Der Wiener Theologieprofessor Ulrich H. J. Körtner warnt vor einer bloßen Ausgrenzung und Ächtung der AfD von Seiten der Politik und den Kirchen. Dies werde die Partei weiter stärken, schreibt er im Magazin „Zeitzeichen“ (Dezember). Die politische Herausforderung für die etablierten Parteien bestehe darin, „jene Wähler, die sie an den rechten oder linken Rand verloren haben, für eine gemäßigte Politik zurückzugewinnen. Ohne Korrekturen der eigenen Politik wird das jedoch kaum gelingen.“
Den Kirchen wirft Körtner vor, Merkels Flüchtlingspolitik „moralisch überhöht“ zu haben und sich wenig mit dem politischen Islam auseinandergesetzt zu haben. AfD-Sympathisanten seien pauschal als verkappte oder offene Nazis denunziert worden.