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Jesus kennt keine Berührungsangst

Mit zwei Fischen und fünf Broten speiste er 5.000 Menschen. Doch Julia Buch findet: Das war nicht das eigentliche Wunder.

Kunst will berühren. Kunst kann berühren. Kunst hat keine Berührungsängste.

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Zwischen dem Genuss von musikalischen und physischen Kunstwerken ist mir im Alltag durch den kleinen Sohnemann im Hause eine gute Geschichte ein köstliches Ding geworden.

Wie der Marketing-Stratege sagen würde: „It’s all about the story.“ Recht hat er!

Immer die gleichen Geschichten

Zwischen Wäschebergen und Vorbereitungen für ein Konzert hieß es neulich: „Mama, liest du mir was vor?“ (Wie cool, dass es ein Alter bei Kindern gibt, in dem man als Elternteil automatisch zur Podcast-Jukebox und Profi-Sprecher(in) mutiert). Zwischen ein paar oberflächlichen Kurzgeschichten einer gewissen Hunde-Patrouille, hielt er mir irgendwann seine Kinderbibel stolz vor die Nase und schlug sie beliebig auf. Ein bisschen genervt las ich selbstverständlich wunderbar gerne zum 100. Mal die Geschichte der Speisung der 5000 durch.

2 Fische 5 Brote. Und Bumm – Zack: 5.000 gefüllte Bäuche und zufriedene Herzen. Und sogar noch 12 Körbe Reste übrig. Wahnsinn – was ein Kunststück!

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Meine Versuche meinem Sohn zu erklären, wie das geht, scheitern kläglich. Aber am Abend setze ich mich hin und bin ehrlich zu mir. Ehrlich zu dem, was diese wirklich gute Geschichte mit Happy End in mir ausgelöst hat. Mein ehrliches Resümee zu einer sehr bekannten Geschichte, aus einem sehr bekannten Buch, in dem es um eine sehr bekannte Person geht, die einige Kunststücke vollbracht hat.

(An dieser Stelle fliegt in meinem Kopf ein Teleprompter die Geschichte ein und wirft sie an die Wand für dich: Mt 14,12–21)

The Master of Disaster – Jesus hat keine Berührungsängste

Wenn ich Jesus gewesen wäre, wäre ich von der Nachricht, dass mein Freund enthauptet wurde, so tief erschüttert gewesen, dass ich Wochen, ja Monate lang getrauert hätte. In dieser Zeit hätte ich keine Lust und Kraft gehabt, ein zwölfköpfiges Team weiterhin anzuleiten.

It’s all about …

#teamspirit

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… und dennoch – er war berührt vom Leid des Einzelnen!

Wenn ich Jesus gewesen wäre, hätte ich in dieser Situation nach einer nur kurze Rückzugszeit, nicht noch anderen, fremden und auch fordernden Menschen Heilung und Linderung ihrer Schmerzen bescheren wollen.

#motivation

… gerade, weil er bewegt war vom Leid anderer, wollte er Ihnen begegnen. Er konnte nicht anders.

Wenn ich Jesus gewesen wäre, hätte ich nach der Heilung und Segnung vieler Kranker die Leute anschließend nicht gebeten, noch zu bleiben und ich hätte ungern die Verantwortung für ihr leibliches Wohl übernommen.

#hospitality

Wenn ich Jesus gewesen wäre, hätte ich nach der Feststellung, dass für 5000 Menschen nur 5 Brote und 2 Fische vorhanden sind, nicht auch noch gedankt! Das wäre in diesem Moment für mich eine mittelschwere Katastrophe gewesen, ein Versprechen abzugeben, dass ich offensichtlich nicht halten kann.

#faith

Wie und wo um alles in der Welt nimmt Jesus eigentlich die Kraft, Ausdauer, Liebe und Ruhe in Allem her?

#peace

Reichte der kurze Moment des Rückzugs und der Neuausrichtung aus, um klaren Verstandes und überfließenden Herzens direkt wieder wirken zu können?

#focus

Sind die größten sichtbaren Wunder vielleicht gerade dann, wenn wir vorher am Boden zerstört, unserer eigenen Begrenzung nur zu schmerzlich bewusst, dennoch aus dem Rückzugsort hervorkommen und uns von Mitleid für die Welt berühren und bewegen lassen?

Kunst aus Leid entstanden

Wieviel Kunst weltweit ist genau so, aus einer Leiderfahrung heraus, entstanden? War Jesus vielleicht gerade durch den Tod seines Freundes, die Grausamkeit der Menschen erneut vor Augen gemalt worden? Ein neues Bewusstsein, wie hungrig und seelisch vertrocknet die Menschen waren? Wie dringend sie auf jemanden warteten, der zu ihnen sagte:

„Setzt euch zu mir ins Gras – und esst – ich bin für euch da.“

Es gibt Performance Künstler auf der ganzen Welt, die manchmal nichts mehr als genau das tun. Sie setzen sich hin, nehmen sich Zeit für den Menschen, der ihnen gegenübersitzt. Sie schauen ihn an. Die berühmte Performancekünstlerin Marina Abramovic hat das 600 Stunden schweigend im „Museum of Modern Art“ in New York getan. In diversen Artikeln liest man von Menschen, die zu weinen begannen, weil sie davon so berührt waren. Keine Berührungsangst jedem, wirklich jedem zu begegnen.

Es ist eine Einladung an dich und mich. Ein Setting, in dem beinah beiläufig Wunder passieren. Dieses Kunststück berührt mich zwischen aller Brot- und Fischvermehrung am meisten. Und das möchte ich mir aus dieser Geschichte mitnehmen. Jedem, wirklich jedem begegnen wollen.

Wenn das ein Kunstwerk an der Wand, oder eine erzählte Geschichte kann, dann möchte ich das wie Jesus auch in der Realität leben.


Dieser Blogartikel ist zuerst auf centralarts.net erschienen. Central Arts gehört zu Campus für Christus Schweiz. Die Veröffentlichung auf Jesus.de geschieht mit freundlicher Genehmigung von central arts.

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