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Wuppertal: 75 Jahre Barmer Theologische Erklärung gewürdigt

An den 75. Jahrestag der Barmer Theologischen Erklärung von Teilen der evangelischen Kirche gegen das NS-Regime ist am Freitagabend in Wuppertal mit einem Festakt gedacht worden.

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Die am 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen verabschiedete Erklärung gilt als bedeutendes Dokument des Widerstands der evangelischen Kirche gegen die NS-Gleichschaltung und gegen staatliche Eingriffe in Glaubens- und Kirchenfragen.

  Die nordrhein-westfälische Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU) rief dabei die Christen auf, ihren Glauben selbstbewusster zu leben und ins öffentliche Leben einzubringen. «Der Glaube kann nicht allein Privatsache sein, er hat eine gesellschaftliche und damit auch eine politische Dimension», sagte sie nach einem vorab verbreiteten Redetext in Wuppertal bei der Veranstaltung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der christliche Glaube sei das Fundament für die kulturellen Werte der Gesellschaft.

  Sie verstehe das Bekenntnis von Barmen «als entschiedene Positionierung der Kirche sowohl gegen staatlichen Totalitarismus als auch gegen religiösen Fanatismus», fügte van Dinther hinzu. Beide Extreme hätten das Zusammenleben der Menschen in Deutschland und Europa auf schreckliche Weise geprägt. Die von der Barmer Erklärung geforderte klare Trennung von kirchlichem Wirken und staatlicher Machtausübung finde ihren Ausdruck auch im Grundgesetz, in dem vor 60 Jahren das Grundrecht auf Religionsfreiheit verankert worden sei, sagte van Dinther.

  Für den Präses der rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, ist die Barmer Erklärung «ein beredtes Zeugnis des auf Gottvertrauen gegründeten Mutes, für uns und unseren Glauben auch in schwersten Zeiten bekennend einzustehen». Die Teilnehmer der Bekenntnissynode hätten damals den Mut und die Kraft aufgebracht, der «Geistesverwirrung» ihrer Zeit ungeachtet aller persönlichen Gefahr zu widersprechen.

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  Schneider wies aber auch darauf hin, dass die Erklärung keinen direkten Widerspruch zur NS-Weltanschauung markiert und nicht gegen deren Folgen wie Antisemitismus, Judenmorde, Vergötzung der «arischen Rasse» und Zerstörung des Rechtsstaates protestiert habe.

  Die Gedenkveranstaltung fand in der Gemarker Kirche in Wuppertal-Barmen statt, wo die Synode der Bekennenden Kirche vom 29. bis 31. Mai 1934 tagte und in Abgrenzung zu den Deutschen Christen ihre berühmten sechs Thesen verabschiedete. Historiker werten die Barmer Erklärung als Gründungsurkunde und moralische Legitimation für den Neuaufbau des deutschen Protestantismus nach dem Zweiten Weltkrieg.

(Quelle: epd)

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