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Versöhnliche Signale: Russisch Orthodoxe Kirche will Verhältnis zur EKD neu gestalten

Die russisch-orthodoxe Kirche werde die Kontakte zur EKD nicht abbrechen. Das sagte der stellvertretende Leiter des kirchlichen Außenamts der Moskauer Patriarchats, Philipp Rjabych, am Dienstag.

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Allerdings sei ein Neustart der Beziehungen nötig, sagte er laut der Nachrichtenagentur RIA Novosti. Auch Erzbischof Longin versicherte, die russisch-orthodoxe Kirche wolle weiter den Dialog mit der EKD.

 Der «Außenminister» der Russischen Orthodoxen Kirche, Erzbischof Hilarion, hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Kontakte zur EKD wegen der Wahl von Käßmann zur EKD-Ratsvorsitzenden auszusetzen. Das orthodoxe Kirchenverständnis erlaube keine Frauen in leitenden geistlichen Ämtern, hieß es. Die EKD hatte die Äußerungen aus dem russisch-orthodoxen Außenamt als «unangemessen» bezeichnet.

 Käßmann und EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte erinnerten in einem Schreiben an den Moskauer Patriarchen Kyrill I. daran, dass die gegensätzlichen Auffassungen über die Stellung der Frau in der Kirche bisher kein Hindernis für den Dialog gewesen seien. «Die Evangelische Kirche Deutschlands hofft auf eine Fortsetzung des theologischen Dialogs», hieß es in dem Brief.

 Erzbischof Longin, der die Vertretung des russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland leitet, rechnet nicht mit einem Abbruch der Kontakte. Er habe keine derartigen Anweisungen des Moskauer Patriarchen erhalten, sagte Longin dem epd. Die zwischenkirchlichen Beziehungen würden nicht abgebrochen, müssten aber «neu gestaltet» werden. Longin sagte, die Wahl Käßmanns sei eine innere Angelegenheit der evangelischen Kirche.

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 Auch ein vollständiger Rückzug der Russisch-Orthodoxen aus der ökumenischen Bewegung stehe nicht zur Debatte, versicherte der Erzbischof mit Sitz in Düsseldorf: «Patriarch Kyrill hat sich immer für den Dialog ausgesprochen.» In der Bundesrepublik gehören russisch-orthodoxe Gemeinden vielerorts der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen an. An einigen Orten nutzen sie evangelische Kirchen für die orthodoxen Gottesdienste.

 «Uns beunruhigen die liberalen Prozesse, die in den westlichen Kirchen passieren, und die Wahl Käßmanns zur Kirchenvorsitzenden ist für uns eine Herausforderung», betonte Rjabych. Dennoch habe das Moskauer Patriarchat nicht die Absicht, «sich zu isolieren» und den Kontakt abzubrechen, fügte er hinzu. Die Beziehungen müssten aber neu gestaltet werden, forderte der Geistliche. 

(Quelle: epd)

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