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70 Besucher verlassen Kirche nach Predigt über Missbrauch

In der Münsteraner Heilig-Geist-Kirche kam es bei einer Predigt zum Eklat. Der emeritierte Pfarrer Ulrich Zurkuhlen warb in seiner Rede dafür, auch Priestern zu vergeben, die Kinder missbraucht haben. Darauf verließen nach Angaben des Online-Magazins Kirche-und-Leben.de rund 70 Gottesdienstteilnehmer unter Protesten die Kirche.

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Zurkuhlen hatte zuerst über zwei Frauen gesprochen, die sich abfällig über ihre ehemaligen Ehemänner geäußert haben. Daraufhin warb er dafür, anderen zu vergeben. Das bezog er auch auf Täter sexuellen Missbrauchs. Daraufhin unterbrachen Gottesdienstbesucher die Predigt und fingen an, mit dem Geistlichen zu diskutieren. Dieser brach die Predigt ab. Ein Großteil der Gemeinde soll sich anschließend auf dem Kirchplatz versammelt und weiter diskutiert haben. „So etwas habe ich in den 54 Jahren meines Lebens als Priester noch nicht erlebt“, zitiert Kirche-und-Leben.de Zurkuhlen. Gegen den „schreienden Mob“ sei er nicht angekommen.

Auch der leitende Pfarrer der Pfarrei St. Joseph Stefan Rau kritisiert den Prediger. Er versuche immer, seinen Kollegen im Pastoralteam den Rücken zu stärken;: „Aber das hier ging gar nicht.“ Die Analogie in der Predigt zwischen den lästernden Frauen und dem Opfer-Täter-Verhältnis sei „mehr als unbedacht“, zitiert ihn das Online-Magazin. Die Gemeinde hat zu einem öffentlichen Gespräch zum Thema eingeladen. Disziplinarische Folgen wird es vorerst wohl nicht geben.

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