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Sechs Thesen, wie digitale Evangelisation gelingt

Jugendliche verbrachten 2021 laut einer Studie im Schnitt 70 Stunden pro Woche online. Wie können sie dort mit dem Evangelium erreicht werden?

Die „Theologie-Manufaktur“ des Forschungsprojekts „Evangelisation 4.0“ sieht in digitaler Evangelisation einen wichtigen Baustein christlicher Mission in einer zunehmend digitalen Welt. Besonders für die Zielgruppe junger Menschen sei sie „hochrelevant“. Aber auch Menschen, die sich nie zu kirchlichen Veranstaltungen einladen lassen würden, könnten so erreicht werden. Deshalb hat die „Theologie-Manufaktur“ sechs Thesen zur digitalen Evangelisation veröffentlicht.

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In These eins heißt es: Ziel digitaler Evangelisation, wie auch jeder anderen Form, ist es, „die frohe Botschaft des Evangeliums attraktiv und zeitgemäß zu kommunizieren“. Aus der großen Reichweite resultiere eine besondere Verantwortung für die öffentliche Wahrnehmung des christlichen Glaubens über die Evangelisation hinaus. In den Sozialen Medien werde die Evangelisation „einerseits partizipativer und gleichzeitig auch angreifbarer“.

„Der Zweck heiligt nicht die Mittel“

Gute Inhalte allein reichen nicht, heißt es in These zwei. Es brauche die richtige Auswahl von Plattformen, Ästhetik sowie Länge und Sprache der Inhalte. Diese müssten so gestaltet werden, dass auch bereits gläubige Menschen davon angesprochen werden. Das trage zur Reichweite bei und erhöhe die Chance, dass auch nicht-gläubige Nutzerinnen und Nutzer die Inhalte sehen.

These drei beschäftigt sich mit den Logiken der Plattformen. Die evangelistischen Inhalte müssten den Interessen der Plattformen angepasst werden, heißt es. Aber: „Auch in der digitalen Evangelisation heiligt der Zweck nicht die Mittel.“ Deshalb müsste die eigene Praxis immer wieder ethisch reflektiert werden.

Keinen absoluten Wahrheitsanspruch verkünden

Die Verfasserinnen und Verfasser werben in These vier für eine plurale digitale Evangelisation. Sie sollte „so facettenreich sein wie das Evangelium selbst“. Denn: Eine zentrale Eigenschaft digitaler Plattformen sei die Pluralität von Inhalten. Absolute Wahrheiten würden diesem Prinzip widersprechen. Aus diesem Grund sollte digitale Evangelisation „demütig als ein Zeugnis des Glaubens verstanden werden, ohne diesen für absolut zu erklären“.

Ein wertschätzender Umgang mit anderen Sichtweisen demonstriert im digitalen Raum Einheit, heißt es. Schon allein dadurch könne evangelistische Wirkung erreicht werden. Konkret bedeutet das: Gegenseitig unterschiedliche Inhalte zu verlinken, zeige die Vielschichtigkeit des Evangeliums und stärke die digitale Evangelisation.

Begleitangebote benötigt

Da digitale Evangelisation eine Reaktion auslösen möchte, „von der eigenen Reflexion über die Offenheit für spirituelle Erfahrungen bis hin zur Konversion“, braucht es laut These fünf gut durchdachte und stimmige „Call-to-Actions“, also aktive Reaktionsmöglichkeiten. These sechs weist darauf hin, dass es neben der Förderung digitaler Evangelisationsformate auch eine Förderung digitaler und analoger Follow-Up- und Begleitangebote brauche. Beide Formate müssten gut vernetzt sein. Denn: Digitale Evangelisation sei nur ein „Teil eines umfassenden geistlichen Prozesses auf der Glaubensreise von Menschen“.

Im Projekt „Evangelisation 4.0“ geht die CVJM Hochschule gemeinsam mit der Stiftung Wertestarter und dem Institut zur Erforschung von Mission und Kirche (IMK) der Frage nach, wie Menschen in der digitalen Welt mit dem Evangelium erreicht werden können. Die „Theologie-Manufaktur“ entstand aus diesem Forschungsprojekt und ist eine Kooperation mit ERF Medien.

Link: „Internetnutzung: Jugendliche mehr als 70 Stunden pro Woche online“ (ZEIT Online)

Die Plattform für Evangelisation

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