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TV-Tipp: „Werbung für Gott“ – mit den O’Bros

Die ZDF-Journalistin Saadet Czapski trifft im Rahmen der „37°Leben“-Reihe „Warum glaubst du?“ junge Christen, die öffentlich ihren Glauben bezeugen – darunter auch die O’Bros.

Czapski begleitet die christlichen Rapper O’Bros Alexander und Maximilian bei der Vorbereitung auf ein Konzert in Kassel, spricht mit ihnen über den Glauben, Musik und Mission. „Für uns ist der Glaube an Jesus eine Einladung“, erklärt Max. Es gehe nicht um die Einhaltung von Regeln, sondern um Prinzipien. Warum der Glaube und die Botschaft von Jesus untrennbar zu ihrer Musik gehört? Weil das „real“ (echt/authentisch) sei, sagen sie. Sie hoffen, dass jeder Besucher weiß, dass Gott einen Plan für ihr Leben hat.

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Die Reportage zeigt Gespräche mit den Hip-Hoppern, die Gebetsgemeinschaft vor dem Auftritt und Videos vom Konzert – auch O-Töne von Besuchern. „Dadurch wird mein Glaube entfacht“, sagt einer. „Wahnsinn, wie die Halle abgeht“, beschreibt die Journalistin während des Konzerts ihre Eindrücke. „Die reißen die Hütte ab.“

„Wir haben einen Missionsauftrag“

Die Christfluencerin Judith möchte Menschen überzeugen, dass der christliche Glaube einen Mehrwert für ihr Leben hat. Sie ist einer der Hosts des Instagram-Kanals truestory_eu und sagt: „Wir haben einen Missionsauftrag“. Czapski trifft sie bei einem „Social Media“-Bootcamp der hannoverschen Landeskirche. „Wir sind alle dabei, an einem Projekt zu arbeiten – also wie wir das ausdrücken würden: am Reich Gottes“, sagt Judith. Es könnte sich so anhören, als würde da via Social Media versucht, Menschen „Religion anzudrehen“, kommentiert die Journalistin – Judith widerspricht: bei Social Media könne man schnell „wegswipen“ („weiterwischen“). „Da ist was dran“, meint Czapski. Dann assistiert sie Judith beim Dreh eines neuen Reels.

Christopher ist evangelischer Pfarrer und selbst auf Social Media aktiv. „Es wäre mega unklug, wenn man die Liebesbotschaft Gottes in Kirchenmauern einsperrt“, sagt er. Was er den Christfluencern beim Bootcamp sage: „Sei echt, sei du, wie du bist. Ob Menschen zu Christen werden, das liegt in Gottes Hand.“

Den Glauben nicht aufzwingen

Außerdem trifft Czapski in Hardehausen bei Paderborn die katholische Christin Marie, die bei der Jugendinitiative Young Mission aktiv ist. Mit Glauben und Kirche konnte die junge Frau lange Zeit nichts anfangen, doch der Weltjugendtag 2016 in Polen änderte ihr Leben. Das Wochenende in Hardehausen bietet hippe Inhalte. Die Journalistin hilft beim Verteilen des Programms, entdeckt eine „Hilfe zur Anbetung“ und fragt: „Guckt mal, wie cool die Kirche ist. Wir haben Cocktails … Werden hier Menschen ‚geködert‘? „Geködert ist das falsche Wort“, sagt Marie. „Entweder ist es etwas für dich, oder nicht. Es ist eine Möglichkeit, zu erleben, wie Kirche auch sein kann.“ Den Glauben aufzwingen wolle sie niemanden. „Das wäre komplett der falsche Ansatz.“

Beim Abendevent geht es über Worship-Musik hin in die persönliche Stille. „Ich fand es richtig schön, wie gerade alle ihre Kerzen aneinander angezündet haben“, beschreibt Czapski ihre Erfahrung. „Ob alle es wirklich geschafft haben, mit Gott zu reden, oder ob einige auch ‚gestruggelt‘ haben? Ich habe es probiert, und ich habe es nicht hingekriegt.“

Veranstaltungsleiter Benedikt sagt, dass Christen die beste Botschaft hätten: „Gott ist lebendig, dass er heute mit uns in Beziehung treten kann.“ Gemeinschaft lasse sich zwar auch ohne Gott erleben, aber da „fehlt eigentlich was“.

Neugierig auf den Glauben machen

Saadet Czapski stellt auch kritische Fragen, aber insgesamt begleitet sie ihre Gesprächspartner nicht journalistisch distanziert, sondern eher persönlich interessiert. Sie packt an, feiert mit und lässt sich auf das „Glauben erleben“ ein. Fromme Statements werden stehen gelassen. Herausgekommen ist eine sehenswerte, neutral bis positive Reportage mit feinem Storytelling. Mehr geht immer – aber das ZDF hat schließlich keinen „Missionsauftrag“.

Das persönliche Fazit der Journalistin: Als klassische „Mission“ hat Czapski das Engagement ihrer Gesprächspartner nicht empfunden, eher als „passive Missionierung“, kommentiert sie. „Also Christsein vorleben und im besten Fall andere Leute neugierig machen.“ Was sie gespürt habe: „Den Wunsch, das Leben zu feiern, aber auch eine Sehnsucht nach Orientierung und Antworten auf die großen Fragen des Lebens.“ Alle hätten gesagt, dass ihnen Gott und Jesus so viel geben, dass sie das auch anderen Menschen wünschen und mit ihnen teilen wollen. „Das finde ich irgendwie ziemlich beeindruckend“, bilanziert Czapski. „Gleichzeitig ist da irgendwie so ein komischer Beigeschmack bei ‚Werbung für Gott‘. Andererseits, wenn man es nur als Angebot sieht, kann ja immer noch jeder selbst entscheiden, ob er glauben möchte oder nicht.“

(dw)

„Werbung für Gott – warum glaubst du?“ läuft am 7. Januar 2024 im ZDF, ist aber bereits jetzt in der Mediathek verfügbar.

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