Die Zustimmung zu gleichgeschlechtlichen Ehen ist in den USA laut einer aktuellen Studie des „Public Religion Research Institute“ in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Angehörige aller Religionsgruppen mit Ausnahme der weißen Evangelikalen, der Mormonen und der Zeugen Jehovas befürworten mehrheitlich die rechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe.
Laut der Studie (Englisch) zeigen sich bei den weißen moderaten „Mainline“-Protestanten (Anglikaner, Presbyterianer, Lutheraner und Methodisten) deutliche Veränderungen. 63 Prozent dieser Kirchenmitglieder seien für die Zulassung der Homo-Ehe, verglichen mit lediglich 36 Prozent im Jahr 2003. Bei den Katholiken befürworten 62 Prozent gleichgeschlechtliche Eheschließungen. Schwarze Protestanten seien dagegen gespalten (45 Prozent dafür, 45 Prozent dagegen).
Anders sehe es bei den weißen Evangelikalen aus, die mehrheitlich (61 Prozent) gegen die Homo-Ehe seien. Allerdings habe sich der Grad der Ablehnung bzw. Zustimmung in den vergangenen Jahren auch hier signifikant verändert. Während 2003 nur 12 Prozent die gleichgeschlechtliche Ehe befürworteten, seien es in der jüngsten Studie 31 Prozent gewesen. Dabei zeigten sich hier wie in der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten deutliche Unterschiede, wenn man die verschiedenen Altersgruppen betrachtet. Eine knappe Mehrheit (51 Prozent) der jungen Evangelikalen (18 bis 29 Jahre) sei für die Homo-Ehe, in der Generation 65+ dagegen nur 24 Prozent.
Insgesamt befürworteten 58 Prozent der US-Amerikaner die rechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe (2015: 53 Prozent).
Die Homo-Ehe ist in den USA seit 2015 legal. Die Gleichstellung am Traualtar hat mancherorts zu Streitigkeiten geführt, ob Standesbeamte und Geschäfte aus Glaubensgründen gleichgeschlechtlichen Paaren Dienstleistungen verweigern dürfen. 61 Prozent der Befragten lehnten laut der Umfrage diese Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare ab.
Die Erhebungen zur Homo-Ehe sind Teil eines Forschungsprojektes, bei dem das „Public Religion Research Institute“ von Mai 2016 bis Januar des laufenden Jahres 40.000 US-Amerikaner zu Weltanschauungs- und Wertefragen interviewt hat.