Rund 8.000 Menschen sind am Donnerstag in Stuttgart zum "Christustag" der "Christusbewegung Lebendige Gemeinde" gekommen. Der Tag stand unter dem Motto "Dein Wort macht mich klug".
Vor allem die Bedeutung der Bibel steht bei der Veranstaltung im Mittelpunkt, die parallel zum Kirchentag in der Porsche-Arena in Stuttgart stattfindet. Der Vorsitzende der Christusbewegung, der Nagolder Dekan Ralf Albrecht, legte dem Pietismus nahe, sich ständig neu an der Bibel auszurichten und sich nicht als "Oberlehrer der Kirche" aufzuspielen. "Wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen", sagte Albrecht.
Die aus Südkorea stammende evangelische Theologin Mihamm Kim-Rauchholz forderte dazu auf, das Leben auf "Ewigkeitswerten" aufzubauen. Dazu zähle die Bibel Barmherzigkeit gegenüber Bedürftigen. Der Vorsitzende des württembergischen Evangelischen Gemeinschaftsverbands"«Die Apis", Steffen Kern, nannte es klug, sich im Leben ganz auf Jesus Christus zu verlassen.
Der jüdisch-messianische Pastor Anatoli Uschomirski warf dem Kirchentag Ausgrenzung vor. Er kritisierte, dass messianischen Juden ein Stand auf dem "Markt der Möglichkeiten" des Kirchentags verweigert worden sei. Der Kirchentag hatte die Zulassung abgelehnt, weil die entsprechenden Gruppen Judenmission befürworten. Die Kirchentagsleitung hält Judenmission für theologisch falsch und sieht darin ein Hindernis für den christlich-jüdischen Dialog.
Der "Christustag" – ehemals "Gemeindetag unter dem Wort" – war von theologisch konservativen Protestanten als Alternative zum evangelischen Kirchentag gegründet worden, der aus ihrer Sicht überwiegend bibelkritische Positionen übernommen hatte. In diesem Jahr haben die Veranstalter gezielt die Nähe zum Kirchentag gesucht.
(Quelle: epd)