiobszugehörigkeit zu diskriminieren.

      Das soll weiter eingeschränkt werden.

      Ich finde es gut, wenn Diskriminierung verringert wird.

      Schließlich sind kirchliche Arbeitgeber z.b. bei Kitas regional durchaus mal marktbeherrschend. Das kommt bisher für Andersgläubige dort quasi einem regionalen Arbeitsverbot gleich.

      • Die Frage ist doch eher die, warum Menschen in kirchlichen Einrichtungen arbeiten wollen, obwohl sie der Kirche selbst nichts abgewinnen können. Ist das nicht etwas verlogen, wenn ich gegen die Institution bin, aber für sie arbeiten will?

        • nicht in einer Institution zu sein bedeutet doch nicht, gegen eine Institution zu sein.

          Und sie wollen im solchen Einrichtungen arbeiten, weil es ihr Beruf ist.

          Die Konsequenz kann aber auch sein, konfessionellen Kitas zu verbieten und alles staatlich neutral zu machen. Da könnten dann alle arbeiten.

          Wenn dir das lieber ist.

          • Teil einer Institution sein zu wollen, das bringt nun einmal bestimmte Vorgaben mit sich, egal ob man für oder gegen diese Institution ist.

            Auf Ihre persönliche Vermutung will ich nicht eingehen!

            Verbote von kirchlichen Einrichtungen würden demokratische Werte in ihren Grundfesten zerstören und Politikern im Amt nicht aufgrund gleicher Würde als Mensch vertrauen, son.dern sie einer Macht zusprechen die eben diese Würde außer Acht lässt.

            Der Unterschied zwischen gelebter Demokratie und einem undemokratischen Leben ist der Mensch selbst, der sich daraus ergibt.

  5. Finde das auch richtig.

    Mich wundert nur, dass bei der derzeitigen Personalnot sich kirchliche Träger diesen Luxus überhaupt noch leisten können.

  6. Wo die Frau Recht hat, hat sie einfach Recht.
    Das Geld aus der Welt nehmen, aber nicht die Mitarbeiter, das ist völlig inkonsequent.
    Am besten den Spuk ganz beenden und den Kirchen die Trägerschaft über staatlich finanzierte Einrichtungen entziehen …

  7. Hallo!
    Es gibt gar keine kirchlichen Kindergärten bzw. Krankenhäuser! Die tun nur so, in Wirklichkeit werden sie zu fast 100% vom Staat finanziert und nicht zu von der Kirche!
    Gruß,
    Peter

    • Es ist nicht immer so einfach wie es klingt

      Der liebe Peter hat hier vollkommen recht. Allerdings nicht zu 100%: Kirchliche Kindergärten und Krankenhäuser beispielsweise werden nicht zu 100% vom Staat finanziert. Da ist mir auch von den Sozialstationen bekannt, dass die Kirchen als Träger aus ihrem eigenen Haushalt spürbar etwas finanziell beitragen müssen. Der Staat bedient dabei das sogenannte Subsidiaritätsprinzip, nach dem nämlich er selbst (als Staat) in der Regel nicht selbst Träger sozialer Einrichtungen (auch kirchlicher Art) werden darf. Dies findet vor allem seinen Sinn auch darin, dass für das Betreiben dieses Geschäftes einen noch größeren bürokratischen Wasserkopf erforderlich ist und viel mehr Geld. Trotzdem sind die Kirchen dabei aber für die Arbeit innerhalb ihrer Einrichtungen zuständig, sie sind insoweit Teil der Institution Kirchen. Deshalb können Zeiten bald kommen, da aus anderen Gründen die Kirchensteuer abgeschafft wird, und/oder die Kirchen sich häuten müssen, sodass es dann viele kleine und große Gruppen frommer Menschen gibt, die versuchen würden ihren Glauben exemplarisch zu leben. Für den Staat wäre das kein Zuckerschlecken. Eher das Gegenteil.

      Es fehlt hier eigentlich nur noch der falsche Hinweis, dass die Kirchen gewissermaßen im Geld schwimmen. Hier ist eher das Gegenteil Wahrheit. Einerseits wurden nach dem Krieg dreimal mehr Kirchen in manchen Gegenden gebaut als vorher vorhanden waren, die nun den beiden großen Kirchen, insbesondere wegen der hohen Kosten der Bewirtschaftung und Bauunterhaltung, finanziell auf die Füße fallen. Andererseits sind viele historische Kirchen Kulturdenkmäler – und nicht nur – sondern auch selbst Kulturträger. Viele alte und ältere Kirchen lassen sich auch nicht – oder nur sehr sehr schwer verkaufen. Jeder der sie nur geschenkt nehmen würde, wäre nach einigen Jahren restlos pleite. Egal wie hoch das religiöse Interesse ist, aus welchem die Menschen die Kirchen betreten, kosten jedes Kirchengebäude jeden Tag, ob leer, halbvoll oder voll, extrem viel Geld.

      Was Ulrich Wößner schreibt, ist traurigerweise wieder überaus polemisch. Für mich ist die Welt nicht (nur) böse, von der die Kirche (angeblich) das Geld nimmt. Die Welt ist auch Gottes (immer noch) gute Schöpfung. Und sollte der Staat nicht mehr konfessionelle Trägerschaften wünschen oder erlauben, würde er selbst den Ast absägen auf dem er sitzt. Denn das soziale Engagement der großen Kirchen ist unbestritten enorm. Müsste der Staat dies leisten, dann würde hier der Steuerzahler kräftiger zur Kasse gebeten. (Denn die vielen Ehrenamtlichen arbeiten entgeltfrei). Oder fällt neuerdings das Geld vom Himmel? Kann ja nicht, wenn wie Herr Wößner meint, die Welt doch offensichtlich (nur) vom Teufel regiert wird. Im Gegensatz dazu, was 99% aller praktizierenden Kirchenseelen evangelischer oder katholischer Art glauben, dass man nämlich an Gott glauben muss, sollte wenn man in einem kirchlichen Betrieb etwas verwaltet: Hier bin ich davon überzeugt, dass die richtigen Atheisten eher auch Vorteile gegen die Kirchen abbauen könnten, wenn sie bei kirchens arbeiten. Da sind die Leute zumeist zwar nicht freundlicher, aber auch andererseits nicht unfreundlicher wie durchschnittlich bei anderen Arbeitgebern. Und vielleicht ist der christliche Glaube dann keine Angelegenheit, die man als Narrativ mit leichter Geisteskrankheit bezeichnet. Will sagen: Es wäre für beide Seiten auch Chance einer Annäherung.

      Aber dann darf man die Katholische und Evangelische Kirche, bei allen Mängeln die menschliche Organisationen immer mit sich bringen, nicht als ein Unort von wirklicher echter Frömmigkeit bezeichnen. Das wird ja hier auch zwischen den mageren Zeilen zumindest angedeutet. Da aber die Institutionen der Kirchen nicht bereits das Reich Gottes abbilden (meine ich hier nicht ironisch), könnte ich mir auch ein Streikrecht kirchlicher Mitarbeiter*innen, wie überall auf der Welt, auch gut vorstellen. Denn wer wollte bezweifeln dass ein kirchlicher Arbeitgeber auch ein Arbeitgeber ist und warum sollte man – wenn er Arbeitgeber ist – nicht streiken dürfen?

      • Es ist mir nicht bekannt, dass kirchlichen Krankenhäusern gegenüber staatlichen Krankenhäusern Fallpauschalen und Zuschüsse gekürzt werden. Weisst du darüber näheres?

        Falls nicht, werden sie doch wohl gleich staatlich finanziert.

        • Die staatlichen Regelungen gelten überall

          Lieber anderer Jörg: Die kirchlichen Krankenhäuser sind aus Sicht des Staates eben nur Krankenhäuser. die Sozialstationen nur Sozialstationen und die Kindertagesstätten nur Kindertagesstätten. Da gelten genauso wie in den Schulen die konfessionell sein könnten die gleichen staatlichen Gesetze, auch hinsichtlich der Fallpauschalen und Zuschüsse. Nun sind aber die Beteiligung der Kirche/n an Krankenhäuser komplizierter und nicht eindimensional. Aber das zu schildern wäre hier zu ausufernd, außerdem bin ich dafür kein Fachmann.

          • Falsch. Für (konfessionelle und andere) Privatschulen gelten andere Regeln als bei staatlichen nichtkonfessionellen Schulen. Sowohl bei der Finanzierung wie auch bei der Freiheit des pädagogischen Konzepts.

            Das ist meines Wissens bei Krankenhäusern nicht so.

            Bei Kitas kenne ich mich nicht aus.

            Wenn alles der Staat bezahlt und alles gleich ist, sehe ich keinen Grund für die Benachteiligung vieler Arbeitnehmer.

            • Es gelten überall staatliche Gesetze

              Die Anwendung staatlicher Gesetze ist überall gleich, unabhängig von der (kirchlichen oder nichtkirchlichen) Trägerschaft). Und welches pädagogische Konzept angewendet werden kann, ist sowieso von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und sicher auch zwischen kirchlichen und staatlichen Schulen. Aber das hat nichts mit der Finanzierung zu tun. Wenn ein wohlhabender kirchlicher Träger weniger Geld vom Staat braucht, ist das eine andere Sache. Aber diesen Umstand halte ich für sehr unwahrscheinlich. Genau wie Schwimmbäder oder Theater eigentlich nie schwarze Zahlen schreiben können, so dürften Schulen jeder Art niemals kostendeckend von einer Träger betrieben werden können. Auch nicht bei der Kostenbeteiligung durchwegs wohlhabender Eltern.

            • Privatschulen müssen kostendeckend arbeiten, sonst gehen sie pleite.

              Ersatzschulen erhalten einen Zuschuss vom Staat. In Hamburg erhalten Sie meines Wissens inzwischen je Schüler/in 85% dessen, was eine staatliche Schule erhält.

              Die restlichen 15% werden durch Elternbeiträge oder auch geringere Kosten(z.b.Personal) erwirtschaftet.

              Bei kirchlichen Trägern übernimmt die Kirche oft einen Teil dieser Elternbeiträge. Das ist aber nicht zwingend. Die katholische Kirche übernimmt hier einen recht hohen Teil, ich denke, bei von Freikirchen betriebenen Privatschulen wird der Kirchenzuschuss wohl geringer bis gar nicht erfolgen.

              Das ist also nicht mit Krankenhäusern vergleichbar.

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