Promis Glauben:

Günther Jauch bekennt sich zum Glauben

Der Fernsehmoderator sprach der Kirche in einem ZEIT-Podcast seinen Dank aus. Allerdings wollte er nicht alle Fragen beantworten.

Von Markus Kosian (Promis Glauben)

Fernsehmoderator und Entertainer Günther Jauch ließ sich im „Zeit„-Podcasts „Alles gesagt“ über sechs Stunden befragen. Dabei bezog er fast eine halbe Stunde lang auch Stellung zu Fragen nach Gott, Glaube und Kirche.

Jauch’s Vater Ernst-Alfred Jauch leitete lange das West-Berliner Büro der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Erst kürzlich hob Show-Legende Thomas Gottschalk, der seit vielen Jahren mit Günther Jauch befreundet ist, in einem Beitrag in der BILD zu Jauchs 65. Geburtstag, dessen christliche Prägung hervor (Promis Glauben berichtete). Dabei betonte Gottschalk u.a.: „Das katholische Weltbild ist uns also beiden nicht fremd.

Glückliche Zeit als Kind und Jugendlicher in der Kirche gehabt

Nun erklärte Günther Jauch im Zeit-Podcast selbst, dass er dankbar dafür ist, in einer katholischen Familie aufgewachsen zu sein. Dazu sagte er:

„Ich verdanke der Kirche, was meine Kindheit und Jugend angeht, viel und habe den Glauben über all die Missstände der letzten Jahre trotzdem nicht verloren.“

Mit Blick auf seine Kindheit und Jugend im kirchlichen Umfeld sprach der Entertainer von einer „üblichen Karriere als Ministrant und Pfadfinder“. Dort habe er – ganz im Gegensatz zu den fürchterlichen Missbrauchserfahrungen anderer – „so etwas nicht einmal ansatzweise erlebt, sondern eine sehr glückliche Zeit verbracht“.

Weiter betonte Jauch im Gespräch mit den Moderatoren Jochen Wegner und Christoph Amend, dass Glaube und Kirche für ihn untrennbar zusammengehören. Über sein Verhältnis zur Kirche ließ er im Lauf des Gesprächs wissen: „Mich hat Kirche immer interessiert, ich war auch mal relativ bibelfest.“

Zudem hätte er früher auch „die 80 gängigsten Kirchenlieder bis zur dritten Strophe“ aufsagen können. Als eines seiner Lieblingslieder aus dem Gotteslob benennt Günther Jauch „Ein Haus voll Glorie schauet„. Dazu betont er: „Ein wunderbares Schlusslied für einen schönen Gottesdienst. Wenn da die Orgel auch richtig reindonnert, das ist was fürs Gemüt.“

Günther Jauch glaubt an ein Leben nach dem Tod

Über seine persönliche Beziehung zu Gott im Gebet wollte Jauch keine Auskunft geben, da er sonst „vom Petrusblatt bis zum Bistums-Anzeiger“ gefragt würde, wann, was und in welchen Situationen er bete. Hinsichtlich seines persönlichen Glaubens ließ er aber wissen, dass es sicher in vielen Lebenslagen sehr hilfreich sei, zu akzeptieren, „dass der Mensch nicht das Maß aller Dinge ist“.

Wer für ihn das Maß aller Dinge ist, ließ Günther Jauch auch im November 2019 in der Talk-Sendung „Bestbesetzung“ von Johannes B. Kerner durchblicken. Damals sagte er zur Gretchenfrage:

„Jetzt habe ich langsam mit Menschen zu tun, die sehr krank werden oder wissen, dass es bald zu Ende geht, und mit denen diskutiere ich, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Und ich glaube daran.“

Dazu betonte er: „Ich war nie ein Zweifelnder.“

Quellen: zeit.debild.de (1), domradio.dekatholisch.debild.de (2)


Hier eine Orgel-Version des Kirchenliedes „Ein Haus voll Glorie schauet„:


Markus Kosian ist Initiator des Projekts PromisGlauben, das über Statements von Promis den Dialog über den christlichen Glauben neu anregen und die öffentliche Relevanz des christlichen Glaubens darlegen möchte.

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2 Kommentare

  1. Mein christlicher Glaube und die Kirche

    Ein Kernsatz von Jauch lautet: „Ich verdanke der Kirche, was meine Kindheit und Jugend angeht, viel und habe den Glauben über all die Missstände der letzten Jahre trotzdem nicht verloren.“! Aus Günther Jauchs Bekenntnis zum christlichen Glauben hört bzw. liest man heraus, dass niemand Kirche (steht für die Gemeinde/Gemeinschaft einerseits) und Glaube (ein festes Vertrauen und/oder eine Gottesbeziehung andererseits) auseinander denken sollte. Es versteht sich von selbst, dass hier bei uns Kirchensteuerchristen nicht die formale Mitgliedschaft gemeint ist, und daher auch nicht die reine Institution. Was ich im Laufe meines Lebens immer wieder erlebt habe – vor allem bei meiner Berufsausübung in der Diakonie – dass ältere und kirchenausgetretene Menschen wieder ihre Ev. Kirchen eintreten: Da ist so ein Denken vorhanden, als wenn man wieder in eine Versicherung gegen den Tod eintritt. Nun ist dies nicht immer so, wenn jemand zur Kirche zurückkommt. Die Motive sind durchaus unterschiedlich.

    Für den Glauben, also das gemeinsame Vertrauen auf Gott, die gemeinschaftliche Glaubenserfahrung, ein geschwisterliches Tragen von Lasten bzw. Problemen sowie das engagierte gemeinsame Tun, benötigen wir die Verwurzelung am Besten in unserer Kirche. Ich persönlich bin vor langen Jahrzehnten in den Kindergottesdienst gegangen, weil meine Eltern zumindest meinten, es könnte mir nichts schaden. Da sind mir heute noch biblische Erzählungen (auch von einer begnadeten Schullehrerin als Bibelgeschichtenerzählerin) immer noch gegenwärtig. Sie hinterließen deutliche Spuren in meinem Denken und Leben. Als Teenager hatte ich dann eine große innere Gottesbegegnung, die bis heute unverbrüchlich bedingt, dass ich versuche jeden Tag aus der Vergebung zu leben. Aber diese Erfahrung bedingt auch das Erleben, eigentlich ständig mit leeren Händen vor Gott zu stehen und sie mir füllen zu lassen. Der Bibelvers: „Wir sind alle Sünder und mangeln an dem Ruhm den wir vor Gott haben sollten“ haben mich zudem sehr demütig werden lassen, auch wenn ich berücksichtige dass Gott in meinem Leben mir immer liebevoll, geduldig und barmherzig begegnete. Aber die Überinterpretation von Markus in seinem Kommentar der „Geistlichen Wiedergeburt“ fühlt sich für mich so an wie eine Art von Perfektionismus eines christlichen Glaubensverständnisses. Ein solches Verständnis kann ich niemand ausreden, und möchte es auch nicht, aber ich glaube an den Jesus Christus, der die Dimensionen des Glaubens nicht geringfügig auch in der Form von Gleichnissen ausdrückte. Etwas jenes vom Verlorenen Sohn (der ja vorher nicht verloren war), oder vom Verlorenen Schaf (welches völlig unverdient und ohne des Schafes zutun vom Schäfer (Gott) gefunden, auf seine Schultern geladen und heimgetragen wird). Dann auch vom Barmherzigen Samariter, welches beschreibt dass die Nächstenliebe auch an sich in den Augen Gottes gut ist. Weder wurde der Samariter anschließend ein rechtgläubiger Jude, noch ist von dem unter die Räuber gefallenen im Gleichnis berichtet, er sei ein nach jüdischer Sitte frommer Mensch gewesen. Es gibt ganz viele Menschen, die Jesus Christus nachfolgen und die nie eine große Gottesbegegnung hatten, dazu zählen auch ganz viele Berufschristen. Andere haben diese Glaubenserfahrungen und Gebetserhörungen. Für mich persönlich ist eine sehr persönliche Beziehung zu Gott wichtig. Aber was an Kirche, egal ob Freikirchen oder evangelisch bzw. katholisch für mich wichtig ist: Dass wir alle mitnehmen die mit uns in dem Schiff sitzen, das sich Gemeinde nennt. Auch die Schwachen im Glauben, die der Apostel Paulus mit dem Bilde der kleinen Kinder beschreibt, die noch Brei bekommen. Da fallen mir jene ein, die sich zufällig in einen Gottesdienst verirren, oder nur an Heiligabend in die Heiligen Hallen kommen. Dies muss mir nicht gefallen, auch nicht wenn die beiden großen Kirchen nur 3 bis 5% der Menschen überhaupt erreichen. Da muss noch mehr von uns geschehen.
    Jesus ist eben nicht nur für die Menschen gestorben die alle fest (oder überhaupt gläubig) waren, sondern für alle Menschen und für die Erlösung der ganzen Schöpfung. Daher gilt die Liebe Gottes für alle Menschen und Gott ist eben auch wirkliche unbegrenzbare Liebe. Der Glaube ist überhaupt nicht inhaltslos für Menschen die nicht wiedergeboren, oder wie die Jünger Jesu recht unvollkommen sind, die sich irren, die gerne mit ihrem Glauben herrschen möchten und die ihren Rabbi teilweise auch völlig falsch verstehen. Oder gar für Judas, der seinen Herrn verraten hat. Für den ist er auch gestorben. Und leider hat Jesus nicht unter Pontius Pilatus gelitten, sondern er leidet jeden Tag an uns Menschen hier.

  2. Es ist schön zu hören, dass Herr Jauch nie ein Zweifelnder war. Aber ist er auch wieder geboren, wie Jesus es gesagt hat? Falls nicht, ist Herr Jauchs Glaube leider inhaltslos.

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